So sollte im Winter gelüftet werden

Für ein gutes Raumklima gilt es, die Feuchtigkeit zu reduzieren - Fensteraustausch prüfen lassen

Auf gekippte Fenster sollte man in der kalten Jahreszeit besser verzichten und stattdessen mehrere Minuten lang die Räume stoßlüften. Foto: Christin Klose/dpa

Auch in Zeiten des notwendigen Energiesparens gilt: Richtiges Lüften ist für Haus und Wohnung und damit auch für die eigene Gesundheit elementar. Denn es fördert die Sauerstoffzufuhr und verhindert Schimmelbildung. Worauf es dabei ankommt, hat der Verband Fenster und Fassade (VFF) in einer Pressemitteilung zusammengefasst.

Keine Dauerlüftung

Wohlige Wärme und notwendiges Energiesparen müssen kein Widerspruch sein, im Gegenteil: Im gut gedämmten Zuhause mit modernen Fenstern und Türen hilft richtiges Lüften, um hohen Energiepreisen auch bei niedrigen Temperaturen ein Schnippchen zu schlagen. Eine Grundregel dabei lautet: keine Dauerlüftung über gekippte Fenster. Denn dann kühlen die Wände aus, der Heizbedarf steigt unnötig. Außerdem kommt es so häufig zu Tauwasser, das den Schimmelpilzen erst so richtig auf die Sprünge hilft. ,,Viel besser ist deshalb Stoßlüften für einige Minuten. Bei diesem kurzen und intensiven Lüften wird die Luft rasch und gründlich ausgetauscht“, erläutert VFF-Geschäftsführer Frank Lange.

Gutes Raumklima

Ganz wichtig: Im Winter beim Lüften nicht vergessen, zuvor die Thermostate herunterzudrehen. Und wird nach dem Lüften geheizt, sollten keine Gardinen oder Vorhänge vor den Heizkörpern hängen, damit sich die Wärme möglichst gut im Raum ausbreiten kann. „Befolgt man diese drei einfachen Regeln, so lässt sich im Sinne eines guten Raumklimas schon sehr viel bewirken“, betont Lange.

Richtschnur für das richtige Lüften sollte stets sein, die natürliche und durch Körper, Kochen oder Duschen ins Haus gelangende Feuchtigkeit zu reduzieren. Wenn man rein ,,nach Gefühl" lüftet, reicht das für ein Optimum an Wärmeversorgung und Luftzufuhr aber meist nicht aus. Deshalb empfiehlt sich objektive Unterstützung.

Hygrometer

Diese Hilfe leistet ein Hygrometer - das ist ein Gerät zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit. Angebracht werden sollte dieses in potenziell eher feuchten Räumen wie Küchen und Bädern, im Schlafzimmer und dort, wo Wäsche getrocknet wird. Unabhängig von der Räumlichkeit gilt stets: „Zeigt der Hygrometer eine relative Luftfeuchte von 70 Prozent oder mehr an, sollte eine Stoßlüftung erfolgen, bis rund 40 Prozent Luftfeuchtigkeit erreicht sind."

Nützliche Technik-Helfer bieten sich auch an, um sogenannte Wärmebrücken zu erkennen. Dort ist es, anders als man vermuten mag, nicht besonders warm, sondern kühler, denn über Wärmebrücken wird die Wärme leichter nach außen geführt. Erkennen lassen sich diese für Schimmel anfälligen Fassadenteile an einer niedrigen Wandtemperatur von weniger als 15 Grad Celsius. Die Temperatur zeigt ein Oberflächenthermometer verlässlich an.

Fensterfalzlüfter

Vor zu hoher Luftfeuchtigkeit schützen auch Fensterfalzlüfter. Diese lassen sich nachträglich in den Rahmen einbauen. Das sollte jedoch nicht ohne Absprache mit einem Fachbetrieb erfolgen. ,,Fensterfalzlüfter sorgen für eine kontinuierliche Luftzufuhr", hebt Lange hervor. Für eine Optimierung von Raumklima und Energiebilanz ist mitunter auch ein Fenstertausch ein probates Mittel. Zu bedenken ist jedoch: Beim Tausch ändert sich die Bauphysik. Eine genaue Lüftungs- und Einbauplanung ist deshalb notwendig. red