Der geeignete Rahmen fürs große Familienfest? Burg Stettenfels. Wanderziel mit Einkehrmöglichkeit? Burg Stettenfels. Freilichttheater ohne Massenpublikum? Burg Stettenfels. Es ist unschwer zu erraten: Die Mittelalterburg hoch über Untergruppenbach gehört zu meinen Lieblingsplätzen in der Region – bietet sie doch von allem etwas.
Gemütlich Unschlagbar ist vor allem der Blick über das Schozachtal und den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, der sich vom beschatteten, gemütlichen Biergarten aus besonders gut genießen lässt. Aber auch bei zahlreichen Veranstaltungen wie dem Mittelalterfest, verschiedenen Messen, Kabarett bei Kultur im Graben und beim Freilichttheater im Sommer lohnt sich ein Besuch der Stettenfels.
Burgfestspiele Im dortigen Burggraben finden alljährlich im Juli und August die Burgfestspiele statt. Auf dem Programm stehen jeweils ein Erwachsenen- und ein Kinderstück. In diesem Jahr werden vor historischer Kulisse „Honig im Kopf“ und „Heidi“ auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gebracht. So werden Mittelalter und Neuzeit aufs Schönste zusammengeführt.


Spannend ist auch die Geschichte der Burg, die seit dem 11. Jahrhundert hoch über Untergruppenbach thront. Einst Sitz der Herren von Helmstatt, ging sie im 16. Jahrhundert in die Hände der Augsburger Fuggerfamilie. Im 18. Jahrhundert erwarb Herzog Karl von Württemberg die Burg. Anschließende Besitzer der Anlage waren unter anderem ein Rotgerber aus Calw, ein Gutsherr und ein Kölner Jurist.
Drittes Reich 1924 kaufte der Kornwestheimer Schuhfabrikant Siegfried Levi die Burg und betrieb dort ein Gestüt. 1937 musste er im Zuge der „Arisierung“ die Anlage an die Stadt Heilbronn „verschenken“. Levi entkam dem Holocaust, indem er mit seiner Familie nach Südafrika flüchtete. 1939 wurde die alte Vogtei umgebaut. Sie sollte zur „Ordensburg“ der NSDAP werden, ein Projekt, das wegen des Zweiten Weltkriegs aber nicht realisiert wurde.
Unter amerikanischer Vermögensverwaltung wurde 1946 aus der Stettenfels zunächst ein Freizeit- und Altenheim der evangelischen Kirche. Bis 1951 Levis Witwe die Burg als Wiedergutmachung zurückbekam. 1957 verkaufte sie die Anlage an Friedrich Spieser. Von dessen Erben ging sie 1994 an den Fleiner Architekten Roland Weimar über. Heute ist die Stettenfels bewirtschaftet und wird für Veranstaltungen vermietet.