Gemeinderat will keine weiteren Ausrutscher
Hohes Defizit bei der Neuenstädter Diakoniestation

Wertvolle Arbeit leisten in Neuenstadts Pfarrgasse Diakoniestation und IAV-Stelle (Informations-Anlauf und Vermittlungstelle) für Alte und Hilfebedürftige. Während die dortige Diakonische Bezirksstelle ausschließlich von der Kirche finanziert wird, ist bei der Diakoniestation und der IAV-Stelle die bürgerliche Gemeinde mit im Boot.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung befasste sich daher das Stadtparlament mit dem Rechnungsabschluss 2003. Demnach erwirtschaftete die Diakoniestation ein Minus von 68 800 Euro gegenüber 37 000 Euro in 2002. "Das ist ein Rekorddefizit", bekannte Geschäftsführer Matthias Löw vor dem Gemeinderat. Schuld daran seien, so Löw, nicht geplante Personalkosten durch krankheitsbedingte Lohnfortzahlungen. Dazu kämen die Kosten für Prüfungen aufgrund des Pflegequalitätssicherungsgesetzes. "Dieses Gesetz zwang uns Mehrkosten von 3500 Euro auf", so Löw. Als dritten Grund für den Einbruch nannte Löw weniger Einnahmen aus der Pflegeversicherung.
Das Rechnungsergebnis der IAV-Stelle ergab ein Defizit von 20 700 Euro, 280 Euro weniger als im Haushalt eingeplant. Zwei Drittel des Abmangels von Diakoniestation und IAV-Stelle tragen die Gemeinden Neuenstadt, Hardthausen und Langenbrettach entsprechend ihrer Einwohnerzahl. Für Neuenstadt bedeutet das Ausgaben von 37 400 Euro. Mit 30 300 hatte man gerechnet. Die Differenz muss über den Nachtragshaushalt finanziert werden.
Verwaltung und Gemeinderat lobten die Arbeit der Sozialstation und stimmten dem Rechnungsabschluss zu in der Hoffnung, dass der Einbruch ein einmaliger Ausrutscher war. (wml)
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