Blühende Wiesen, grüne Wälder, enge Flussberge, Burgen, Schlösser und jede Menge historisches Fachwerk und gemütliche Gasthöfe, die zum Verweilen einladen: Das finden ruhesuchende Wanderer, Radfahrer und Wassersportbegeisterte im Kocher, Jagst- und Seckachtal vor. Naturbegeisterte Touristen entdecken die Region mehr und mehr für sich. So lockt beispielsweise der 331 Kilometer lange Kocher-Jagst-Radweg, der zu Germany's Top Riverroutes und damit zu den besten Flussradrouten Deutschlands zählt, aktive Freizeitsportler an. Kein Wunder, ist die Region doch reich gesegnet mit allem, was sich der Ausflügler an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wünscht: Natur pur in den Flusstälern, urige Dörfer und geschichtsträchtige Fachwerkstädtchen. Mit zahlreichen Museen und Theatern kommen auch Kunst- und Kulturbeflissene auf ihre Kosten. Was es wo gibt, zeigt ein Streifzug durch die Gemeinden.
Hardthausen Selbstredend ist Hardthausen umgeben von den Schätzen der Natur. Einer davon ist das Buchsbachtal, ein großes Feuchtbiotop, das als Naturdenkmal ausgewiesen wurde. Über die Grenzen hinaus bekannt wurde die Gemeinde aber durch das DLR, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das im Ortsteil Lampoldshausen angesiedelt ist. Seit mehr als 60 Jahren werden dort Raumfahrtantriebe erforscht, entwickelt und erprobt. Zudem stellt das Kompetenzzentrum für Raumfahrtantriebe der Firma Ariane Group Satellitensysteme her. So wird Lampoldshausen heute in einem Atemzug mit Weltstädten wie Madrid und Barcelona genannt.
Jagsthausen Wer Jagsthausen hört, denkt an Götz von Berlichingen, denn die Götzenburg ist Heimat der Burgfestspiele, die 2022 in ihre 71. Spielzeit gehen. Die Götzenburg ist nicht nur Wahrzeichen des kleinen Örtchens, sondern auch Schauplatz der Weltliteratur. Vor der authentischen Kulisse verschwimmen unter freiem Sternenhimmel Dichtung und Wahrheit, Geschichte und Gegenwart auf künstlerisch hohem Niveau. Neben dem Götz, der fester Bestandteil jeder Saison ist, bietet der Spielplan dem Publikum im Schlosshof jeden Sommer eine bunte Mischung aus Schauspiel, Musical, Kinder und Familientheater.
Langenbrettach Badeshorts und Radlerhosen, Wanderschuhe und Walkingstöcke, das alles kann rund um Langenbrettach zum Einsatz kommen. Denn dort finden Ruhesuchende alles, was ihr Herz begehrt: Das idyllische Brettachtal zieht vor allem Tagesausflügler in seinen Bann. Und nicht selten endet die Tour auf dem Küffnerhof, der neben einem großen Biergarten auch jede Menge Unterhaltung bietet. Die findet man übrigens auch auf dem Brettacher Markt, der Veranstaltung des Jahres, die den kleinen Ort im September in ein Tollhaus verwandelt. Tausende Besucher aus nah und fern bummeln entlang der zahlreichen Buden, in denen die fliegenden Händler ihre Waren feilbieten.
Wer es ruhiger mag, besucht die ansonsten beschauliche Gemeinde zu einem anderen Zeitpunkt. Dann bleibt Muse, das Chanofsky-Schlössle (heute Sitz der Brettacher Verwaltung), Pesttor, historisches Backhaus und den Kirchbrunnen in aller Ruhe zu bewundern. Im Ortsteil Langenbeutingen ist die Kirche von 1354 ein Hingucker.
Das kleine Brettach ist übrigens deutschlandweit in aller Munde. Zu verdanken hat das die Gemeinde dem Brettacher Apfel, der 1911 durch reinen Zufall entstand.
