In zwei Jahren ausgelernt

In manchen Berufen gibt’s den Abschluss schon früher als üblich

In manchen Berufen ist die Ausbildung auf zwei Jahre ausgelegt – da lässt sich schon früh gutes Geld verdienen. Foto: Volker Witt/stock.adobe.com

Angehende Maler und Lackierer müssen drei Jahre Berufsausbildung durchlaufen. Bauten- und Objektbeschichter dagegen haben nach zwei Jahren ihren Abschluss in der Tasche. Zweijährige Ausbildungen werden oft als Option für schwächere Schülerinnen und Schüler ins Gespräch gebracht. Aber was steckt eigentlich dahinter?Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) legt fest, dass Ausbildungen nicht mehr als drei und nicht weniger als zwei Jahre betragen sollten. „Grundsätzlich existieren zweijährige Ausbildungen, weil es einen spezifischen Bedarf gibt – ganz konkrete Arbeitsplätze, die besetzt werden sollen. Das sind keine Berufe für schlechte Hauptschüler“, erklärt Torben Padur vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).Qualifikationen Nichtsdestotrotz seien die geforderten Qualifikationen oft niedriger als bei dreijährigen Ausbildungsberufen. Zudem bereiten sie häufig auf Berufe vor, die einen hohen Routineanteil haben oder in denen vieles stark automatisiert abläuft. Padur zufolge gibt es aus diesem Grund im produzierenden Gewerbe sowie im Dienstleistungsbereich relativ viele Ausbildungen, die auf zwei Jahre ausgelegt sind. Aber auch im Baubereich können sich Jugendliche in zwei Jahren etwa zum Hochbaufacharbeiter ausbilden lassen. Im Handwerk sei etwa die Ausbildung zum Fahrradmonteur oder die Fachkraft Lederverarbeitung zu nennen.Zweijährige Ausbildungen bieten sich für Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Biografien an, so Padur. Die kürzeren Ausbildungen bieten einerseits die Möglichkeit, relativ schnell ein richtiges Gehalt zu verdienen. Wegen des geminderten theoretischen Umfangs eignen sie sich oft für Jugendliche, „die ein bisschen schulmüde“ sind und lieber erstmal praktisch lernen wollen.Von Amelie Breitenhuber, dpa   

Digitaler Tag des Handwerks

Der nunmehr zehnte bundesweite Tag des Handwerks am Samstag, 19. September, soll auf die Bedeutung des Wirtschaftsbereiches aufmerksam machen und die Leistung von 5,5 Millionen Handwerkerinnen und Handwerkern zu ehren. Coronabedingt findet der Aktionstag digital im Internet statt – mit einem 24-Stunden-Video-Projekt, das ab 19. September zu sehen ist. red

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