Pfauenauge, Admiral, Weißling und Zitronenfalter: Schmetterlinge sind nicht nur wegen ihrer Schönheit gern gesehene Gartenbesucher, sie sind auch in höchstem Maße nützlich. Sie flattern von Blüte zu Blüte und saugen dort Nektar durch ihre Rüssel. Dabei werden diese mit Pollen bedeckt, den sie beim Anflug auf die nächste Blüte weitergeben und diese so bestäuben. Dadurch entstehen neue Samen - und somit auch neue Pflanzen. Obendrein dienen Schmetterlinge in allen Stadien ihres Lebens als wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Eidechsen, Frösche, Kröten. Wespen und Fledermäuse.
Stark bedroht Dass sich die fliegenden Besucher im Sommerwohnzimmer wohlfühlen, ist laut dem Bund für Umwelt- und Naturschutz dringend vonnöten. Bereits zwei Drittel der Tagfalter und fast die Hälfte der Nachtfalter sind nach Grünland dessen Erkenntnissen aktuell gefährdet. Flächenverbrauch, intensiv genutztes und Schottergärten tragen zu deren Vernichtung bei. Für den Erhalt der Artenvielfalt sind schmetterlingsfreundliche Gärten deshalb wichtiger denn je.
Schmetterlinge gelten als und spielen Bioindikatoren eine wichtige Rolle im natürlichen Ökosystem. Neben Bienen gelten sie als die wichtigsten Pflanzenbestäuber. Der Verlust der biologischen Vielfalt führt zu einem Rückgang der Arten. Ein schmetterlingsfreundlicher Garten sorgt für ausreichend Nahrung und Lebensraum. Dabei gilt: Je vielfältiger, desto besser.
Bunt und wild Anlocken lassen sich die Falter mit der richtigen Pflanzenauswahl. Sie ist das A und O dafür, dass sich die flatternden Tiere wohlfühlen. Dabei stellen sie diverse Ansprüche an ihren Lebensraum. Statt penibel aufgeräumt und gepflegt sollte der bunt und ein bisschen wild sein und ihren Bedürfnissen entgegenkommen.
So lieben es Tagfalter, in der Sonne zu speisen. Dafür eignen sich beispielsweise Wildblumenwiesen am richtigen Standort. Nachtfalter hingegen brauchen ihre Rückzugsorte und ein schattiges Plätzchen. Gerne auch eine kleine „Schmuddelecke“ mit wildem Bewuchs und Reisighäufen, die zum Wohlbefinden und zum Schutz der Tiere beitragen. Doch die größte Rolle spielen geeignete Futterpflanzen, die ihnen möglichst das ganze Jahr über einen reichlich gedeckten Tisch bieten. Wer in seinem Garten auf Früh-, Sommer- und Spätblüher setzt, macht dabei alles richtig. Damit Schmetterlinge und Falter mit ihren unterschiedlich langen Rüsseln gut an den Nektar kommen können, ist es wichtig, auf die richtigen Pflanzen zu setzen. Denn dafür eignet sich nicht jedes blühende Grün.

Beliebte Blumen Bei Schmetterlingen und Faltern beliebte Vertreter sind beispielsweise der Sommerflieder, Astern, Zinnien, Phlox, Lavendel, Rispen-Hortensien, Färberkamille, Hohe Fetthenne, Nachtkerze, Geißblatt, Gemeines Leimkraut, Gewöhnliche Schneebeere, Disteln, Acker-Wicken, Schlangen-Knöterich und Wiesensalbei.
Dabei gilt: Eine abwechslungs-, blüten- und artenreiche Gartengestaltung gewährleistet genügend Nahrung und einen geeigneten Lebensraum für die verschiedenen Lebensstadien der Falter.
Apropos: Hobbygärtner, die sich (zu Recht) über kahlgefressene Salatköpfe ärgern, die sie beispielsweise Schmetterlingsraupen zu verdanken haben, sollten darüber nachdenken, wie sie die Schädlinge auf natürliche Weise bekämpfen. Denn auch die chemische Keule trägt dazu bei, die Vielfalt aus heimischen Gärten zu vertreiben.
Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth