Mit Nordic Walking gegen den Herbst-Blues

Das sollten Einsteiger vor ihrer ersten Tour im Freien wissen. Von Nicole Bastong

Frische Luft, Tageslicht, Bewegung: Nordic Walking setzt dem Herbstblues einiges entgegen. Foto: Christin Klose/dpa

Flottes Gehen mit Stöcken: Nordic Walking ist ein Sport, den praktisch jeder und jede ausüben kann. „Auch Menschen, die Gelenkprobleme haben, übergewichtig sind oder bereits an Osteoporose leiden", zählt der Orthopäde und Chirurg Martin Rinio von der Gelenk-Klinik Gundelfingen auf. Nordic Walking beansprucht viele Muskeln, schont dabei aber die Gelenke. Und nicht nur das: Nordic Walking trainiert auch Ausdauer, Gleichgewichtssinn und Koordination - und das sanft.

Gut für die Motivation: Mit mehreren Personen trainieren. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Gut für die Motivation: Mit mehreren Personen trainieren. Foto: Roberto Pfeil/dpa

- Tipp 1: Langsam starten und dann steigern. Wer etwa in einem höheren Alter mit Nordic Walking beginnt, sollte sich zunächst nicht überfordern. Der Kreislauf muss sich erst an das Training gewöhnen. Für das Erlernen der richtigen Grundtechnik empfiehlt Rinio eine professionelle Anleitung, zum Beispiel in Kursen. Anfänger sollten besser regelmäßig kleinere und altersgerechte Strecken absolvieren als hin und wieder eine Mammutstrecke. Danach kann das Pensum langsam gesteigert werden: Anfangs genügen pro Woche zwei bis drei Walking-Touren à 45 bis 60 Minuten, später können es bis zu vier sein. Nicht vergessen: Vorher aufwärmen und sanftes Dehnen nach dem Training - erst Waden, dann Oberschenkel. Rinio hat noch einen Tipp für den Einstieg: „Erfahrungsgemäß fällt es vielen leichter, sich in der Gruppe zu motivieren und auch gemeinsam dranzubleiben."

- Tipp 2:Die richtige Ausrüstung anschaffen. Zur Ausrüstung gehört im Herbst und Winter atmungsaktive Funktionskleidung mit Reflektoren. Die Schuhe sollten rutschfest, atmungsaktiv und wasserdicht sein. Wichtiger als die Dämpfung ist, dass der Schuh den Fuß stützt und ein bequemes Abrollen ermöglicht. Vor dem großen Zeh sollte deshalb ein Fingerbreit Freiraum sein. Auch die Stöcke müssen passen: „Durch sie wird ein Teil des Körpergewichts verlagert und Fuß- und Kniegelenke somit entlastet", erklärt der Arzt. Damit das optimal funktioniert, informiert man sich im Fachhandel oder in Anfängerkursen über die korrekte Stocklänge.

- Tipp 3: Trotz widriger Bedingungen am Ball bleiben. Auch wenn die Tage zum Jahresende hin immer ungemütlicher, nässer und kälter werden: Von Wind und Wetter sollte man sich die Motivation nicht gleich wieder nehmen lassen. „Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und senkt das Erkältungsrisiko", weiß Mediziner Martin Rinio. Sie baut Stress ab und setzt Glückshormone frei - das ist in diesen Tagen gut gegen den Herbst- und Winterblues. dpa