Obei einem Umzug oder einfach um das Zuhause zu verschönern - streichen muss wohl jeder mal. Doch wie klappt es am besten? Diese ausgewählten Tipps helfen, damit das Ergebnis am Ende schön und nicht streifig wird - von der Wahl des richtigen Farbrollers bis zum Umgang mit Problemwänden.


1. Tipp: Auf Qualität und Zeit setzen.
Beim Streichen setzt man sich am besten kein zeitliches Ziel. „Sonst fängt man an zu schludern“, sagt Karl-Heinz Neumann, Trainer bei der DIY Academy Köln. Damit das Ergebnis gut wird, empfiehlt der Malermeister: „Hände weg von Billigwerkzeug.“ Produkte aus dem mittleren Preissegment seien besser und hielten meist lange. Zur Grundausstattung gehören: ein Streichroller mit Verlängerungsstab, Heizkörperroller und -pinsel und ein Sieb. Farbwalzen mit zwölf Millimetern Flor-Höhe kommen eher für glatte, feine Oberflächen wie Raufasertapete infrage. Für grobe Untergründe wie Rauputz sind hingegen Flor-Höhen von 19 oder 21 Millimetern gut geeignet.
2. Tipp: Farbe im vorgesehenen Raum testen.
Am besten ein Farbmuster mit nach Hause nehmen, rät Neumann. So könne man im richtigen Licht prüfen, wie die Farbe vor Ort aussieht. Denn zu Hause kann die Farbe ganz anders wirken als im Laden. Grundsätzlich gilt: Dunkle Farben lassen den Raum kleiner erscheinen, helle Farben vergröbern hingegen. Trick für besonders niedrige Decken: Mit einem strahlend hellen Weiß kann man diese optisch höher ziehen. In feuchteren Räumen empfiehlt Neumann wasserdampfdurchlässige und alkalische Farbe wie Silikatfarbe.
3. Tipp: Auf Gesundheit achten.
Geht es um nachhaltige Farben, die gesundheitlich unbedenklich sind, gilt: „Lehmfarben, Kalkfarben oder Silikatfarben kann man Dispersionsfarben in der Regel vorziehen“, sagt Marieke Mariani von „Öko-Test“. Als Orientierung rät sie, auf das Umweltzeichen Blauer Engel zu achten. Acryl- und Kunststoffharze sollten wegen der Umweltbelastung nicht enthalten sein, bedenklich seien Konservierungsmittel wie Isothiazolinone. der als allergieauslösend gilt.
4. Tipp: Untergrund vorbereiten.
Alte Dübel aus der Wand entfernen, damit es später keine Unebenheiten gibt. Und Risse sowie Löcher am besten zuspachteln, rät Neumann. „Wenn das nicht sauber gelingt, kann ich die Spachtelmasse mit Sandpapier glatt schleifen“, so der Malermeister. Vor dem Streichen sollte man testen, wie tragfähig der Untergrund ist, indem man ein Stück Tape an die Wand klebt und nach etwa zwei Minuten ruckartig abzieht. Sind auf dem Band mehr als 30 Prozent Farbpünktchen zu sehen, sollte man die Wand vor dem Streichen zunächst grundieren.
5. Tipp: Sorgfältig abdecken und abkleben
Wenn möglich, am besten den Raum komplett ausräumen - alles andere abdecken. Nicht vergessen: Auch die Fenster vollständig abkleben, rät der Malermeister. Also nicht nur die Rahmen, denn manche Farben brennen sich ins Glas. Für den Fußboden empfiehlt Neumann Malervlies. Das kann man wieder verwenden, Farbspritzer trocknen und schneller als auf Plastikfolie.
6. Tipp: Systematisch streichen.
Am besten beginnt man mit der Decke und streicht dann von der Hauptlichtquelle aus in den Raum, also nach Möglichkeit vom Fenster weg. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu bekommen, rät Neumann: Einen vollen Roller nicht direkt in einer Ecke ansetzen, sondern etwa eine Roller-Breite entfernt. Und von dort die Farbe nach links und rechts verstreichen.
7. Tipp: Problemwände behandeln
Bei Wasser- oder Fettflecken gilt: Nicht einfach überstreichen. Kleine Flecken sollte man laut Neumann vorher mit einem speziellen Spray behandeln. Sollten in der Wohnung vorher Raucher gelebt haben, reicht Streichen meist nicht aus. „Die Tapete muss runter, weil das Nikotin sich da festgesetzt hat“, so Neumann.
dpa