Ein Geben und Nehmen
Viele Gastkapellen und zufriedene Besucher beim Bockbierfest in Neuenstadt

Neuenstadt - Als wäre nichts gewesen, liegt der Platz rund um die Neuenstädter Dreschhalle da, knapp 24 Stunden nach dem Bockbierfest. Das Zelt ist weg, die Fahrzeuge sind es auch, alles ist sauber. „Der Abbau geht immer schneller als der Aufbau“, sagt der zweite Vorstand der Neuenstädter Stadtkapelle, Ulrich Müller.
Drei Wochen dauern die Vorarbeiten für Zelt und Infrastruktur der Veranstaltung. „Unsere Personaldecke ist dünn“, erläutert Müller und seufzt. Nach drei Festtagen können sich die Verantwortlichen aber nicht beklagen: Der Besuch war gut, die Stimmung auch. Besonders am letzten Abend war das Zelt mit annähernd achthundert Personen voll besetzt. Nach dem Musikverein Stein lockten „Die Dahenfelder“ ihre Fans aus nah und fern in die Kocherstadt und spielten bis nach Mitternacht.
Gut besucht war auch der ökumenische Gottesdienst am Sonntag. Danach ließ sich der Musikverein Roigheim mit „What a wonderful world“ vernehmen. Oldies folgten auf lateinamerikanische Rhythmen. Dann verabschiedeten sich die Musiker mit einem zünftigen Marsch und wiesen auf ihr Fest zum 75-jährigen Jubiläum am kommenden Wochenende hin.
Die Neuenstädter werden dann natürlich mit von der Partie sein. „Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt Ulrich Müller zu der Gastspielpraxis der regionalen Spielvereinigungen. In Neuenstadt begrüßte der Musikverein Stadtkapelle Neuenstadt außer den Kollegen aus Roigheim den Musikverein Lampoldshausen und den Musikverein Kochertürn. Die Neuenstädter Musiker selbst waren mit der Stadtkapelle, der Bigband und der Jugendkapelle vertreten.
Beschwerden Die Problematik von Massenveranstaltungen wurden am vergangenen Wochenende deutlich. Zwar ist das Neuenstädter Bockbierfest mit dem Mega-Event in Langenbrettach-Neudeck nicht zu vergleichen, aber Beschwerden gab es auch dort. „Wir wurden zweimal nach Neuenstadt gerufen, aber das ist nichts Außergewöhnliches“, erklärt Polizeisprecher Rainer Köller. Jugendliche hatten vor dem Sportheim Gläser zertrümmert, was dazu führte, dass sich ein Autofahrer einen Platten zuzog.
Außerdem gab es ein Gerangel unter Jugendlichen im Mühlweg. Zudem wurde von Schmierereien an Mauern berichtet.
Das Jet-Team, eine auf Festen eingesetzte Spezialtruppe der Polizei, kam beim Fest an der Dreschhalle aber nicht zum Einsatz. „Das Neuenstädter Bockbierfest gehört nicht zu unseren Problemveranstaltungen“, sagt der Polizeisprecher.