Möckmühl
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Neue Ärztin für Möckmühl

  
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Möckmühl -36 Jahre lang war Dr. Werner Ksoll in Möckmühl als Arzt für Allgemeinmedizin tätig. Gut fünf Jahre hat der inzwischen 73-Jährige nach einem Nachfolger gesucht. Nun sagt er sichtlich erleichtert: "Ich bin glücklich, dass mein Lebenswerk nicht im ...

Von Cordula Dürr

Die gebürtige Iranerin Farnaz Salehzadeh, die im April die Arztpraxis von Werner Ksoll übernommen hat, schätzt den Kontakt zu den Patienten. 
Foto: Cordula Dürr
Die gebürtige Iranerin Farnaz Salehzadeh, die im April die Arztpraxis von Werner Ksoll übernommen hat, schätzt den Kontakt zu den Patienten. Foto: Cordula Dürr

Möckmühl -36 Jahre lang war Dr. Werner Ksoll in Möckmühl als Arzt für Allgemeinmedizin tätig. Gut fünf Jahre hat der inzwischen 73-Jährige nach einem Nachfolger gesucht. Nun sagt er sichtlich erleichtert: "Ich bin glücklich, dass mein Lebenswerk nicht im Container endet." Denn im April hat Doktor Farnaz Salehzadeh die Praxis übernommen.

Die gebürtige Iranerin lebt mit ihrem deutschstämmigen Mann und den beiden Kindern in Hardthausen. Dass ihr Weg alles andere als einfach war, geht aus ihren Schilderungen hervor. Bereits als 16-jährige Gymnasiastin war die vierte von sechs Geschwistern unter der islamischen Regierung im Iran politisch aktiv, was sie mit einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe büßen musste. 1987 floh Salehzadeh mit ihrem Bruder nach Deutschland. Schon während ihres Gefängnisaufenthaltes brachte sie sich selbst Deutsch bei. Ihr Lehrmeister war von Saint- Exupéry "Der kleine Prinz".

Studiert hat Salehzadeh in Homburg an der Saar. Als Ärztin im Praktikum arbeitet sie in der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Rheinfelden, weitere Stationen während ihrer Fachausbildung für innere Medizin waren Privatpraxen und Kliniken in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Baden-Württemberg. Zuletzt arbeitet sie am SLK Krankenhaus am Plattenwald auf der Kardiologischen Intensivstation. Die Approbation erhielt Salehzadeh im August 2000, im selben Jahr wurde sie deutsche Staatsbürgerin, ihre Promotion beendete sie im Juli 2003.

Besonders schätzt sie an ihrem Beruf den unmittelbaren Kontakt zu den Menschen. "Man kann sich in die Patienten hineinversetzen und spürt leibhaftig wie sie leiden", sagt sie. Helfen und vielleicht damit die Welt ein kleines Stück ändern, ist ihre größte Motivation.

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