Damit es auf Balkon und Terrasse den ganzen Sommer über grünt und blüht

Einjährige Pflanzen für Kübel und Kästen kommen zwar nicht ohne Pflege, aber mit wenig Aufwand aus

Es kommt auf den Standort an: Sonnenliebhaber sind (v.li.) Geranien, Rosen und Petunien. Werden verwelkte Blüten ausgezupft, und erhalten sie wöchentlich Flüssigdünger, blühen sie bis zum Herbst. Fotos: dpa

Endlich Frühling, und damit endlich wieder Zeit, Balkon und Terrasse in ein farbenfrohes Blütenmeer zu verwandeln, das möglichst bis zum ersten Frost erfreuen soll. Geranie, Fuchsie, Begonie, Petunie und Co. sind zwar verlässliche, einjährige Dauerblüher, doch ganz ohne Pflege kommen auch sie nicht aus. Mit ein paar Tricks lässt sich der Aufwand aber in Grenzen halten.

Blumenauswahl Klar mag einem die ein oder andere Pflanze besonders gut gefallen. Gedeihen wird sie aber nur, wenn sie auch den richtigen Standort bekommt. Ist dies nicht der Fall, mickern selbst die schönsten und robustesten Sommerblumen vor sich hin. Daneben empfiehlt es sich beim Kauf zu neuen Sorten zu greifen. Sie sind nicht nur blühfreudiger und gesünder als alte Züchtungen, sie sind auch regenfester, besitzen einen dichteren Wuchs und verfügen über eine sogenannte Selbstreinigung, indem sie ihre verwelkten Blüten selbst abwerfen.

Verblühtes Apropos: Mit dem Welken der Blüten beginnt auch die Samenbildung. Das bindet Nährstoffe. Balkonpflanzen, die ihre alten Blüten nicht selbst abwerfen, sollten deshalb regelmäßig ausgezupft werden. Mindestens einmal wöchentlich die Triebspitzen mit den verwelkten Blütendolden abzupfen. Das geht am besten mit den Fingernägeln. Das Ausputzen führt dazu, dass die in den Blattachseln sitzenden neuen Blüten dann schneller austreiben. Anschließend die Pflanzen mit einem flüssigen Nährstoffdünger versorgen.

Standortfrage Für Sonnenplätze ist die Auswahl an Sommerblühern schier unbegrenzt. Im Halbschatten hingegen ist Kreativität gefragt, denn Pflanzen, die sich dort wohlfühlen, haben in der Regel keine üppige Blütenpracht. Die beste Kombination für Halbschatten ist es, schattentolerante, blühende Balkonpflanzen mit Blattschmuckarten zu kombinieren. Schattenklassiker sind Begonien, Buntnessel, Vanilleblume, Kaukasusvergissmeinnicht, Pfennigkraut und Ungarischer Sauerklee.

Substrat Für ein gutes Gedeihen verantwortlich ist auch die Wahl des richtigen Substrats. Wer seinen Blumen Gutes tun (und sich selbst die Arbeit vereinfachen) will, greift zu hochwertiger Pflanzerde. Diese besitzt eine hohe Strukturstabilität, die den Anteil der luftführenden Grobporen im Boden bis zum Saisonende kaum verringert. So sind die Wurzeln den ganzen Sommer über gut mit Sauerstoff versorgt und vor Staunässe geschützt.

Perfekt Höhenstaffelung sieht ein bepflanzter Blumenkasten erst dann aus, wenn man ihn optisch nicht als solchen wahrnimmt und er komplett unter dem Blütenmeer verschwindet. Deshalb braucht man neben aufrecht wachsenden (höhere nach hinten, mittelhohe in die Mitte) auch hängende Pflanzen für den Vordergrund.

Standfestigkeit Besonders bei Balkonkästen ist Standfestigkeit gefragt. Sie müssen Gewittern, starkem Wind und sogar Stürmen trotzen, ohne aus ihren Verankerungen zu reißen. Die Kästen sollten deshalb möglichst immer auf der Innenseite des Balkongeländers angebracht werden - insbesondere dann, wenn sich unter dem Balkon eine Straße oder ein Gehweg befindet. Leichtere Kübel auf der Terrasse überstehen einen starken Wind besser, wenn auf die Pflanzerde größere Steine gelegt werden, die für mehr Stabilität sorgen.

Gießen An heißen Tagen haben auch Pflanzen richtig Durst. Nur morgens und abends zu gießen, kann da zu wenig sein. Hilfreich sind Blumenkästen mit Wasserspeicher. Spezielle Kunststoffeinsätze mit Abzugslöchern trennen den Wasserspeicher von der Blumenerde, so dass keine Staunässe entstehen kann. Das kostbare Nass steigt langsam und gut dosiert in die Wurzelzone auf. Das tut den Pflanzen gut und spart Arbeit.

Wohltemperiert Im Hochsommer mit kaltem Wasser zu gießen, ist keine gute Idee. Das kühlt die Wurzelballen der Pflanzen schlagartig um 15 bis 20 Grad Celsius ab und führt dazu, dass empfindliche Blumen ihr Wachstum vorübergehend einstellen. Kaltes Leitungswasser sollte deshalb immer für ein paar Stunden in der Gießkanne stehen. Ideal ist Wasser aus der Regentonne. Das ist nicht nur wohltemperiert, sondern auch arm an Mineralien, was kalkempfindlichen Exemplaren entgegenkommt.

Wasserscheu Starker Regen kann schön bepflanzte Kübel und Kästen übel zurichten. Besonders empfindliche Sorten mit großen, dünnen Blütenblättern verkleben dann schnell und werden unansehnlich. Kästen, die unter einem Dachvorsprung angebracht sind, stehen geschützt. Das gilt besonders für Balkone und Terrassen, die nach Westen ausgerichtet sind.

Gut versorgt Die meisten Balkon- und Kübelpflanzen blühen nur dann üppig, wenn sie gut mit Nährstoffen versorgt sind. Selbst bei vorgedüngter Erde sind die Reserven spätestens im Frühsommer verbraucht. Spätestens dann sollte dem Gießwasser einmal wöchentlich ein Flüssigdünger zusetzt werden. Nur so ist sicher, dass die Blütenpracht auch wirklich bis zum Saisonende anhält.

Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth

Was wo am besten gedeiht

Die Auswahl an Sommerblühern für Kästen und Kübel ist groß. Doch nicht jede Pflanze eignet sich für jeden Standort.

Sonne: Hängegeranie, Zauberglöckchen, Hängeverbene, Zweizahn, Blaue Fächerblume, Petunie, Schwarzäugige Susanne, Sonnenbraut und Husarenknöpfchen. Sehr hitzeresistent sind Geranien.

Halbschatten: Kugel-Primel, Fleißiges Lieschen, Knollen-Begonie, Petunie, Zauberglöckchen, Männertreu, Fuchsie sowie mehrjährige Stauden - beispielsweise Busch-Windröschen und Bergwald-Storchschnabel.

Schatten: Hängefuchsie, Hängebegonie, Begonie, Fuchsie, Glockenblume, Farn, Prachtspiere, Ballonblume und Fleißiges Lieschen.

Strukturpflanzen: Süßkartoffel und Silberregen. kü