Damit das Budget nicht gesprengt wird

Diese sieben Sparpotenziale beim Hausbau sollte man im Blick behalten

Kann man noch was wegstreichen? Sind Erker und Gauben in den Konstruktionsplänen für ein Eigenheim, lohnt es sich, darüber nachzudenken. Foto: Christin Klose/dpa

Der Traum vom Eigenheim scheint angesichts steigender Bau- und Finanzierungskosten für viele unerreichbar. Doch Experten betonen: Mit der richtigen Planung und Strategie bleibt der Hausbau erschwinglich. Worauf es ankommt:
1. Wohnlage In ländlichen Regionen findet man nach wie vor bezahlbares Bauland. In Metropolen und Ballungszentren weniger. Hier ist die Nachfrage weiterhin hoch. Folglich sind freiwerdende Grundstücke recht teuer. 

Am Stadtrand und darüber hinaus kann neu erschlossenes Bauland eine Option sein. Das hat zwar auch seinen Preis. Aber: „Die Verhandlungsposition der Bauherren hat sich deutlich verbessert“, erzählt Florian Becker vom Bauherren Schutzbund. Es seien wieder Abschläge auf den Kaufpreis möglich, so der Experte.
 Ein Unterschied im Preis besteht auch zwischen Hanglage und Flachland: „Ein exponiertes Haus am Hang ist beliebt, kostet aber mehr“, sagt Heiko Püttcher vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau.

2. Hausgröße
Beim Hausbau kostet jeder Quadratmeter - Baumaterial und Arbeitszeit. „Der Preis liegt bei rund 1500 Euro pro Quadratmeter“, sagt Becker. Bei 160 Quadratmetern, die das heutige Einfamilienhaus im Schnitt habe, komme so einiges zusammen. Er rät: Das Haus nur so groß planen wie wirklich nötig.
Selbst mit zwei Kindern komme man mit 130 Quadratmetern zurecht. Auch der Verzicht auf einen Keller ist eine Überlegung wert. Eine gemauerte Garage (circa 20 000 Euro) kann man auch später noch bauen.

3. Bauträger oder Architekt
Welches Unternehmen am günstigsten baut, erfährt man nur im direkten Vergleich. Bauträger beschaffen das Grundstück und bauen ihre Häuser in standardisierter Bauweise. „Man sollte nicht mit Extrawünschen von der Bauleistungsbeschreibung abweichen, sonst wird es teurer“, sagt Püttcher. Um sicherzugehen, dass es bei dem vereinbarten Hauspreis bleibt, rät er, die Beschreibung mit einem Sachverständigen durchzugehen. Wer ein Grundstück mitbringt, kann das Haus von einem Architekten planen lassen. „Das muss nicht teurer sein als das Haus von der Stange“, sagt Becker.
4. Formsache
Ob das Haus frei steht oder Teil einer Reihe ist, macht sich in den Kosten bemerkbar. Ein Reihenhaus ist die günstigste Lösung. Es wird als Serienhaus konzipiert und benötigt weniger Grundstücksfläche und Baustoffe, da es an ein weiteres Haus grenzt. „Die Bauweise ist auch energetisch günstiger, da weniger Außenwände benötigt werden.“ Ähnliche Bauvorteile hat eine Doppelhaushälfte. Freistehende Häuser kosten am meisten, weil sie ein größeres Grundstück mit mehr Abstandsfläche und viel Baumaterial benötigen.

5. Innenausstattung
Sparen lässt sich auch in der Raumausstattung des Hauses. Zum Beispiel im Bad: „Armaturen, die unter Putz installiert werden, sind teuer und halten nicht ewig“, sagt Florian Becker. Um sie auszutauschen, müsse man später die Wand aufschlagen. Zudem könne man auf die Anzahl der Steckdosen achten: „In einem Raum mit vier Wänden reichen an jeder Wand zwei.“
6. Eigenleistung
Wer sich selbst am Bau beteiligt, spart Lohnkosten für Handwerker. „Eigenleistung eignet sich aber nur für Aufgaben, die man zeitlich und fachlich bewerkstelligen kann“, sagt Florian Becker. Das sind oft Arbeiten gegen Ende der Bauphase: Tapezieren, Streichen oder das Verlegen von Bodenbelägen. „Jede Eigenleistung muss im Vertrag mit dem Bauunternehmer fixiert werden“, rät er. Die Gutschrift sollte man verhandeln. Denn von allein werde nicht immer ein adäquater Betrag abgezogen.

7. Förderungen
Um das Budget für den Hausbau zu planen, sollte man sich auch über die Höhe der öffentlichen Förderungen informieren. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zudem Zuschüsse und zinsgünstige Forderdarlehen für Neubauten - etwa die Förderungen für klimafreundlichen Neubau und für Wohneigentum für Familien. Wichtig: Anträge müssen vor Beginn des Bauvorhabens gestellt werden. Und: Die Förderungen für klimafreundlichen Neubau verlangen die Einhaltung strenger Nachhaltigkeitsstandards. 
Von Evelyn Steinbach 
dpa