Klimawandel
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So heiß wie im Sommer 2023 war es noch nie

Der Sommer 2023 war global gesehen der mit Abstand heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen 1940. Auch in der Region war es deutlich zu warm.

Von dpa und unserer Redaktion
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Lesezeit  3 Min
20 Tage mit Temperaturen über 30 Grad wurden in der Region gemessen.  Foto: Veigel, Andreas

Der Sommer 2023 war global gesehen der mit Abstand heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen 1940. Das teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Mittwoch für die drei Monate Juni bis August mit. Die Durchschnittstemperatur habe in dem Zeitraum bei 16,77 Grad und damit 0,66 Grad über dem Durchschnitt gelegen, noch einmal deutlich höher als im bisherigen Rekordjahr 2019 mit 16,48 Grad.

«Die globalen Temperaturrekorde purzeln 2023 weiter», sagte Copernicus-Vizedirektorin Samantha Burgess. «Der wärmste August folgt auf den wärmsten Juli und Juni und führt zum wärmsten borealen Sommer in unserem Datensatz, der bis 1940 reicht.» Es habe in den vergangenen Monaten zudem rekordverdächtig hohe Anomalien der Meeresoberflächentemperatur im Nordatlantik und im globalen Ozean gegeben, hieß es weiter.

Das bisherige Jahr (Januar bis August) sei das zweitwärmste in den Aufzeichnungen nach 2016, als es ein starkes wärmendes El Niño-Ereignis gab. Derzeit baut sich das Klimaphänomen erneut auf - was Klimaexperten mit Sorge auf die kommende Zeit blicken lässt.

 

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Deutlich zu warmer Sommer in der Region Heilbronn und Hohenlohe 

Auch in der Region Heilbronn war der diesjährige Sommer deutlich zu warm. Darüber hinaus zu nass und überdurchschnittlich sonnig, wie es in einer Bilanz des Deutschen Wetterdienstes in Stuttgart heißt. 

Der Sommer 2023 brachte es auf einen Mittelwert von 20,4 Grad und belegt damit Platz sechs seit Aufzeichnungsbeginn 1947 an der Wetterstation in Öhringen. Den Rekord hält der Sommer 2003 mit 21,8 Grad. Der Sommer war um 1,5 Grad "deutlich zu warm" im Vergleich zum Mittel. 

Der Juni lag um 2,9 Grad über dem Soll, damit Platz drei seit 1947. Im Juli betrug die Differenz nach oben 1,1 Grad, im August 0,6 Grad, das reicht für den Top-Ten-Platz.

 

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Mehr Sommer- und heiße Tage als üblich in der Region

60 Sommertage gehen 2023 in die Statistik ein, der Durchschnitt liegt bei 44 Tagen. 20 Tage davon wurden 2023 als heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad eingestuft (Durchschnitt 13 Tage). Am kühlsten war es am 10. August mit 9,9 Grad. Ungewöhnlich sind zwei tropische Nächte, in denen das Thermometer nicht unter 20 Grad Celsius fiel. Im August war das vom 20. auf den 21. August der Fall. Hier wurde mit 20,1 Grad die wärmste Rekordnacht an diesem Datum aus dem Jahr 2020 - 19,3 Grad - abgelöst. Auch vom 24. auf den 25. August wurden mit 18,5 Grad die 17,1 Grad von 2009 getoppt.

247,8 Millimeter Niederschlag in Öhringen bedeuteten 114 Prozent des Sommer-Solls, kein Vergleich zum nassesten Sommer 1987 mit 381,3 Millimetern. Den meisten Regen brachte der 25. Juli mit 23,4 Millimetern, im August mit 161,3 Prozent Ausbeute war es der 12. mit 22,2 Millimetern. Da Juli (152,6 Prozent) und August deutlich zu nass waren, konnte der Juni als neuer Rekordhalter in Sachen Trockenheit (nur 17,8 Prozent des langjährigen Niederschlagswerts) kompensiert werden.

 

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"Wir können das schlimmste Klimachaos immer noch verhindern"

«Unser Klima implodiert schneller, als wir mit extremen Wetterereignissen, die jeden Winkel des Planeten treffen, fertig werden können», erklärte UN-Generalsekretär Antonio Guterres zu den Copernicus-Daten. Er forderte die Staats- und Regierungschefs zum Handeln auf. «Wir können das schlimmste Klimachaos immer noch verhindern – und wir haben keinen Moment zu verlieren.»

«Die wissenschaftlichen Beweise sind überwältigend», sagte Copernicus-Vizedirektorin Burgess. «Wir werden weiterhin Klimarekorde sowie intensivere und häufigere extreme Wetterereignisse sehen, die sich auf Gesellschaft und Ökosysteme auswirken, bis wir aufhören, Treibhausgase auszustoßen.» Das Jahr 2023 liege derzeit nur 0,01 Grad hinter dem aktuellen Rekordhalter 2016.

Im August war es so warm wie noch nie in dem Monat, wie Copernicus in der englischen Stadt Reading mitteilte. Die Durchschnittstemperatur von 16,82 Grad über Land lag um 0,71 Grad höher als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2000 und schätzungsweise um 1,5 Grad höher als im vorindustriellen Zeitalter von 1850 bis 1900. Damit war der August der zweitwärmste jemals gemessene Monat. Nur im Vormonat Juli war es mit 16,95 Grad noch wärmer.

Die Ergebnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt nutzen. Das historische Klima können Klimaforscher unter anderem aus Baumringen, Luftblasen in Gletschern und Korallen rekonstruieren.

 

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