Die Stadt Neckarsulm hat dringend benötigte zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder ab dem ersten Lebensjahr im Stadtteil Amorbach geschaffen. Seit dem 1. Juli ist das Arkus-Kinderhaus in einem Interimsgebäude auf dem Gelände des ehemaligen Tennisclubs TC Neckarsulm an der Gemarkungsgrenze zum Bad Friedrichshaller Stadtteil Plattenwald in Betrieb. Damit startete die neue Kita gleichzeitig mit der landesweiten Öffnung der Kitas im „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“. Zudem wurde die Kita Lautenbacher Straße um einen Anbau erweitert. Dort wurden im Mai die ersten Kinder aufgenommen. Bei einer Rundfahrt besichtigte Oberbürgermeister Steffen Hertwig jetzt die neuen Einrichtungen und informierte sich vor Ort über die pädagogische Arbeit.Stufenweise Belegung Im Arkus-Kinderhaus wurde Steffen Hertwig von Geschäftsführerin Birgitt Wölbing und Kitaleiterin Theresa Grünberger begrüßt. Arkus („Arbeit, Kultur und Selbsthilfe“) ist ein Tochterunternehmen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Baden-Württemberg und wurde vom Gemeinderat mit der Betriebsführung der neuen Kita in Amorbach beauftragt. Dort werden derzeit mehr als 15 Kinder in zwei Gruppen, einer Kleinkindgruppe und einer altersgemischten Gruppe betreut.
Im ersten Betriebsjahr werden die Gruppen stufenweise belegt. In der Eingewöhnungsphase ist eine intensive Betreuung der Kinder erforderlich. Deshalb können diese nur sukzessive aufgenommen werden. „Nur ein Kind, das gut in der Kita ankommt, fühlt sich dort auch wohl und hat damit gute Grundlagen für seine weitere Entwicklung“, so Birgitt Wölbing. Mit der Einstellung weiterer Fachkräfte soll die Einrichtung stufenweise weiter belegt werden. Spätestens zum Ende des zweiten Betriebsjahres soll das Arkus Kinderhaus mit sieben Gruppen und 130 Kindern voll belegt sein. Diese Amorbacher Kita ist dann die größte Kindertageseinrichtung in Neckarsulm. Mit den Betreuungsplätzen, die dort und im Erweiterungsbau der städtischen Kita Lautenbacher Straße zur Verfügung stehen, kann der aktuelle Bedarf in Amorbach gedeckt werden.

Um die benötigten Betreuungsplätze in Amorbach schnell bereitzustellen, wurde das Arkus-Kinderhaus als Modulraumanlage aus insgesamt 105 Modulen errichtet. Sie bilden zusammen eine Nutzfläche von rund 2000 Quadratmetern. Obwohl diese provisorische Kita zunächst als Interimslösung dient, steht den Kindern eine voll ausgestattete Einrichtung mit hell und freundlich gestalteten Gruppenund Funktionsräumen sowie separaten Sanitärräumen zur Verfügung. Auch die Spielgeräte im Außenbereich sind bereits fertig montiert und einsatzbereit. Lediglich die abschließenden Gartenarbeiten stehen noch aus.
Auf die Aufnahme neuer Kinder ist das Kinderhaus vorbereitet. Zum Team gehören sieben pädagogische Fachkräfte und drei Erzieherinnen in Ausbildung beziehungsweise im Praktikum. Bereits jetzt fühlen sich Kinder aus sechs verschiedenen Nationen im Kinderhaus wohl. Die offizielle Einweihung musste zwar wegen der Corona-Krise verschoben werden. Im Frühjahr oder Sommer 2021 ist aber ein Eröffnungsfest geplant, wie Wölbing ankündigte.
Sechs Gruppen
Durch den Anbau wurde die Kapazität in der Kita Lautenbacher Straße auf sechs Gruppen erweitert. Jetzt kann die städtische Kita bis zu 100 Kinder aufnehmen. Derzeit werden mehr als 60 betreut. In den kommenden Wochen werden fortwährend neue Kinder eingewöhnt.
Der rund 650 Quadratmeter große Erweiterungsbau wurde im Unterschied zum Bestandsgebäude in Holzbauweise errichtet, fügt sich in der Gestaltung aber nahtlos in den Bestand ein. Die bestehende zentrale Erschließungsachse im Innern wurde beibehalten und verlängert. Die architektonische Gestaltung orientiert sich an der Formensprache des Bestandsgebäudes. Auch das Innenraumkonzept wurde übernommen und fortgeführt. Jede Gruppe verfügt über einen eigenen Raum mit Neben- und Schlafraum. Das Raumprogramm beinhaltet außerdem eine neue zentrale WC-Anlage und einen größeren Verwaltungsbereich mit Personalraum, Büro und einem separaten Raum für vertrauliche Elterngespräche.
Kita-Leiterin Beate Brietz empfing den Oberbürgermeister und führte ihn durch die Räumlichkeiten. Während Steffen Hertwig den Anbau besichtigte, waren Mitarbeiter des städtischen Bauhofs gerade damit beschäftigt, die Spielgeräte im Außenbereich zu errichten. snp
Adventszauber findet nicht statt
NECKARSULM Der Neckarsulmer Adventszauber findet in diesem Jahr nicht statt. Ein Hygienekonzept, wie es die aktuellen Corona-Auflagen für eine öffentliche Veranstaltung dieser Art fordern, lässt sich wegen der baulichen Gegebenheiten in der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz nicht wirksam umsetzen. Aus diesem Grund hat sich die Stadt dazu entschlossen, den traditionellen Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende abzusagen.
Um unter den gegebenen Umständen dennoch ein weihnachtliches Veranstaltungsformat anzubieten, plant die Stadt ein Alternativprogramm in kleinerem Rahmen. Geplant sind Aktionen, die sich über den gesamten Adventszeitraum erstrecken. Daran beteiligen sich sowohl der Gewerbeverein als auch die städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen. Im Rahmen des Alternativprogramms wird zudem die neue Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt offiziell in Betrieb genommen. Der städtische Citymanager Daniel Bürkle organisiert das Programm derzeit in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein. Sobald die Details feststehen, wird die Stadt das Adventsprogramm vorstellen. snp
Coronakrise
Wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen müssen die Kinder in ihren jeweiligen Gruppen bleiben. Ein Gruppenwechsel innerhalb der Einrichtung ist nicht möglich. Das offene pädagogische Konzept, wie es die Fachkräfte sonst in den städtischen Kitas mit viel Engagement und Herzblut kompetent umsetzen, lässt sich so in der derzeitigen Pandemielage nicht realisieren. Umso mehr würdigte Hertwig das Engagement der pädagogischen Fachkräfte in dieser schwierigen Situation: „In der Coronakrise kommt der pädagogischen Arbeit in den Kitas eine besondere Bedeutung zu“, betonte er. snp