Heute liegt Hohenlohe Heilbronn zentral und zwischen Nürnberg, optimal angebunden über die Autobahn 6. Vor etwa 1800 Jahren war die Region rund um Zweiflingen, Pfedelbach und Öhringen Grenzland. Denn der obergermanische Limes führte zwischen 150 bis 300 nach Christus direkt durch die Region und trennte das römische Reich vom Land der Germanen im Nordosten. Noch heute lässt sich der schnurgerade Grenzverlauf in der Landschaft nachvollziehen.
Aussichtsplattformen
Um ihn erlebbar zu machen, haben die Kommunen Zweiflingen, Pfedelbach und Öhringen das Projekt ,,Limes Blicke" ins Leben gerufen. Von drei Aussichtsplattformen aus können Besucher den schnurgeraden Verlauf des Grenzwalls sehen, der heute zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Der Clou dabei: Von jeder der drei Plattformen aus sind Blickbeziehungen zu den jeweils anderen möglich. Deshalb sind auf jeder Plattform auch kostenlos nutzbare Fernrohre aufgestellt. Wer einen besonders gut erhaltenen Abschnitt des Limes sehen will, besucht am besten den Limes Blick in Zweiflingen.
Im benachbarten Wald auf der westlichen Seite der Plattform sind Wall und Graben des Limes auf einer Länge von 500 Metern im Original erhalten und deutlich in der Natur sichtbar. Bekannt ist dieser Bereich unter dem Namen „Pfahldöbel". Ebenfalls sehenswert ist das ehemalige Kastell Westernbach, rund 300 Meter südwestlich des Limes Blicks. Zwar liegen die Fundamente unter dem fruchtbaren Ackerboden verborgen, jedoch lassen sie sich je nach Bewirtschaftung des Ackers erahnen. Historiker gehen davon aus, dass das etwa einen Hektar große Kastell in früheren Zeiten vermutlich ein Aufklärungs- und Beobachtungsposten war. Grenzüberwachung und -sicherung war ohnehin die Hauptaufgabe der römischen Legionäre. Der Limeswar kein unüberwindbares Hindernis, sondern sollte vielmehr kanalisieren. Menschen und Waren sollten die Grenze über die festgelegten Übergänge passieren.
Baukunst
Der Blick von der Zweiflinger Aussichtsplattform reicht (bei guten Sichtverhältnissen) über Öhringen hinweg bis hinüber ins rund zwölf Kilometer entfernte Pfedelbach, wo der Limes Blick an der Hangkante des „Steinbacher Gebirges" liegt. Dort erfahren die Besucher, wie es die römischen Baumeister schafften, mit einfachen technischen Mitteln eine schnurgerades Bauwerk wie den Limes zu errichten.
Der Limes Blick in Pfedelbach ist nicht direkt mit Fahrzeugen erreichbar. Vom Parkplatz aus dauert der Weg zu Fuß etwa 15 Minuten. Der Limes Blick in Zweiflingen befindet sich direkt neben dem Parkplatz. räd
@ Internet-Tipp www.limes-in-hohenlohe.de
Vom Weinanbau geprägt
Der Rebensaft spielt in Bretzfeld schon seit Jahrhunderten eine große Rolle
Die einzelnen Ortsteile von Bretzfeld sind überwiegend von Weinbau geprägt. Der Wein spielte hier schon seit Jahrhunderten eine große Rolle, die erste urkundliche Erwähnung ist bereits aus dem Jahr 1335 zu entnehmen. Durch die ungewöhnliche Anbaufläche von 270 Hektar, zählte Bretzfeld schon im letzten Jahrhundert zu den größten Weinbaugemeinden in der Umgebung. Bekannte Anbauflächen sind das Siebeneicher Himmelreich, der Geddelsbacher Schneckenhof, der Schwabbacher Schlossberg und der Lindelberg.
Auf den sanften Hügeln wachsen ausgesprochen extraktreiche Weine heran. Feinschmecker haben sie längst schon entdeckt, denn hier entstehen Weine von überregionaler Wertschätzung. Fast jeder Bretzfelder Ortsteil hat eine Kelter, zumeist langgestreckte, breitschultrige Bauten. Gekeltert wird heute darin nicht mehr. Die Gebäude sind teilweise renoviert und durch das tolle Ambiente auch beliebt für festliche Anlässe.
Bretzfeld trägt das Siegel ,,Weinsüden Weinorte". Damit werden Städte und Gemeinden prämiert, die auf eine lange Geschichte des Weinbaus zurückblicken und ein breites weintouristisches Angebot entwickelt haben. red