Großspielfeld Neckarsulm: Kunstrasen wurde erneuert

Das erneuerte Kunstrasen-Spielfeld erfüllt die DIN-Anforderungen für die Nutzung als Fußballplatz.

Nach rund zwei Monaten Bauzeit übergab Oberbürgermeister Steffen Hertwig (mit Ball) das erneuerte und teilweise neu aufgebaute Kunstrasen-Großspielfeld im Pichterich an den Vereins- und Schulsport. Foto: snp

Das Kunstrasen-Großspielfeld auf dem Pichterich-Sportgelände in Neckarsulm steht jetzt wieder dem Schul- und Vereinssport uneingeschränkt zur Verfügung. Die Stadt hat den 1998 angelegten Kunstrasenplatz erneuert und teilweise neu aufgebaut. Nach rund zweimonatiger Bauzeit übergab Oberbürgermeister Steffen Hertwig das erneuerte Kunstrasen-Spielfeld offiziell an die Sportlerinnen und Sportler.

Die Planung, Ausschreibung und Bauleitung des Projekts lag in den Händen der Garten- und Landschaftsarchitektin Anette Dupper. Die Baukosten betragen etwa 550 000 Euro.

Feier An der kleinen Feier nahmen Vertreter der Sport-Union Neckarsulm und des Türkspor Neckarsulm 1969 e.V. teil. Die Fußballabteilungen dieser beiden Vereine gehören zu den Hauptnutzern des großen Kunstrasenplatzes. Das Großspielfeld ist künftig ausschließlich den Vereinen und Schulen vorbehalten. Die Öffentlichkeit kann das kleine, frei zugängliche Kunstrasenspielfeld neben der Calisthenics-Anlage nutzen. Freizeitkicker sowie Kinder und Jugendliche gelangen durch das Tor zur Fitnessanlage und eine Öffnung im Zaun auf dieses Spielfeld.

Der große Kunstrasenplatz hatte „einige Jahre auf dem Buckel“, wie Steffen Hertwig feststellte. Der mehr als 25 Jahre alte Unterbau wies keinerlei Elastizität mehr auf und entsprach nicht mehr den heutigen Normen und Anforderungen. Auch die 2009 erneuerte Rasenschicht war völlig abgenutzt.

Im Zuge der Erneuerung wurde der Platz teilweise neu aufgebaut. Der alte Kunstrasenbelag wurde ausgebaut und das eingebaute Granulat vom Quarzsand getrennt. Sand und Granulat wurden aus dem alten Belag herausgefiltert und wiederverwendet beziehungsweise recycelt. Um den Unterbau zu verbessern, wurde eine neue Elastikschicht eingebaut. Jetzt erfüllt das erneuerte Kunstrasen-Spielfeld die DIN-Anforderungen für die Nutzung als Fußballplatz. Der neue Kunstrasen besticht durch eine weitere Besonderheit: Er wurde CO₂-neutral hergestellt und heizt sich im Sommer weniger auf.

Quarzsand Zur Befestigung wurde der neue Kunstrasenflor nur noch mit Quarzsand verfüllt. „Das war aus ökologischer Sicht eine gute Entscheidung“, sagte Hertwig. Der Sand als Füllmaterial hat außerdem den Vorteil, dass sich der Rasen im Sommer weniger stark erwärmt. Der Temperaturunterschied beträgt im Vergleich zur herkömmlichen Sand-Granulat-Füllung bei 30 Grad Sommertemperatur etwa zehn Grad. „Und das ausgebaute Kunststoffmaterial wurde komplett recycelt“, erklärte der Oberbürgermeister. Auch Projektleiterin Anette Dupper bestätigte: „In ökologischer Hinsicht hat die Stadt das Bestmögliche getan.“

Der neue Kunstrasenflor ist zudem dichter als bisher. Die Textur besteht nicht nur aus geraden, sondern auch aus spiralförmig gedrehten Halmen. „Das verbessert die Stabilität und erleichtert die Pflege“, erklärte der stellvertretende Leiter des Bauhofs, Günter Glaser. Bei guter Pflege beträgt die Lebensdauer des neuen Kunstrasens etwa 15 Jahre. Um den Sitzkomfort zu verbessern, werden noch rund 80 Sitzschalen auf den steinernen Sitzstufen am Rande des Spielfelds installiert. Neu errichtet wurde auch ein Verkaufshäuschen aus Aluminium in Containerbauweise. Es verfügt über zwei Öffnungsklappen und wird für den Getränkeverkauf genutzt. snp


Neues Grün- und Freiraumkonzept

Infrastruktur in der Stadt soll aufgewertet und weiterentwickelt werden

Wie kann die Grün- und Freiraumstruktur in Neckarsulm so gestaltet werden, dass die hohe Lebensqualität langfristig gewahrt bleibt? Um geeignete Antworten auf diese Frage zu finden, hat die Stadt Neckarsulm ein Grün- und Freiraumkonzept in Auftrag gegeben. Das mit dieser Aufgabe betraute Büro faktorgruen, Landschaftsarchitekten aus Rottweil, stellte den aktuellen Planungsstand in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses öffentlich vor.

