„Integration und Flüchtlinge“ Neckarsulm: Vom Ehrenamt zum Hauptberuf

Jobwechsel: Olga Eresmann und Yulia Schönebeck sind neue Integrationsmanagerinnen

Integrationsbeauftragte Julia Bruns mit den neuen Integrationsmanagerinnen Olga Eresmann und Yulia Schönebeck. Foto: snp

Die Abteilung „Integration und Flüchtlinge“ bei der Stadt Neckarsulm hat Verstärkung bekommen. Neu im Team sind Yulia Schönebeck und Olga Eresmann als Integrationsmanagerinnen.

Jobwechsel Sie engagieren sich im Verwaltungsraum Neckarsulm-Erlenbach-Untereisesheim künftig für die Begleitung und Betreuung von Geflüchteten. Olga Eresmann kümmert sich dabei vorrangig um Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Mit den beiden neuen Kolleginnen umfasst das Team jetzt fünf Mitarbeiter. Nachdem die Abteilung der Integrationsmanager im Amt für Bildung und Soziales um eine halbe Stelle aufgestockt wurde, gibt es dort jetzt vier Vollzeitstellen. Das Land Baden-Württemberg fördert die Personalkosten der Integrationsmanager zu einem großen Teil. Yulia Schönebeck und Olga Eresmann kamen vor 18 und 34 Jahren aus Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Yulia Schönebeck ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen. Dort absolvierte sie ein Studium zur Sozialpädagogin. In Deutschland arbeitete sie als gelernte Kauffrau für Bürokommunikation.

Olga Eresmann wurde in Kasachstan geboren und wuchs in der Ukraine auf. In Deutschland erlernte sie den Beruf der Großhandelskauffrau, den sie viele Jahre lang ausübte. Für sie wie für ihre Kollegin Yulia Schönebeck gab der russische Angriffskrieg gegen die ursprüngliche ukrainische Heimat den Ausschlag, den Beruf zu wechseln und sich hauptamtlich für Geflüchtete einzusetzen.

Sprachkenntnisse Als Integrationsmanagerinnen verfügen Schönebeck und Eresmann nicht nur über wertvolle Sprachkenntnisse - sie sprechen fließend Russisch und Ukrainisch - sondern auch über Erfahrungen bei der Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. So war Eresmann als Dolmetscherin ehrenamtlich tätig, während Schönebeck bislang ukrainische Kriegsflüchtlinge in Erlenbach betreute. Beide machen jetzt ihr ehrenamtliches Engagement zum Beruf. snp


Stummfilmklassiker „Girl shy“

Fast 100 Jahre nach ihrer Erstaufführung ist die Stummfilmkomödie „Girl shy“ (1924) mit Harold Lloyd am Samstag, 16. März, um 20 Uhr im Neckarsulmer Gleis3 zu sehen. Die Slapstick-Komödien mit Harold Lloyd gehörten zu den größten Kassenschlagern der Stummfilmzeit.

„Girl shy“ war Lloyds erster Film, den er in eigener Produktion hergestellt hat. Seine besondere Sorgfalt bei seiner Produktionsarbeit zeigt sich nicht nur in den vielen brillanten Slapsticksequenzen, sondern auch in einer besonders aufwendigen Bildgestaltung.

In „Girl shy“ spielt Harold Lloyd einen schüchternen Schneidergesellen, der nachts ein Buch über seine (erträumten) Affären schreibt. Auf der Zugfahrt zu einem Verleger verliebt er sich in Mary. Nachdem sein Buch abgelehnt wurde, stößt er Mary vor den Kopf, weil er ihr nun nichts mehr bieten kann.

Als er von deren bevorstehender Hochzeit mit einem Heiratsschwindler erfährt, macht er sich auf zu einer der einfallsreichsten Verfolgungsjagden der Stummfilmzeit. Diese Verfolgungsjagd war so spektakulär, dass einige der Kameraeinstellungen für das berühmte Wagenrennen der Stummfilmversion von „Ben Hur“ (1925) übernommen wurden.

Komplettiert wird das Filmvergnügen durch die improvisierte Musik von Andreas Benz an der historischen Christie-Kinoorgel von 1929. Der Film wird stilecht als analoge 16mm-Filmkopie gezeigt.

Der Eintritt kostet zehn Euro (ermäßigt sechs), Familien zahlen für die Karte 20 Euro. Reservierungen sind per E-Mail an kinoorgel@t-online.de möglich. NSt


Lebensmittel retten und verkaufen

Neuer Markt im Mediathek-Ladengeschäft

Klimafreundlich einkaufen können Kunden im Herz-Mahl-Rettermarkt und Rettercafé, der jetzt im Mediathek-Ladengeschäft (Urbanstraße 10) eröffnet wurde (montags bis freitags von 8 bis 18, samstags von 8 bis 14 Uhr). Kostenfrei parken ist in der Mediathek-Tiefgarage möglich (eine Stunde frei mit Parkscheibe).

Zweite Chance „Wir geben Lebensmitteln eine zweite Chance“, so die Geschäftsführerin des Rettercafés, Svenja Zeitz. Bruder Florian ist für den Rettermarkt zuständig. „In Deutschland werden jährlich zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel vernichtet. Dieser Verschwendung wollen wir entgegenwirken.“ Gerettet werden die Waren mit Unterstützung von Supermärkten, Erzeugern, Groß- und Einzelhändlern sowie Logistikern im Kreis Heilbronn. Ehrenamtliche holen die rein vegetarischen Lebensmittel ab und sortieren Beschädigtes aus. Im Markt gibt es ein täglich wechselndes Sortiment zu vergünstigten Preisen mit Obst, Gemüse, Molkerei- und Trockenprodukten, Backwaren, Nudeln, Mehl und Zucker.

Vegane Speisen Im Café werden die Lebensmittel zu Säften, Smoothies und Snacks verarbeitet. Es gibt auch belegte Brötchen sowie Kaffee und Kuchen. Alle Speisen sind vegan. Angeboten wird Frühstück und kostengünstiges Mittagessen. Das Café hat rund 30 Sitzplätze sowie zusätzliche Sitzplätze im Freien. snp

INFO HerzMahl

Der Verein informiert in Sozialen Medien über das tagesaktuelle Angebot in Markt und Café und liefert dazu passende Rezepte. Mehr unter www.herzmahl-lebensmittelrettung.de .