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Was lokale Fußballgrößen zum Flick-Aus und zur Nachfolge sagen

Nach dem Rauswurf von Bundestrainer Hansi Flick bei der Fußball-Nationalmannschaft äußern sich Fußballexperten aus der Region. Dabei kristallisiert sich ein Favorit für die Nachfolge heraus.

Thomas Zimmermann
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Lesezeit 2 Min
Fußballexperten aus der Region nehmen Stellung zum Flick-Rauswurf (kleine Fotos, von links oben im UZS): Harry Mergel, Rüdiger Rehm, Uwe Rapolder und Karl "Charly" Hrynda.  Foto: HSt-Archiv/dpa, Montage: stimme.de

Die Entscheidung war überfällig. Spätestens nach dem 1:4-Debakel in Wolfsburg gegen Japan, war Hansi Flick nicht mehr zu halten. Der Deutsche-Fußball-Bund entließ den Trainer der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft zwei Tage vor dem Spiel gegen Frankreich. „Eher zu spät“, sagt Uwe Rappolder der zwischen 2004 und 2006 in insgesamt 49 Spielen in der Bundesliga Trainer bei Arminia Bielefeld und dem 1. FC Köln war. „Für eine Fußballnation wie Deutschland ist es bitter, wohin die Reise geht“, sagt der 65-Jährige, der in Hausen an der Zaber geboren ist. „Wir spielen immer in die Breite, das hat mit modernem Fußball nichts mehr zu tun. Heute muss man vertikal spielen“, ist Rappolder überzeugt.

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Für die Menschen in Hansi Flicks Heimat Bammental (Rhein-Neckar-Kreis) trifft der Rauswurf des Fußball-Bundestrainers den Falschen. Schuld sind für sie ganz andere.

Als Beispiel führt der Fußball-Lehrer, der zudem in 236 Spielen den SV Waldhof Mannheim und TuS Koblenz in der zweiten Liga coachte, die Leverkusener Mannschaft unter Xabi Alonso an. Der Spanier wäre für Rappolder auch „eine der besten Lösungen“ für die Flick-Nachfolge, da Jürgen Klopp derzeit nicht zur Verfügung stünde. Auch Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann habe es fachlich drauf. „Für ein Jahr bis zur EM traue ich es auch Lothar Matthäus zu.“ Auf jeden Fall muss es eine Ehre für jeden sein, die deutsche Nationalmannschaft zu trainieren, betont Rappolder. Er wünscht sich eine Persönlichkeit, die sich auch gegenüber dem DFB durchsetzen kann. „Da muss ein völliger neuer Zug rein“, ist Rappolder überzeugt. 

 

Heilbronns OB Harry Mergel favorisiert Nagelsmann als Bundestrainer

Auch für Harry Mergel ist die Entlassung alternativlos. „Es ist spät, aber der Schritt war richtig, obwohl mir Flick sehr sympathisch ist“, sagt der Heilbronner Oberbürgermeister, der ab 1974 für die Union Böckingen in der Oberliga spielte. „Ich war entsetzt über die zweite Halbzeit des Spiels gegen Japan“, bekennt Mergel. Für den ehemaligen Mittelfeldstrategen wäre Julian Nagelsmann „eine interessante Option“, als Nachfolger. „Auch Stefan Kuntz wäre eine Lösung aber ich glaube, dass Nagelsmann aus der Mannschaft mehr herausholen könnte“, betont der OB. 

„Es ist schwierig“, hält sich dagegen Rüdiger Rehm bedeckt. „Ich komme aus dem Geschäft und ich weiß, wie schwer es ist“, unterstreicht der Trainer von Waldhof Mannheim. „Ich mag Hansi Flick sehr, aber wenn die Ergebnisse nicht stimmen, muss der DFB handeln“, sagt der Fleiner. Seinen Favoriten für die Nachfolge möchte Rehm öffentlich nicht nennen. 

Ex-VfR-Torhüter Hrynda: Absolut richtige Entscheidung

„Mein Favorit ist ganz klar der Nagelsmann. Er ist jung, dynamisch und kann auch eine Mannschaft formen“, ist sich dagegen Karl "Charly" Hrynda sicher. Die Flick-Entlassung bezeichnet der Torhüter, der mit dem VfR Heilbronn 1973/74 in die Zweite Bundesliga aufstieg als absolut richtige Entscheidung. „Es tut mir leid für meinen Landsmann aber Hansi hat die Mannschaft nicht mehr erreicht“, so der 73-Jährige gebürtige Bruchsaler. "Er hat es einfach nicht mehr verstanden, die guten Einzelspieler zu einer Mannschaft zu formen“, betont Hrynda: „Jetzt müssen neue Impulse her.“          

 

                           

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