Wenn die Beweglichkeit durch Unfall, Krankheit oder Alter eingeschränkt ist, oder man sich das Leben in den eigenen vier Wänden einfach erleichtern will, sollte die Barrierefreiheit Einzug halten. Von der bodengleichen Dusche über breite Türen bis hin zum Treppenlift: Es gibt unzählige Möglichkeiten, auch mit Handicap den Alltag unabhängig zu bewältigen. Die Kosten für den Umbau sind nicht pauschal bezifferbar. Ziemlich sicher ist aber: Die nötigen Anpassungen in Küche oder Bad können teuer sein.

Welche Hilfen gibt es, und was ist dabei zu beachten?
Pflegekasse: Auf Antrag zahlt die Pflegekasse für Menschen mit Pflegegrad bis zu 4000 Euro als Zuschuss für Anpassungsmaßnahmen. Geld gibt es für Eingriffe in die Bausubstanz sowie den Ein- und Umbau von Mobiliar.
Krankenkassen: Sie finanzieren anerkannte Hilfsmittel, wenn ein Arzt sie verordnet. Dazu gehören ein Badewannenlift, Stützgriffe oder eine Toilettensitzerhöhung. Vor der Anschaffung braucht es die Hilfsmittelverordnung und die Bewilligung der Krankenkasse.
KfW-Bank: Sie fördert altersgerechtes Umbauen. Über das KfW-Programm 159 sind Förderkredite bis 50.000 Euro beantragbar.
Landesförderung: Jedes Bundesland hat eigene Förderprogramme für behindertengerechtes Bauen und Umbauen. Meist sind das Zuschüsse und Darlehen, deren Höhe vom Einkommen abhängt. Ansprechpartner sind die Wohnraumförderstellen der Städte, Gemeinden oder Landkreise.
Wohn-Riester: Das Guthaben aus einem Riestervertrag lässt sich zum Finanzierung nutzen. Dabei gibt es Vorgaben zu Investitionshöhe und Qualitätsstandards.
Steuer: Selbst finanzierte Maßnahmen zur Barrierefreiheit können als Investitionskosten auch von der Steuer abgesetzt werden: Von Aufwendungen für Handwerkerleistungen erkennt der Fiskus bis zu 20 Prozent von 6000 Euro pro Jahr an, also maximal 1200 Euro. Besonders hohe Ausgaben für die Barrierefreiheit lassen sich manchmal als außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung geltend machen.
Wohneigentum: Besonders der Generation 65plus ermöglichen barrierefreie Wohnungen und Eigenheime eine selbstbestimmte Zukunft. Experten raten, sich frühzeitig darum zu kümmern. Wer im eigenen Haus lebt, kann bei der KfW-Bank einen zinsgünstigen Kredit beantragen.