Wanderer kennen keine Gemeinde- und Kreisgrenzen. Für sie ist ein durchgängiges Wanderleitsystem besonders wichtig. Deshalb wurde in den vergangenen Monaten die einheitliche Wanderbeschilderung nach der Konzeption des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald auch in der Gemeinde Obersulm umgesetzt.Themenwege Die vorhandenen lokalen und regionalen Wander- und Themenwege im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, in dem auch Teile der Gemeinde Obersulm liegen, glichen in der Vergangenheit eher einem Flickenteppich.Von Gemeinde zu Gemeinde gab es große Unterschiede in der Ausgestaltung. Der Naturparkverein hat deshalb in einem Grundlagenprojekt eine einheitliche Konzeption „Wanderleitsystem (WLS)“ erarbeitet, die mittlerweile in den meisten der 48 Mitgliedskommunen des Naturparks umgesetzt wurde.
So auch in Obersulm. Hier wurden die 13 vorhandenen Rundwege sowie die Wege des Schwäbischen Albvereins, der Tourismusgemeinschaft Heilbronner Land und die bekannten Fernwanderwege zu einem einheitlichen und übersichtlichen Wegenetz zusammengefasst.
Die vormals 13 bestehenden Rundwanderwege wurden mit Hilfe des Schwäbischen Albvereins sowie des Tourismusvereins Weinsberger Tal auf sieben schöne, abgerundete Wege reduziert sowie in das Wandersystem des Tourismusvereins Weinsberger Tal integriert. Sie heißen daher künftig nicht mehr „Obersulmer Rundwanderwege“, sondern haben einen themenspezifischen Namen wie „Ab ins Paradies“, „Rauhberg-Tour“ oder vom „Autal zum See“ erhalten und sind als Wanderwege WT (Weinsberger Tal) 20 bis 26 ausgeschildert. Zudem erfolgte im Zusammenhang mit der Überarbeitung eine digitale Erfassung (GPS-Daten) der Wege und die Darstellung im digitalen Wanderwegekataster. Jeder Schildermast hat jetzt auch eine geografische Kennung.
Anbindung Zum Teil liegen die Gemeinden des Naturparks – wie auch Obersulm – nicht mit ihrer gesamten Fläche in der Naturparkkulisse. Bei der Neuausschilderung und Digitalisierung der Wanderwege wurden daher auch die Wegeverläufe außerhalb der Gebietsgrenzen des Naturparks einbezogen, um eine sinnvolle und schlüssige Anbindung zu gewährleisten. Bauhofmitarbeiter haben über die Sommermonate hinweg an etwa 80 Schilderstandorten auf Obersulmer Gemarkung neue Hauptwegweiser montiert und danach an wichtigen Stellen sogenannte Zwischenwegweiser angebracht. Zur Schonung von Bäumen im Privatbesitz wurde dabei auf Befestigungsnägel verzichtet. Die Zwischenwegweiser wurden geklebt. Diese Arbeiten wurden kurz vor dem zweiten „Lockdown light“ abgeschlossen, so dass alle neuen Wege nun mithilfe der Ausschilderung begangen werden können. In einem nächsten Schritt erfolgt momentan mit Unterstützung der Wegewarte des Schwäbischen Albereins die Entfernung der „alten“ runden Wanderwegplaketten.
Bei der Maßnahme wurde Obersulm über den Naturpark mit einer Finanzspritze von rund 8000 Euro aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union unterstützt. Die Tourismusgemeinschaft Hohenlohe steuerte weitere 3000 Euro bei. Die Kosten für Obersulm liegen bei 5000 Euro. red