Es gibt viele Gründe, den Energieverbrauch der eigenen Immobilie zu optimieren. Da sind die Maßgaben der Bundesregierung, aber auch individuelle Anforderungen an das persönliche Wohlfühlklima: Was muss, was soll gemacht werden und womit? Die Dämmung ist dabei ein Schlüsselfaktor, schließlich ist sie maßgeblich für Heizbedarf eines Hauses. Wer sich damit befasst und Wert auf natürliche und nachhaltige Materialien legt, geht am besten planvoll vor.
Schritt 1: Mit Fachleuten planen
Verbraucher sollten zunächst einen unabhängigen Energieberater oder eine Energieberaterin hinzuzuziehen. Sie unterstützen die Planung individueller Sanierungsschritte und erstellen einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Der ist die Voraussetzung für die Beantragung bestimmter Fördergelder. Eine Liste zertifizierter Energieeffizienz-Experten (EEE) gibt es im Internet.
Schritt 2: Auswahl passender Dämmmaterialien
Neben der Planung der Sanierungsschritte muss der passende Dämmstoff gefunden werden: Welcher Stoff ist der richtige? Wie umweltbelastend ist die Produktion? Wie langlebig ist er? Ist er recycelbar? Gibt es in meiner Kommune spezielle Förderungen für natürliche Dämmstoffe? Einen Überblick gibt etwa der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND).
Holzfasern: Sie werden aus Schwach- und Resthölzern gewonnen und zu Platten gepresst, die nicht nur für Wärmeschutz, sondern auch als Schallschutz dienen. Die Herstellung kann aber energieintensiv sein.
Zellulose wird aus zerfasertem Altpapier hergestellt und hauptsächlich für die nachträgliche Dämmung von Hohlräumen eingesetzt.
Mineralische Dämmstoffe etwa aus Stein oder Sand eignen sich gut für die Dämmung feuchtempfindlicher Bereiche.
Hanf und Flachs: Hanfdämmung gilt als hautfreundlich und staubarm, während Flachsdämmplatten feuchteregulierende Eigenschaften aufweisen und gut zu verarbeiten sind.
Stroh ist ein landwirtschaftliches Abfallprodukt, das durch Verputzen mit Lehm als „schwer entflammbar“ klassifiziert wurde.
Schilfrohr eignet sich für die Sanierung von Fachwerkbauten, ist feuchtigkeitsresistent sowie atmungsaktiv.
Kork, der so gut wie keine Feuchtigkeit aufnimmt, bietet sich für die Innenraumdämmung an.
Schafwolle wird laut BUND wegen der Fähigkeit, Schadstoffe zu binden, oft bei der Sanierung von Altbauten verwendet. Sie eignet sich sowohl als Hitzeschutz als auch zur Ummantelung von Wasserrohren oder Trittschalldämmung. dpa
Von Katharina Langpeter
Oft schlechte Energieeffizienz
Auf viele Immobilienbesitzer in Deutschland könnten in den nächsten Jahren hohe Kosten für die energetische Sanierung zukommen. Das legt eine Studie von Immowelt zur Energieeffizienz der 2023 zum Kauf angebotenen Wohnimmobilien nahe.
Demnach hatten 35,8 Prozent der auf dem Online-Portal inserierten Objekte eine Energieeffizienzklasse schlechter als E. Die höchsten Ansprüche der Klassen A+ und A erfüllten dagegen insgesamt nur 6,2 Prozent aller inserierten Wohnobjekte.
Der energetische Zustand vieler Immobilien könnte die von der EU beschlossenen Energieziele gefährden. So hatten sich die Länder darauf geeinigt, den durchschnittlichen-Verbrauch im Gebäudebereich um mindestens 16 Prozent bis 2030 und mindestens 22 Prozent bis 2035 zu senken. red