Schatzkästlein der Natur

Kraichgau - Fruchtbarer Landstrich lädt zum Radfahren und Wandern ein

Mit seinen Rebhängen, pittoresken Dörfern und Fachwerkstädtchen zeigt sich der Kraichgau als "Land der 1000 Hügel" von seiner schönsten Seite. Foto: Kraichgau-Stromberg-Tourismus

Es ist ein besonderes Geschenk der Gnade Gottes, dass im ganzen Kraichgau der Boden von solcher Güte ist, dass er beinahe in reichster Fülle und Menge Wein, Einkorn, Spelz und andere Früchte und an vielen Orten Safran und Mandeln hervorbringt. Außerdem ist der Kraichgau mit Weinbergen, Acker, Wiesen und Wäldern so reich gesegnet, dass er nicht nur Menschen und Tieren zu ihrem Leben das Notwendigste darreicht, sondern dass dieGegend im Großen und Ganzen wie ein lieblicher Garten dem Beschauer viel Genuss und Ergötzen bereitet."

Liebeserklärung Schöner lässt sich der Landstrich, der sich zwischen Odenwald, Schwarzwald und Rheinischer Tiefebene erstreckt, kaum beschreiben. Obwohl das Zitat von David Chrytäus, einem Pfarrerssohn aus Brackenheim, fast 500 Jahre alt ist, hat es an Aktualität nichts eingebüßt. 1555 machte der spätere Rektor der Universität Rostock seiner Heimat die Liebeserklärung, die sich auch heute so unterschreiben ließe.

Schließlich ist der Kraichgau noch immer eine Schatzkammer der Natur. Geprägt von Obst- und Weinbau, bringt diese nicht nur edle Tropfen hervor, sondern auch Kartoffeln, Zuckerrüben und sogar Spargel.

Kulturregion Der Kraichgau zählt zu den ältesten Kulturregionen Europas, in der schon vor einer halben Million Jahre ein entfernter Verwandter de modernen Menschen, der Homo Heidelbergensis, angesiedelt war, dessen Entdeckung Anfang des 20. Jahrhunderts als wissenschaftliche Sensation galt. Wie weitere Funde beweisen, war das „Land der 100 Hügel“ mit seinen fruchtbaren Lössböden schon in der Jungsteinzeit und in der Bronzezeit besiedelt. Und auch die Römer wussten dessen Vorzüge zu schätzen.

Reizvoll Geprägt von einer reizvollen Landschaft mit sanften Hügeln, Rebhängen, Wiesen, Wäldern und zahlreichen Naturschutzgebieten, hat sich der Kraichgau, der sich gerne mit Bezeichnungen wie „Badische Toskana" oder "Klein-Italien" schmückt, längst als touristisches Ziel etabliert. Tatsächlich hat die Region, die 769 erstmals als Kraichgau im Lorscher Codex er wähnt wird, viel zu bieten: Sanfte Erhebungen mit prächtigem Panorama - etwa der Burgberg bei Sinsheim-Weiler, mit der Burg Steinsberg, dem „Kompass des Kraichgaus".

Kilometerlange Radwege, leichte und anspruchsvolle Wanderrouten führen vorbei an historischen Burgen durch pittoreske Dörfer, mit heute noch zahlreichen Bauerngärten und reizvollen Fachwerkstädtchen mit bewegter Geschichte. Hier treffen Kunst, Kultur und Kulinarik in einer Weise aufeinander, die Besucher aus nah und fern anzieht. Denn vielfältiger kann ein Landstrich kaum sein.

Regional genießen Und wer von der Natur so reich beschenkt wird, der versteht es auch, zu leben. Zwar wird dem Kraichgauer nachgesagt, beweglicher als der Franke, aber konservativer als Badener und Pfälzer zu sein, trotzdem versteht er es zu genießen-vor allem in kulinarischer Hinsicht. Davon zeugen feine Restaurants, gut-bürgerliche Lokale, Weingüter und vor allem die vielen Besenwirtschaften, in denen sich Radfahrer und Wanderer mit regionalen Spezialitäten verwöhnen lassen können, beispielsweise mit „Käs mit Musich“, Spargelvariationen oder dem Eppinger Stadtgericht „Kurz und Lang". Und natürlich lohnt sich auch der Abstecher zu einem der vielen Feste entlang der Rad- und Wanderrouten nicht nur der Kulinarik wegen: Sinsheim und Bad Rappenau locken alljährlich mit ihren Stadtfesten, Eppingen mit dem Bärlauchfest am letzten Aprilwochenende und dem Kartoffelfest im August

Und natürlich lohnt sich auch der Abstecher zu einem der vielen Feste entlang der Rad- und Wanderrouten nicht nur der Kulinarik wegen: Sinsheim und Bad Rappenau locken alljährlich mit ihren Stadtfesten, Eppingen mit dem Bärlauchfest am letzten Aprilwochenende und dem Kartoffelfest im August.

Museen, Museen Dazu finden Interessierte jede Menge Kultur: beispielsweise in der 100jährigen Fachwerkstadt Eppingen. Dort lassen Führerinnen und Führer auf unterhaltsame Art die Geschichte historischer Bauwerke wie Pfeifferturm und Alter Uni lebendig werden. Und wer im Steinhauermuseum, Bauernmuseum, im Heimat- und Tabakmuseum oder in der Weinbaustube Kleingartach vorbeischaut, wird sich ganz schnell in vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen. Genauso wie beim Besuch der Burg Ravenstein - liebevoll die Kompassnadel des Kraichgaus genannt. Zu viel der Historie? Dann zulrück ins Hier und Jetzt.

Technik und Fußball Mit weiteren Museen: PS-Fans zu Lande, zu Wasser und in der Luft kommen im Sinsheimer Autound Technikmuseum auf ihre Kosten. Modefreaks sollten sich das BikiniARTMuseumin Bad Rappenau-Fürfeld vormerken. Und wer immer noch ein bisschen Kind geblieben ist, darf sich im Märchenpark Kürnbach verzaubern lassen. 

Die Klima Arena Sinsheim präsentiert sich mit einem Themenpark als außerschulischer Lernort. Sich einfach wohlfühlen. Dafür steht die Sinsheimer Badewelt, in der Erholungsbedürftige die Strapazen des Tages abstreifen können.

Für aktive sportliche Action steht unter anderem der Golfclub Bad Rappenau. Wer lieber passiv dabei ist, kann seinem Hobby in der Rhein-NeckarArena frönen, wo die TSG Hoffenheim ihre Heimspiele in der ersten Fußballbundesliga austrägt.

Genuss und Gastlichkeit Kultur und ländliches Leben, Bodenständigkeit und mediterranes Flair, Genuss und Gastlichkeit: Dafür steht der Kraichgau wie kaum eine andere Region- als einzigartiges Schatzkästlein der Natur.