
Die angeblich erste verlässliche Untersuchung zur Bedeutung der Gastronomie für den Absatz deutscher Weingüter und Genossenschaften legte kürzlich das Deutsche Weininstitut (DWI) vor. 400 Güter und Genossenschaften aus fast allen deutschen Anbaugebieten stellten hier für der Hochschule Geisenheim anonymisierte Absatzdaten zur Verfügung. Die vier Jahre bis Juni 2024 umfassende Analyse basiert auf 10,1 Millionen Absatzpositionen im Umfang von 133,8 Millionen Litern Wein im Wert von 926,9 Millionen Euro.
Wie die Studie ergab, setzten die Betriebe durchschnittlich 11,2 Prozent ihrer Absatzmenge in der Gastronomie ab und erzielten damit 11,5 Prozent ihres Umsatzes. Vom Gesamtabsatz der Weingüter in Höhe von 184 Millionen Litern im Wert von 1,34 Milliarden Euro entfielen 19,7 Millionen Liter im Wert von 148 Millionen Euro auf die Gastronomie.

Der absatzgewichtete Durchschnittserlös in der Gastronomie betrug laut der Studie über alle Anbaugebiete 5,62 je 0,75 Liter netto beziehungsweise 7,49/Liter. Die Erlöse unterscheiden sich deutlich zwischen den Anbaugebieten. Kleine Weingüter haben tendenziell einen höheren Erlös pro Flasche.
Noch eine Erkenntnis: Nach der Pandemie erholten sich Umsatz und Absatz in der Gastronomie im Jahr 2022 deutlich um 41 Prozent. Aufgrund der Wirtschaftskrise stieg der Umsatz im Jahr 2023 nur noch um 2,7 Prozent, während der Absatz um -5,6 Prozent zurückging.
Im ersten Halbjahr 2024 sind der Umsatz (-6,9 Prozent) und der Absatz (-9,7) der Weingüter an die Gastronomie fast überall deutlich zurückgegangen.
Jede vierte Flasche (26 Prozent), die die Betriebe 2023 an die Gastronomie verkauften, war eine Literflasche. Der Erlös für die Literflasche ist mit 4,12 Euro/Liter nur halb so hoch wie für die 0,75-Liter-Flasche (8,32 Euro/1). Dadurch beläuft sich ihr Umsatzanteil nur auf 14 Prozent.
Der Bericht enthält detaillierte und repräsentativ gewichtete Analysen zu Umsatz, Absatz und Erlösen der Weingüter für das Jahr 2023 in den acht größten Anbaugebieten Rheinhessen, Pfalz, Baden, Württemberg, Mosel, Franken, Nahe und Rheingau. Auf diese acht Anbaugebiete entfallen 97 Prozent der deutschen Rebfläche. red