Gefräßige Besucher natürlich vertreiben

Tee, Jauche oder Zwischenpflanzungen zeigen bei gängigen Gartenschädlingen große Wirkung

Spinnmilben, Blattläuse, Schnecken und Weißebetenen Gäste, die sich mit Wonne an Pflanzengütlich tun, machen den Hobbygärtnern das Leben schwer. Doch nicht jeder mag zur chemischen Keule greifen. Ist auch nicht nötig. Da jeder Schädling von der Natur vorgesehene Anfälligkeiten oder Schwachstellen hat, lässt sich den Plagegeistern auch auf natürliche Art zu Leibe rücken.

Effektive Abwehr Die eine oder andere Pflanze hat durch aus das Potenzial, gefräßige Besucher zu vertreiben, und kann als Tee, Jauche oder Zwischenpflanzung effektive Abwehr betreiben. Auch mechanische Barrieren wie engmaschige Netze und Vliese taugen zur Abwehr-etwa von Gemüsefliegen und Kohlweißlingen. Spezielle Kunststoffzäune halten Schnecken fern. Asche und Sand sind bewährte Methoden gegen Kriech - und Laufangriffe.

Wichtigste Helfer Die wichtigsten natürlichen Helfer sind Ackerschachtelhalm gegen Sternrußtau, Mehltau, Spinnmilben und Schorf. Farkraut gegen Kaliummangel, Schnecken und Blattläuse. Brennnesseln (auch als Sud) können ebenfalls gegen Blattläuse und Spinnmilben eingesetzt werden, sie sind zudem ein ideales Pflanzenstärkungsmittel. Besonders bewährt haben sich aber Zwischenpflanzungen. Lavendel, Kapuzinerkresse und Co. wirken auf viele Insekten abschreckend. Das passt gut. Finden diese Pflanzen ihren Platz im Gemüsebeet, bleibt der Garten gesund. Hier einige Beispiele:

Tagetes Die Studentenblümchen locken Nematoden, also Fadenwürmer, erst an und töten sie dann durch giftige Terthiophene, einen Stoff in den Wurzeln, ab. An Möhren, Sellerie und Zwiebeln gepflanzt, leisten sie gute Dienste. Damit sie ihre Wirkung entfalten können, müssen sie mindestens drei Monate auf der Fläche stehen. Tagetes wirken auch als Ablenkungsfütterung für Schnecken. Pflanzt man sie als Salatumrandung, lassen sich die Schnecken die Blumen schmecken und den Salat in Ruhe.

Dill Das Gurkenkraut wirkt durch seine ätherischen Öle abschreckend auf Kohlweißlinge und Blattläuse, auf Möhrenfliege und Schädlinge an Zwiebeln sowie an Kräutern wie Petersilie, Liebstöckel und Basilikum. In Kombination mit Gurken ist Dill gefragt - nicht nur geschmacklich. Tummeln sich jedoch Fadenwürmer an benachbarten Kartoffeln, sollte Dill nicht in der Nähe sein, da die Nematoden diesen sehr mögen und so im Beet bleiben. Dann sind Tagetes oder Ringelblumen Mittel der Wahl.

Lauch: Porree wirkt gegen Schimmelkrankheiten und hält als Beetnachbar Bohnen, Erbsen und Mangold gesund.

Lavendel Ein guter Begleiter für Rosen, da er sie vor Pilzen wie Mehltau und Blattläusen schützt. Zudem macht diese Kombination Insekten glücklich. Der Nährstoffbedarf der beiden Pflanzen ist zwar unterschiedlich, trotzdem harmonieren sie gut. Ebenso wie Salbei und Zwiebeln hält Lavendel Blattläuse fern.

Kapuzinerkresse Sie sollte in keinem Tomatenbeet fehlen,weil sie durch ihre Senföle, Pilze fernhält, Ameisen, Blattläuse und weiße Fliegen abwehrt. Auch Wühlmäuse und Raupen sind nicht gerade begeistert von der herben Pflanze. Für Schnecken ist sie eine Delikatesse. Nachbarn wie Kohlwerden dann verschmäht. Zudem dient die Kapuzinerkresse auch zum Schutz von Obstbaumen und Gemüsestauden.

Bohnenkraut Mit Bohnen ist Bohnenkraut der Klassiker im Gemüsegarten. Die Bohnenlaus sucht das Weite, und Fliegen, aber auch Motten lassen das Gemüse in Ruhe.

Meerrettich Der Kartoffelkäfer schädigt nicht nur den Erdapfel, er befällt auch Paprika und Aubergine. Wer den Käfer fernhalten will, greift zu Meerrettichstecklingen. Da Meerrettich zum Wuchern neigt, werden die Stecklinge mit einer Wurzelsperre versehen.

Mediterrane Kräuter Weihrauch, Thymian und Rosmarin können Nacktschnecken nicht ab. Auch Zwischenpflanzungen mit Gräsern, Farnen, pelzigen Blattpflanzen wie Fetthenne, Maiglöckchen und Nelken dienen als Barriere. Majoran, Lavendel, Thymian, Melisse und Wermut halten Ameisen fern. Mit Knoblauch lassen sich Wühlmäuse vertreiben. Und gegen lästige Mücken helfen Pelargonie, Duftgeranie oder Melisse.