Jüngste Kommune im Landkreis

Kirchardt: Gemeinde investiert Millionen und ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort

Fachwerk-Charme: Berwangen besticht durch seinen authentisch erhaltenen Ortskern. Foto: Archiv/Kühl

Kirchardt ist mit einem Altersdurchschnitt von 40,3 Jahren (Stand: 2020) die jüngste Gemeinde im Landkreis Heilbronn. Das Durchschnittsalter im Landkreis beträgt 43,2 Jahre, der Landesdurchschnitt liegt bei 43,5 Jahren. „Vielleicht hat es sich herumgesprochen, dass wir eine kinderfreundliche Kommune sind“, meint Bürgermeister Gerd Kreiter dazu. Und er versucht, es mit Zahlen zu belegen: 1,7 Millionen Euro hat die Gemeinde in den Kindergarten Goethestraße investiert, der 2019 eingeweiht wurde. 4,2 Millionen Euro investiert Kirchardt derzeit in die Sanierung der Birkenbachschule.

Weitere 1,8 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Kindergartens Birkenbach. Die Eröffnung des Bikeparks Berwangen im Juli 2020 mit mehr als 30 Kindern und Jugendlichen passt perfekt in das Bild einer kinderfreundlichen Kommune.

Seniorenresidenz

Auch für ältere Menschen will die Gemeinde ein attraktiver Wohnplatz sein. Derzeit ist die private Seniorenresidenz Katharinenstift Kirchardt im Bau. Im Zentrum gibt es eine private Wohnanlage mit 18 betreuten Wohnungen.

Die Bevölkerungszahl wächst seit Jahren und liegt bei über 6000 Einwohnern. Vor 20 Jahren betrug der Bevölkerungsstand noch 5500 Einwohner. Wie in vielen anderen prosperierenden Kommunen der Region gibt es auch in Kirchardt Wohnraummangel. „Da müssen wir Antworten finden“, sagt Kreiter.

Es gibt Busverbindungen an die Stadtbahnhaltepunkte in Grombach und Gemmingen sowie direkte Busverbindungen nach Heilbronn und Sinsheim. „Wir liegen genau an der Schnittstelle der Metropolregionen Heilbronn und Rhein-Neckar. Wir sind nicht auf ein Mittelzentrum allein ausgerichtet“, so der Bürgermeister.

Schüler

Die Birkenbachschule ist seit Sommer 2019 eine reine Grundschule. Am Standort Kirchardt werden 200 Schüler unterrichtet, in der Zweigstelle Berwangen 60 Schüler. Drei Kindergärten im Hauptort und eine Einrichtung in Berwangen stellen die Betreuung der Vorschulkinder sicher. „Wir können ein Ganztagsangebot von einem bis zehn Jahren sicherstellen“, so der Bürgermeister.

Ortsteile

Kirchardt verfügt über zwei Ortsteile, die 1971 eingemeindet wurden: Berwangen und Bockschaft. 2021 jährte sich das Ereignis zum 50. Mal. Berwangen verfügt über ein eigenständiges Vereinsleben. Der Ort kann zudem auf eine reichhaltige jüdische Vergangenheit zurückblicken. Davon zeugen unter anderem ein jüdisches Bad und der Friedhof. Berwangen ist Gewerbestandort starker mittelständischer Betriebe.

Bockschaft

Auch Bockschaft wurde 1971 eingemeindet. Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt. Markantes Gebäudeensemble ist der Gutshof des Kraichgauer Adeligen Damenstifts. Hier finden im jährlichen Wechsel das Dorffest und der Budenzauber der Gesamtgemeinde statt. Kirchardt nimmt am Landessanierungsprogramm teil. In diesem Rahmen wurde das ehemalige Gasthaus Hirsch saniert und der Platz davor neugestaltet. Eingeweiht wurde das aufgefrischte Ensemble 2019.

Kirchardt ist für seine Größe überdurchschnittlich reich mit Unternehmen ausgestattet. Der Automobilzulieferer und Dichtungsspezialist Kaco, der seit den 1970er Jahren in Kirchardt eine Zweigstelle betreibt, hat die Konzernzentrale 2018 in den Kraichgauort verlegt. Rund 600 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt. Eine Wirtschaftsgröße ist auch die Maschinenfabrik Behringer mit etwa 350 Beschäftigten.

Slogan

„Vielfalt“ ist ein Merkmal der Gemeinde. So sind in Kirchardt 50 Nationalitäten registriert. Acht Kirchengemeinden zeugen von Vielfalt auch im Glauben. Nicht zuletzt deshalb wirbt die Gemeinde mit dem Slogan „Wir leben Europa“. Jörg Kühl