Mehr Platz im Oberstübchen

Dachausbau schafft günstigen Wohnraum - Was dabei grundsätzlich zu beachten ist

Unter dem Dach lässt sich – im Vergleich zu einem Neubau – relativ günstig Wohnraum schaffen. Auf Bauherren warten attraktive Förderprogramme – beispielsweise der KfW. Foto: dpa

Alte Speicher fristen oft ein tristes Dasein. Dabei bieten sie enormes Potenzial, wenn sie als Wohnraum genutzt werden. Denn dieser ist hierzulande knapp. Zusätzlichen, attraktiven Wohnraum schaffen, die Energieeffizienz des Hauses verbessern oder den Wert der Immobilie steigern – drei gute Gründe für einen Dachausbau. 

Günstige Alternative

Ob Wohnung für den Nachwuchs, ersehntes Schlafzimmer mit Blick in den Sternenhimmel oder ein gemütliches Bad: Wem ein Neubau samt Grundstückserwerb zu teuer ist, dem bietet sich im Ausbau des Daches eine günstige Alternative – zumal die für einen Wohnraum nötige Infrastruktur wie Gas, Wasser und Strom bereits vorhanden ist. Das Dachgeschoss muss nur noch daran angeschlossen werden. Außerdem stehen für einen Dachausbau zahlreiche Fördertöpfe zur Verfügung – beispielsweise das von der KfW aufgelegte Programm zur Modernisierung. Dabei steht die Erhöhung der Energieeffizienz im Mittelpunkt. Dafür gibt es für Bauherren günstige Zinsen und Zuschüsse. Ist der Dachstuhl geprüft und sind die örtlichen Vorschriften beispielsweise für einen Ausbau oder eine Aufstockung gecheckt, steht dem Projekt „mehr Platz im Oberstübchen“ nichts mehr im Wege.

A und O beim Dachausbau ist die richtige Dämmung. Sie hält die Kälte draußen, die Wärme drinnen und die künftigen Heizkosten niedrig. 

Aus dunklen Speichern lassen sich dank Gauben und Dachfenstern lichtdurchflutete Wohnräume schaffen. Wobei Gauben besonders bei niedrigen Kniestöcken für mehr Fläche sorgen. Im Gegensatz zu Dachfenstern sind Gauben aber meist genehmigungspflichtig. Sollen obendrein noch Solarpaneels aufs Dach, muss man darauf achten, dass dort noch genügend Platz für deren Montage verbleibt. 

Die höchste Lichtausbeute bieten Dachfenster. Für deren Einbau gilt: Sie sollten mehr als die Hälfte der Breite des vorgesehenen Wohnraumes einnehmen. Für einen guten Ausblick empfiehlt es sich, die Fensterunterkante möglichst knapp über dem Fußboden zu platzieren. Unerlässlich ist es, einen geeigneten Hitzeschutz und Lüftungsmöglichkeiten in die Planung mit einzubeziehen, da die Sonne tagsüber meist senkrecht auf die Dachfenster trifft und diese so schnell aufheizen kann. 

Expertenrat

Grundsätzlich gilt beim Dachausbau wie bei allen aufwendigen Bauprojekten: Einen Architekten mit dem kompletten Umbau zu beauftragen spart Zeit und Nerven und kann langfristig gesehen sogar günstiger sein, weil teure Fehler vermieden werden. Wer selbst Hand anlegen will, sollte sich zumindest vorher von einem Fachmann beraten und die Bausubstanz gründlich checken lassen. red