Falsch oder echt - das ist hier die Frage

Mehltau ist nicht gleich Mehltau - Wie man der Pilzkrankheit vorbeugen und wie man sie bekämpfen kann

Schälgurken liegen zwischen pilzbefallenen Blättern. Durch den Falschen Mehltau ist das Wachstum praktisch beendet. Foto: dpa

Er befällt Zierpflanzen genauso wie Gemüse: der Mehltau. Er ist eine der häufigsten Pilzerkrankungen im Garten. Dabei gilt es, zwei Arten zu unterscheiden, den Echten und den Falschen Mehltau. Hobbygärtner tun sich damit meist schwer. Wer die Krankheit bekämpfen will, sollte aber wissen, um welche Erkrankunges sich handelt. Denn jede Art hat ihre eigenen Ansprüche. Während der Falsche Mehltau Feuchtigkeit liebt, ist der Echte Mehltau ein Schönwetterpilz.

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Befall Echter Mehltau befällt hauptsächlich Rosen und andere Zierpflanzen wie Herbstaster, Phlox, Rittersporn oder Salbei. Außerdem taucht er an Gemüsepflanzen wie Gurken, Zucchini, Karotten und Schwarzwurzeln auf. 

Beim Obst sind der Amerikanische Stachelbeermehltau sowie der Apfelmehltau die bedeutendsten echten Mehltaupilze. Die meisten dieser Organismen befallen nicht nur Blätter, sondern alle grünen Pflanzenteile. Echter Mehltau zeigt sich immer als abwischbarer Belag auf den Blattoberseiten.

Falscher Mehltau hingegen bildet sich an den Blattunterseiten als oft grauer oder grauvioletter Pilzbelag. An der Oberfläche der Blätter sind dann nur Aufhellungen oder gelbliche Flecken zu erkennen. Falscher Mehltau findet sich an Radieschen, Rettich, Meerrettich, Schwarzwurzeln, Kopfsalat, Erbsen, Feldsalat, Kohl, Spinat, Zwiebeln und Weinreben.

Prävention Vorbeugen kann man in beiden Fällen, indem man die Pflanzen immer nur von unten gießt. Empfohlen wird auch eine nur mäßige Stickstoffdüngung. Ebenfalls von Vorteil ist ein gemulchter Beetboden. Er sorgt für ausgeglichene Bodentemperaturen, eine geringere Luftfeuchtigkeit im Bereich der Pflanzen und macht sie somit widerstandsfähiger.

Ebenfalls präventiv einsetzen lässt sich unbehandelte frische Vollmilch. Im Verhältnis 1:8 mit Wasser vermischt, werden die gefährdeten Pflanzen ab April einmal pro Woche (ab Juli dann alle zwei Wochen) mit diesem Gemisch eingesprüht. Die in der Milch enthaltenen Bakterien vermehren sich stark und bilden auf der Blattoberfläche einen Be lag, der Schaderreger abweist.

Echtem Mehltau kann man zudem im Vorfeld zu Leibe rücken, indem man ein Päckchen Backpulver mit 20 Millilitern Rapsöl und zwei Liter Wasser mischt. Die Pflanzen werden alle zwei Wochen da mit besprüht. Auch Algenkalk hindert Pilzsporen am Keimen, wenn er dünn über die Blätter gestreut wird. Außer dem gilt es, zwischen der Pflanzen ausreichend Abstand zu halten, regelmäßig zu jäter und Feuchtigkeit zu vermeiden. Befallene Pflanzenteile sofort entfernen.

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Behandlung Zur direkten Behandlung von Mehltau gibt es diverse chemische Keulen, aber auch umweltverträgliche Produkte auf der Basis von Kupfer oder Netzschwefel. Ebenfalls wirksam ist Knoblauchsud. Dafür vier Knoblauchzehen zerkleinern und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Die befallenen Pflanzen werden damit regelmäßig besprüht.

Bei Falschem Mehltau ist Ackerschachtelhalmsud das Mittel der Wahl. Dafür ein Kilo frischen oder 150 Gramm getrockneten Ackerschachtelhalm in zehn Litern Wasser ziehen lassen. Die Mischung eine halbe Stunde lang kochen und anschließend durch ein Sieb gießen. Vor dem Einsatz im Beet im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen.