Frühlingsfit in die neue Saison

Nach dem Winter gibt es im Garten viel zu tun - Gute Vorbereitung zahlt sich aus

Nach der langen Winterpause braucht die Erde jetzt dringend Nährstoffe. Rasen, Blumen und Beete werden gedüngt. Foto: dpa

Еs sind die ersten warmen Sonnenstrahlen, die uns in den Garten locken. Doch bevor sich der wieder in voller Pracht genießen lässt, gilt es, Beete, Terrassenmöbel, Balkon und Co. wieder frühlingsfit zu machen. Denn für ein gutes Gartenjahr zahlt sich eine gute Vorbereitung aus. Deshalb gibt es gerade in den ersten Wochen viel zu tun.

Schneiden und düngen Das beginnt mit dem Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern, bei dem die alten Triebe entfernt werden. Gefolgt vom Umgraben des Bodens, damit das neue Saatgut auf eine gut gelockerte Erde trifft. Beete werden gepflegt und neu angelegt, Rankgitter aufgebaut und das Saatgut vorbereitet.

Nach der langen Winterpause braucht die Erde jetzt dringend Nährstoffe. Rasen, Blumen und Beete werden gedüngt, die Erde am besten mit Kompost aufgefüllt. Gute Bodenverbesserer sind auch Mist sowie Streu von Rindern, Pferden, Hühnern und Kaninchen.

In Blumenbeeten wird die Oberfläche mit einem Grubber oder Sauzahn aufgelockert. So lassen sich Kompost oder Gesteinsmehl leichter in den Boden einarbeiten. Dabei aber aufpassen, dass die Wurzeln von Bodendeckern nicht verletzt werden. Die wachsen dann schlechter und werden anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

Mehrjährige Stauden müssen jetzt mit Dünger aufgepäppelt werden. Hornspäne, Hornmehl oder Universaldünger tragen zum gesunden Gedeihen bei, denn für eine üppige Blüte benötigen die Pflanzen nun Phosphor, Kalium und Spurenelemente. Ebenso lässt sich Komposterde ausbringen. Um den Boden gut zu versorgen braucht man etwa zwei bis drei Liter pro Quadratmeter. Bei Starkzehrern wie Kartoffeln oder Kohl sind es drei bis vier Liter Kompost.

Setzen und säen Auch säen lässt sich schon manches. Ins Frühbeet können jetzt Kohl, Tomaten und viele Blumensorten. Im Freiland sind Erbsen, Bohnen, Karotten und Zwiebeln klassische Frühstarter. Obst-, Nadel- und Laubgehölze, Blütensträucher, Steingartenpflanzen und Rosen dürfen in die Erde. Unter Folie oder im abgedeckten Frühbeet lassen sich frühe Gemüsearten wie Salat, Kohlrabi und Radieschen anbauen.

Wer Wert auf einen klassischen Rasen legt, muss dieser Tage mähen, düngen und vertikutieren. Das sorgt für die nötige Entlüftung. Frei von Verfilzungen, Unkraut und Moos, kann der Rasen kräftig ,,durchatmen" und den Dünger anschließend besser aufnehmen. Zuvor werden Laub, Äste und andere Überbleibsel aus dem Herbst gründlich entfernt, Kahlstellen mit Grassamen aufgefüllt.

Außerdem fordert der Garten im Frühling eine besondere Hygiene. Zu den Maßnahmen gehört etwa der Rückschnitt von Rosen. Zeigen sich verdächtige braune Stellen an der Oberfläche, werden diese konsequent bis ins gesunde Holz hinein zurückgeschnitten. Hierbei handelt es sich oft um Krankheiten, die nicht direkt bekämpft werden können. Nur das vorbeugende Entfernen betroffener Stellen verhindert deren Ausbreitung. Ebenfalls entfernt (und im Hausmüll entsorgt) werden müssen vertrocknete Rosenblätter aus dem Beet. Das verhindert Pilzbefall. Bei gesunden Rosen die Zweige bis auf zwei Augen zurückschneiden. Mehrjähriges Holz wird ausgeputzt. Sind die Wege, Wegbegrenzungen und die Terrasse von den Überresten des Winters befreit und gesäubert, geht es an die eingelagerten Gartenmöbel, die es wieder frühjahrsfit zu machen gilt. Stehen die den Winter über draußen, kann je nach Möbelart auch der Dampfstrahler für die Säuberung zum Einsatz kommen. Dafür gilt es, den Wasseranschluss im Garten zu prüfen.

Apropos: Wer Regenwasser auffängt, muss nicht nur die Funktionsfähigkeit des Tanks, sondern auch die Dachrinne überprüfen, in der sich in der kalten Jahreszeit jede Menge Laub und Schmodder ansammeln kann. Und nicht vergessen, das alte Wasser im Tank zu entleeren.

Von unserer Redakteurin
Ulrike Kübelwirth


Cola ist nicht nur zum Trinken da

Klar, Cola kann man trinken – oder aber als Hausmittel für viele Zwecke verwenden. Da die Limonade neben Zucker, Koffein und Kohlensäure auch das Säurungsmittel Orthophosphorsäure enthält, das auch für die Rostentfernung eingesetzt wird, ist Cola ein Allrounder in Sachen Fleckentfernung. Ob Rost an Gartengeräten und Werkzeugen, verkalkte Düsen an Schläuchen, Brausen und Übertöpfen oder vermooste Stellen: Das beliebte Getränk hilft, diese Flecken zu entfernen.

Die Handhabung ist einfach: Verrostete Gartengeräte werden beispielsweise einfach mit einem in Cola getränkten Lappen abgerieben. Anschließend lässt sich der Rost mühelos abbürsten. Danach die Geräte gut trockenreiben.

Verkalkte Geräte werden für einige Stunden in einem mit Wasser, Cola (eine Flasche) und etwas Essig gefüllten Eimer eingeweicht. Danach den Kalk einfach mit einer Bürste entfernen.

Moos geht es mit einem in Cola getränkten Schwamm oder einer getränkten Bürste an die Wurzel. Betroffene Stellen werden damit bearbeitet.

Auch verstopfte Rohre werden wieder frei, wenn man den Inhalt einer Flasche Cola und einen Spritzer Essig in die Toilette oder das Becken gibt und über Nacht einweichen lässt. Tags drauf schrubben und gut nachspülen.

Nicht angewendet werden sollte die Limonade zum Säubern von hellen Platten, Pflastern und Steinen, da es durch die Cola leicht zu Verfärbungen kommt.


Wegereinigung vor Gericht

Es gibt Hobbygärtner und Hausbesitzer, die schwören auf Unkrautbekämpfung Marke Eigenbau - mit Salz und Essig. Doch die ist äußerst umstritten und beschäftigte jüngstt sogar die Gerichte.

Salz und Essig Ein Mann hat auf seiner Garageneinfahrt und auf dem Gehweg bis zum Hauseingang Algen mit einer Mischung aus Salz, Essigessenz und Wasser bekämpft - und wurde zu einer Geldbuße von 150 Euro verurteilt, da das Gericht das selbst gemischte Gebräu als reguläres Unkrautvernichtungsmittel (Herbizid) einstufte, dessen Anwendung auf versiegelten Flächen untersagt ist. Der Verurteilte legte Rechtsbeschwerde ein und bekam in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht Oldenburg recht: Das aus Lebensmitteln hergestellte Gebräu sei kein Herbizid im Sinne des Pflanzenschutzgesetzes, urteilten die Juristen. Daher sei die Anwendung auf versiegelten Flächen nicht grundsätzlich untersagt.

Empfehlenswert ist es trotzdem nicht. Wird Unkraut mit Salz vernichtet, braucht es dafür eine hoch konzentrierte Lösung. Das Salz reichert sich im Boden an und macht diesen auf Dauer für Pflanzen wie Erdbeeren oder Rhododendren ungeeignet. Essigsäure als Unkrautvernichter ist zwar umweltverträglicher als herkömmliche Herbizide, unbedenklich ist es trotzdem nicht. Je nach Konzentration kann es sowohl den Boden als auch das Bodenleben schädigen - bis hin zur Versauerung.

Getestete Präparate Wer Essigsäure verwenden will, sollte auf ein Herbizid auf Essigsäurebasis aus dem Fachhandel zurückgreifen. Diese Präparate sind getestet und zugelassen. Sie haben auch eine genau definierte Konzentration und einen optimalen Wirkungsgrad bei gleichzeitig geringstmöglicher Schädigung anderer Organismen.