Süß und fett, aber kein Einheitsbrei

Tipps für die richtige Ernährung von Demenzpatienten

Am liebsten mit Marmelade: Demenzpatienten bevorzugen oft sehr süße Speisen – und solchen Wünschen sollten pflegende Angehörige durchaus nachgeben. Foto: Markus Scholz/dpa-tmn

Demenzpatienten haben oft präzise Vorstellungen davon, wie und was sie essen und trinken wollen. Allerdings können sie diese Vorlieben häufig nicht mehr so gut mitteilen. Umso wichtiger ist es, dass pflegende Angehörige bei Einkauf und Zubereitung daran denken. Tipps dazu hat die Deutsche Alzheimer Gesellschaft in einer Broschüre zusammengestellt. Ein Überblick:■ Essen: Was Menschen mit Demenz schmeckt, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Es gibt aber Gemeinsamkeiten. Viele Betroffene bevorzugen zum Beispiel süßes und fettiges Essen. Diesen Vorlieben sollten Pflegende auch ruhig nachgeben. Entscheidend ist bei Demenz, dass die Kranken gerne und mit Genuss essen. Um die Ernährung etwas ausgewogener zu gestalten, können Angehörige Gerichte eventuell nachsüßen – indem sie Sauerkraut zum Beispiel mit Rübensirup mischen oder Brote gleichzeitig mit Leberwurst und Honig bestreichen.  

■ Getränke: Wasser lehnen viele Demenzpatienten ab, weil es schon bei leichten Schluckbeschwerden schwer zu trinken ist und schnell wieder aus dem Mund hinausfließt. Besser sind daher dickflüssige, süße Säfte wie Pfirsich- oder Bananensaft. Pampelmusensaft ist dagegen keine gute Idee, weil er die Verarbeitung von Medikamenten stören kann. Kaffee hat Vor- und Nachteile: Einerseits kann er den Appetit zügeln, so dass Demenzpatienten weniger essen. Andererseits empfinden sie den Duft oft als wohltuend, weil er positive Erinnerungen in ihnen weckt.

■ Gewürze: Ähnlich wie Kaffee können auch bestimmte Gewürze den Appetit bremsen – rote Pfefferschoten und Chili zum Beispiel. Schwarzer Tee und Cola haben eventuell eine ähnliche Wirkung. Und Knoblauch verhindert die Aufnahme von Fett und Kohlehydraten und kann deshalb gefährlichen Gewichtsverlust verursachen, warnen die Experten.

■ Zubereitung: Unterschiedliche Texturen und Konsistenzen verunsichern viele Demenzpatienten. Nach Möglichkeit sollten Angehörige daher alle Speisen gabelweich kochen, gleichzeitig aber keinen unattraktiven Einheitsbrei servieren. Zu heiß sollte das Essen auch nicht sein, weil die Kranken dies oft zu spät bemerken. Mehlige oder krümelige Speisen werden am besten vor dem Essen eingeweicht – ansonsten verursachen sie oft Schluckprobleme. dpa
  

Wohnen ist Typfrage

Gemeinsam weniger einsam: Mit anderen Menschen zusammenwohnen, kann für ältere Menschen attraktiv sein. Doch wer lange allein gelebt hat, sollte nicht kopflos eine WG gründen, sich vorschnell an einer Baugemeinschaft beteiligen oder überstürzt in ein Zimmer in einem Mehrgenerationenhaus ziehen. Man müsse der Typ dafür sein, sagt Andrea Beerli vom Forum Gemeinschaftliches Wohnen. Lebe man zusammen, seien Offenheit und Kompromissfähigkeit gefragt. Jede und jeder müsse einen Teil zu der Gemeinschaft beitragen, erklärt die Expertin gegenüber dem Podcast „Zusammenhalten in dieser Zeit“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO).

Um herauszufinden, welche Wohnform die richtige ist, kann laut BAGSO ein Fragebogen des Netzwerks Frankfurt Gemeinschaftliches Wohnen helfen, der eine Selbstreflexion über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche ermöglicht und mit dem Interessierte am Ende herausfinden sollen, ob sie ein „gemeinschaftlicher Wohntyp“ sind, oder nicht. dpa

■ Mehr Infos: www.fgw-ev.de