Möckmühl Einen imposanten Blick über das Jagsttal hat die Möckmühler Burg zu bieten. Das Wahrzeichen der Stadt wurde im 13. Jahrhundert erbaut und soll von 1517 bis 1519 Amtssitz des Ritters Götz von Berlichingen gewesen sein. Von dort aus bietet sich eine imposante Aussicht auf die alte Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert und die historische Altstadt, die komplett unter Denkmalschutz steht. Zur geschichtlichen Exkursion lädt das Heimatmuseum ein.
Sehenswert ist auch das Schloss Assumstadt im Ortsteil Züttlingen, das von einem großen Park umgeben ist. Das aus dem Jahr 1769 stammende Gebäude war ein Geschenk der österreichischen Kaiserin Maria Theresia an ihren ehemaligen Generalfeldzugmeister Karl Reinhard von Ellrichshausen, dessen Familie die Ortsherrschaft über Assumstadt innehatte. In dem Rokoko-Juwel, das nach wie vor in Privatbesitz ist, finden heute von Zeit zu Zeit klassische Konzerte statt.
Neudenau Ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Kanu: Neudenau bietet seinen Besuchern vielfältige Möglichkeiten. Mit seinem schönen Fachwerkensemble rund um den Marktplatz verzaubert das Städtchen seine Besucher. Ebenfalls mitten in der Stadt befinden sich das JosefineWeihrauch-Heimatmuseum und die barocke Stadtkirche, ein lohnenswertes architektonisches Kleinod, das einen Abstecher lohnt. Dies gilt auch für die St. Gangolf-Kapelle am Ufer der Jagst. Höhepunkt im Jahresprogramm ist der Gangolfs-Ritt, eine Reiterprozession, die am zweiten Mai-Sonntag tausende Besucher in das Jagsttalstädtchen lockt.
Neuenstadt Mit seinen Freilichtspielen im Amphitheater und dem Museum im Schafstall, das Ausstellungen international renommierter Künstler zeigt, zählt Neuenstadt ebenfalls zu den kulturellen Hochkarätern. Das gilt auch für das Mörike-Museum im Stadtteil Cleversulzbach, wo der berühmte Dichter ab 1834 seine erste und einzige Pfarrstelle innehatte. Sehenswert sind auch die Herzogsgruft in der Stadtkirche St. Nikolaus und der Torturm mit seinen alten Arrestzellen und der kleinen Türmerstube. Einmal erklommen,. bietet sich aus 25 Metern Höhe ein schöner Blick über das Kocher -und Jagsttal.
Oedheim Vor allem Campingfreunde wissen Oedheim zu schätzen: In einer Kocherschleife liegt nämlich der Sperrfechter Freizeitpark mit 450 Stellplätzen. Auf dem rund 300 000 Quadratmeter großen Areal befinden sich zwei quellgespeiste Seen, ein Schwefelheilquelle mit Tretbecken, Boulebahnen, Tretbootverleih und Fischlehrpfad.
Roigheim Berühmt war die kleinste Gemeinde am nördlichen Zipfel des Heilbronner Landkreises im 17. Jahrhundert. Dank ihrer Schwefelquelle kamen damals bis zu 1500 Menschen pro Woche, um im mineralhaltigen Wasser zu baden oder es zu trinken. Letzteres ist heute dank des Heimatvereins wieder möglich, der die alte Quelle zwischen Seckach und Bahnlinie über einen Brunnen wieder erschlossen hat. Altes wieder erlebbar wird auch im Naturschutzgebiet Essigberg/Hörle: Da in Roigheim im 19. Jahrhundert Gips abgebaut wurde, entschloss man sich 2002 dazu, einem alten Kalkofen wieder freizulegen. In wochenlanger Handarbeit wurde das technische Denkmal saniert.
Widdern Wer Widdern hört, denkt an den Pfingstmarkt mit seinem internationalen Holzfällerwettbewerb. Ein spektakulärer Wettkampf mit Teilnehmern aus ganz Europa. Herzstück der Widderner Kultur ist aber das Heimatmuseum am alten Bahnhof, das die Geschichte des Schmalspurbähnles nachzeichnet, die einst neben Zuckerrüben und Holz auch Schüler transportierte. Auch dem Heute ist im Museum ein Bereich gewidmet. Dort können junge Künstler ihre Objekte dem Publikum zugänglich machen.