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„Der Kleine Johnson“ – Weinführer, Württemberg: Von der Renaissance des Trollingers

Leichte, kompakte Burgunderstil-Profile aus alten Reben auf Sand oder Kalkstein, präzise Empfehlungen von Adelmann, Aldinger, Dautel, und Schnaitmann – neues Kapitel für die schwäbische Rebsorte

Der weltweit bekannteste und älteste Weinführer.

„Der Kleine Johnson“, benannt nach dem legendären englischen Rebenexperten Hugh Johnson, ist der bekannteste und erfolgreichste Weinführer weltweit (Verlag ZS, 512 Seiten, 24,99 Euro). Seit einem Jahr wird er von Margaret Rand herausgegeben. Und siehe da: In der 49. Auflage findet sich in dem Klassiker, eingestreut unter Tausenden Stichworten aus der Welt des Weines, ein kleiner Kasten, der das Herz jedes Schwaben höherschlagen lassen dürfte.

Unter der Überschrift „Trollinger-Revival“ heißt es im Deutschland-Kapitel: „In den 1970er Jahren war der Württemberger Trollinger ein Bestseller, doch dann stiegen die immer leichteren, immer süßeren Literflaschen nach und nach in die unteren Regale der Supermärkte ab. Und heute? Der Glühweintrend bringt den Trollinger zurück: stilistisch spannend, immer noch leicht, aber auch kompakt, trocken, im Burgunderstil neu interpretiert. Empfehlenswert von: Adelmann, Aldinger, Dautel, B. Ellwanger, Leon Gold, Idler, Schnaitmann, vom Haigst, Weinmanufaktur Stuttgart.“ Etwas kryptisch bringen die Autoren das Phänomen so auf eine Formel: „Alte Reben + Sand oder Kalkstein, harte Arbeit/Intelligenz, großartige Ergebnisse.“ 

Zu verdanken ist dieser sachkundige Beitrag dem vom Bodensee stammenden Co-Autor Ulrich Sautter, der sich in seinem Heimatländle auch als Chefredakteur des „Falstaff Magazins sehr gut auskennt. Über Württemberg insgesamt wüsste er gewiss auch mehr beizutragen als folgenden, etwas angestaubten Eintrag, wobei auch andere Regionen nicht viel mehr Zeilen bekamen: „Württemberg: Dank der Experimentierfreude vieler junger Winzer eine dynamische Weingegend. Am besten sind in der Regel Lemberger, Spätburgunder und rote Verschnitte. Leichter, strahlender, traditioneller Trollinger erlebt eine Renaissance. Nur 30 Prozent weiße Rebsorten. Riesling braucht höhere Lagen.“ Erfreulich auch, dass immer mehr Betriebe aus der Region genannt werden, die meisten aus dem Bereich Remstal, aber auch Unterländer wie Adelmann, Dautel, Neipperg.

Unternehmen aus der Region

Insgesamt machen die spärlichen Einträge zu Württemberg deutlich, welche Rolle die Region im globalen Weinkonzert spielt. Im Kern beschreibt und bewertet der Führer Winzer, Weine, Rebsorten und Regionen weltweit in der Ausgabe 2026 auf noch mehr Seiten als zuvor: 512 statt 460. Zudem gibt es im Taschenbuchformat allerhand Verbrauchertipps: von Jahrgangs-Checks über Einkauf, Lagerung oder Temperatur bis zur Kombination von Wein und Speisen. Ein von der Cartoonistin Hillary Campbell illustrierter Sonderteil widmet sich dem Preis-Leistungs-Verhältnis von Wein. kra