Klimaanalyse Inhaltlich basiert das Grün- und Freiraumkonzept auf den Erkenntnissen des Landschaftsplans, der Stadtklima-Analyse und der Starkregen-Gefahrenkarten. Parallel zum Grün- und Freiraumkonzept wird das Klimafolgen-Anpassungskonzept erarbeitet. Beide Konzepte stehen inhaltlich in Zusammenhang und bilden bei bestimmten Maßnahmen Schnittmengen, etwa wenn es darum geht, die zunehmende Hitzebelastung durch mehr n Grün abzumildern. Das Grün- und Freiraumkonzept richtet den Fokus auf die Innenstadt und die Wohngebiete, also den bebauten Siedlungsbereich. Es ergänzt den Landschaftsplan, der Vorgaben zum Außenbereich festlegt. Im Mittelpunkt des Konzeptes steht die Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen und öffentlich zugänglichen Grün- und Freiräumen. In einer Bestandsanalyse wurden zunächst die bestehenden Grün- und Freiflächen analysiert. Das beauftragte Büro hat 38 solcher Flächen im Stadtgebiet bewertet und unterschiedlich klassifiziert. Geprüft wurde zum Beispiel, ob der bestehende Grün- und Freiraum seiner zugedachten Funktion gerecht wird und inwieweit diese Flächen aufgewertet, weiterentwickelt oder erweitert werden können.

Ideen aus Bürgerschaft In einem weiteren Schritt werden Grünflächenbedarfe und -potenziale ermittelt. Die Potenzialanalyse zeigt auf, wo zusätzliche Grün- und Freiflächen in der t Stadt geschaffen werden könnten. Hierzu hat die Stadt auch s die Bürgerinnen und Bürger um, Mithilfe gebeten. Bei einem Marktplatz-Workshop Ende Mai wurden Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft gesammelt. Auch der Gemeinderat sowie die Ortschaftsräte Obereisesheim und Dahenfeld wurden in die Planung mit einbezogen. Die Ergebnisse fließen in den weiteren Prozess ein.

Ziel des Grün- und Freiraumkonzeptes ist es, die vorhandenen Flächen und die potenziellen Zusatzflächen so miteinander zu vernetzen, dass ein zusammenhängendes, miteinander verbundenes Grün- und Freiraumsystem in Neckarsulm entsteht. „Das Grünund Freiraumkonzept verfolgt die Vision der blau-grünen Stadt“, erläuterte Bürgermeisterin Dr. Suzanne Mösel. „Mit diesem Konzept richten wir ein besonderes, aber auch ganzheitliches Augenmerk auf die grüne und blaue Infrastruktur in unserer Stadt. Wohnortnahes Grün wird immer wichtiger für das Lebensgefühl und die Lebensqualität der Menschen. Insofern bedeutet Innenentwicklung auch, unsere e städtischen Frei- und Grünflächen weiterzuentwickeln. Die Qualität und die Versorgung mit öffentlichen Grün- und Freiflächen ist ein wesentlicher Aspekt der Stadtplanung.“

Stadtpark Um den Verbindungscharakter zu schaffen, nimmt das Konzept nicht nur zusammenhängende Grünzüge wie den Stadtpark und kleinere Grünverbindungen in den Blick, sondern auch objektbezogene Freiräume wie zum Beispiel die Grünfläche vor der Ballei, Friedhöfe, Stadtplätze und Schulhöfe. Auch Freiräume mit Sport- und Freizeitfunktion wie Sport- und Spielplätze werden mit einbezogen.

Beispiele für bereits erfolgreich aufgewertete Flächen sind der zurückgebaute Interimsparkplatz „AQUAtoll“ am Wilfenseeweg, der ebenfalls zurückgebaute Schotterparkplatz mit Wendeplatte am Albert-Schweitzer-Gymnasium, der umgestaltete und teilweise entsiegelte Parkplatz Seestraße im Außenbereich des Parkhauses „Ballei“ sowie der Klostergraben („Knapps Garten“), der im Rahmen des Projekts „Natur nah dran“ umgestaltet und mit heimischen Wildpflanzen bestückt wurde.

Private Flächen, die öffentlich zugänglich sind, können das Grün- und Freiraumsystem ergänzen. Dazu gehört zum Beispiel der Kirchgarten der Stadtpfarrkirche St. Dionysius.
Weitere Flächen, die demnächst umgestaltet und aufgewertet werden sollen, sind die Erweiterung des Stadtparks entlang der Spitalstraße, das Areal der Weingärtnergenossenschaft mit dem Parkplatz „Zweiradmuseum“, die Fläche beim SE-Zentrum in der Gottlieb-Daimler-Straße und der Festplatz Pichterich.
snp