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Kräftiges Umsatzplus der Schwarz-Gruppe mit Lidl, Kaufland & Co

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Das Corona-Jahr hat die Schwarz-Gruppe nicht zurückgeworfen. Im Gegenteil: Weil der systemrelevante Lebensmittel-Einzelhandel nie geschlossen war, verzeichneten die beiden Sparten Lidl und Kaufland noch deutlich mehr Kunden und ein entsprechendes Umsatzplus.

Die Schwarz-Gruppe mit ihren Supermarktketten Lidl und Kaufland hat im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich zugelegt.
Die Schwarz-Gruppe mit ihren Supermarktketten Lidl und Kaufland hat im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich zugelegt.

Schließlich waren solche Geschäfte zeitweise die einzige Möglichkeit neben dem Onlinehandel, um sich mit sogenannten Nonfood-Artikeln wie Kleidung, Werkzeug oder Spielwaren einzudecken. Manche Hersteller wie zum Beispiel Kärcher ließen sich erstmals darauf ein, ihre Artikel über Discounter wie Lidl zu vertreiben. 

Konkret steht daher für das Geschäftsjahr 2020/21, das am 28. Februar endete, ein Wachstum beim Umsatz von 9,6 Prozent auf 125,3 Milliarden Euro. Die Discount-Sparte Lidl trug satte 96,3 Milliarden Euro dazu bei, was einem Plus von 9,9 Prozent entspricht. Etwas langsamer, nämlich um 7,5 Prozent, wuchs die Großflächensparte Kaufland, die am Ende 25,5 Milliarden Euro erreichte. Vergangenes Jahr hatte sie aber nur ein Wachstum von 4,5 Prozent erzielt. Wie viel von den Umsätzen auf Deutschland entfiel, teilte die Gruppe nicht mit.

Das stärkste Wachstum meldete ohnehin die jüngste Sparte: Der Entsorger Prezero steigerte seinen Umsatz um 33 Prozent auf 700 Millionen Euro. Das lag vor allem an Zukäufen wie den Suez-Gesellschaften in Schweden. Noch stärker wird es im neuen Geschäftsjahr aufwärts gehen. Schließlich ist die Übernahme von weiteren Suez-Firmen in Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und Polen nun unter Dach und Fach – und wird das Unternehmen nach eigenen Erwartungen auf mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz befördern. Auf dem deutschen Markt wird Prezero inzwischen als zweitgrößter Entsorger hinter Remondis und noch vor Alba gehandelt.


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Corona-Sondereffekte Die Geschäfte aller Sparten der Gruppe waren von Corona-Sondereffekten geprägt: Umsatzwachstum gab es anfangs durch die Hamsterkäufe nicht nur beim Klopapier. Dafür entstanden höhere Kosten durch Sicherheitsvorkehrungen wie Plexiglasabtrennungen oder die Verpflichtung von Sicherheitsdiensten zur Einlasskontrolle. Die Entwicklungen waren dabei je nach Land unterschiedlich, abhängig davon, wie strikt die Ausgangssperren waren.

Bei Prezero entwickelten sich die Müllmengen unterschiedlich. Während es beim Hausmüll ein Plus von etwa 15 Prozent über alle haushaltsnah erfassten Fraktionen gab, sanken die Tonnagen beim Gewerbeabfall – weil viele kaufmännische Arbeitsplätze ins Homeoffice verlegt wurden und andererseits der Versandhandel boomte und mehr Verpackungsmüll anfiel. Vor allem bei der Gastronomie machten sich dafür die corona-bedingten Schließungen bemerkbar – dort fiel weniger Müll an.


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Bei der Belegschaft hat die Unternehmensgruppe einen Meilenstein erreicht: Sie beschäftigt inzwischen mehr als eine halbe Million Menschen. In Heilbronn-Franken ist sie seit vergangenem Jahr größter Arbeitgeber mit mehr als 17.000 Mitarbeitern – noch vor dem Audi-Werk. Neben Neckarsulm, Heilbronn, Möckmühl und Weinsberg ist Bad Wimpfen nun ein weiterer großer Standort: Die Zentrale von Lidl Deutschland wurde seit Januar schrittweise bezogen. Inzwischen haben die Bauarbeiten am nächsten Großprojekt, dem IT-Campus bei Bad Friedrichshall, begonnen.

Für Klaus Gehrig war es somit ein insgesamt hervorragendes Jahr als Konzernchef – allerdings war es auch sein letztes; vor zwei Wochen hat er das Unternehmen verlassen. Eines wurde auch am Donnerstag noch nicht mitgeteilt: Wer wird neuer Vorstandsvorsitzender von Lidl, damit Gerd Chrzanowski auf Gehrigs freigewordene Position rücken kann?


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