
Dass Weinköniginnen nicht nur Gedichte aufsagen und schön dreinschauen können, hat neulich im Stimme-Interview die Vize-Hoheit und Gutsgründerin Jule Mayr aus Hohenhaslach bewiesen. Die Reihe ließe sich fortsetzen: zum Beispiel bis zu Henrike Heinicke, die 2019/20 das Württemberger Krönchen trug. Nach ihrem Studium in Geisenheim sowie Praktika am anderen Ende der Welt, ist sie bei der Wiener Agentur Wine + Partners gelandet.
Eine Recherchereisen führte die gebürtige Ostälblerin in die Maremma/Toskana, wo sie in der Tenuta Monteti unter dem Motto „Make your own Blend“ gar eine eigene Cuvée zusammenstellte.
Das renommierte Gut wurde von Ex-Wirtschaftsminister und Biennale-Präsident Paolo Baratta gegründet. Er und seine Frau, die Dichterin Gemma, haben sich vor 25 Jahren in die wildromantische Region verliebt und Weinreben am Fuße des Monteti Hügels pflanzen lassen. Ihr 120 Hektar großes Anwesen ist umgeben von Reben, Olivenbäumen, Zypressen, Zitronenbäumen und „einem märchenhaften Rosen-, Blumen und Kräuterpark“, schwärmt Heinicke. Mittendrin thront die rosarote Villa mit Blick auf den Monteti Hügel. Nachbar ist der Filmregisseur Paolo Sorrentino, der gerne mal auf einen Besuch vorbeikomme.
Das Weingut wird mittlerweile von Tochter Eva Baratta und Ehemann Javier Pedrazzini geführt und von Italiens bekanntestem Flying Winemaker Carlo Ferrini beraten. Mit Trauben aus 29 Hektar konzentrieren sie sich auf drei Weine: die roten Monteti und Caburnio sowie den Rosé TM. Sie sollen laut Heinicke „jeweils ein Stück Landschaft beschreiben“: Monteti verkörpere die Wälder und riesige Felsen, Caburnio die mediterrane Vegetation, der Rosé stehe für Licht und sanfte Meeresbrisen. Den Stil umschreibt die Feinschmeckerin als "mediterran, reichhaltig, geschliffen und mit einer durchdringenden Identität“.
kra