Warm, kalt, hell oder gedämpft: Licht schafft Atmosphäre. Und nur mit der richtigen Lichtplanung wird Wohnen wirklich gemütlich. Keiner fühlt sich wohl, wenn ihn eine Lampe etwa blendet oder direkt anstrahlt. Gleichzeitig will niemand im Dunklen sitzen.
Es geht also darum, die Beleuchtung zu Hause optimal zu planen und platzieren, damit Arbeitsbereiche hell genug sind und dennoch genügend Wohlfühloasen entstehen.
Oberflächen Ein typischer Fehler, den viele Leute machen, wenn sie über eine neue Beleuchtung nachdenken: sich viel zu schnell auf die Leuchte zu konzentrieren. „Dabei wird übersehen, dass sich die Beleuchtung nicht nur aus dem elektrischen Licht ergibt, sondern immer ein Zusammenspiel mit den Oberflächen ist“, sagt Cornelia Moosmann, Professorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Daher ihr Tipp: Zuerst den Raum anschauen. Gibt es dort mehr helle oder dunkle Oberflächen? Denn während helle Oberflächen das Licht gleichmäßig verteilen, sorgen dunkle Flächen für eine ungleichmäßige Beleuchtung im Raum. Unter Umständen sind dann mehr Lichtquellen sinnvoll.
Entscheidend ist auch die Frage: Wofür will man den Raum hauptsächlich nutzen? Für eine gemütliche Atmosphäre eignet sich diffuses, weicheres Licht. Für detailreiche Arbeiten etwa akkurate Handarbeiten oder Modellbau - ist eher hartes, gerichtetes Licht geeignet. Eine Mischung im Raum ist meist ideal.
Fachbegriffe Sind diese grundlegenden Überlegungen gemacht, ist es an der Zeit, sich mit einigen technischen Begriffen auseinanderzusetzen.
Denn wer Lampen kaufen will, sollte die wichtigsten Fachbegriffe kennen. „Lumen“ gibt beispielsweise die Lichtmenge an. Kelvin bezieht sich auf die Farbtemperatur. Ra-Index bezeichnet zudem die Farbwiedergabe des Leuchtmittels. Sie sorgt dafür, dass eine Tomatensuppe rot und nicht grau aussieht und sollte möglichst über einem Wert von 90 liegen.
Tipp: Gemütliches, rötliches Licht hat etwa 2300 Kelvin, während bläuliches Licht etwa 4000 Kelvin hat. Messen lässt sich die Helligkeit mit einem Luxmeter. Geräte im Baumarkt kosten unter 50 Euro. Für den Privatgebrauch können Apps einen groben Anhaltspunkt geben.
Auch die Frage des Alters spielt eine Rolle: Das Bedürfnis, wie viel Licht man braucht, kann je nach Lebensalter unterschiedlich sein. „In jungen Jahren braucht man erstaunlich wenig Licht. Ab dem 40. Lebensjahr nimmt der Lichtbedarf dann deutlich zu“, sagt Moosmann.
Ideal Trotz aller geschmacklicher Unterschiede, ein paar Aspekte sollte jeder Haushalt bei der Beleuchtung berücksichtigen. Zum Beispiel in der Küche: „Hier drohen Verletzungsgefahren, etwa durch scharfe Messer und heiße Töpfe. Wir brauchen also helles Licht“, sagt Iris Vollmann von der Brancheninitiative licht.de. Sie rät auf Arbeitsflächen zu Licht mit mindestens 500 Lux. Und für das Arbeiten im Homeoffice? Will man konzentriert Arbeiten oder Lesen, sollte genug Licht vorhanden sein damit die Augen nicht zu schnell ermüden. Lampen mit 600 bis 700 Lumen sind dann ideal. Gesetzlich vorgegeben sind mindestens 500 Lux. dpa