Seit Jahren macht er sich in heimischen Gärten breit, sorgt bei Hobby- wie bei Profigärtnern für Verdruss und kann nur schwer bekämpft werden: der Buchsbaumzünsler. Seine gefräßigen Raupen (bis zu 45 Blätter vertilgt ein einziges Tierchen während seiner Entwicklung) fressen sich durch Blätter, nagen die Triebe bis zum Holz ab und lassen so im schlimmsten Fall am Ende die Pflanze komplett eingehen. Die Heimat des Buchsbaumzünslers ist Ostasien. Von dort wurde er 2006 vermutlich mit Pflanzenimporten eingeschleppt.
Ihn zu entdecken ist gar nicht so einfach, zumal seine Raupen satt grün sind und der Befall immer im Innern der Pflanze beginnt. Meist fällt dieser erst dann auf, wenn es fast schon zu spät ist. Nämlich dann, wenn die Blätter des Buchses angefressen und miteinander versponnen sind. Vorbeugend kann man den Buchsbaum regelmäßig kontrollieren. Entdeckt man Raupen, werden diese abgesammelt und vernichtet. Dies ist aber relativ mühsam, da die gefräßigen Tierchen äußerst flink sind und sich im Fall einer Erschütterung schnell in die Krone zurückziehen.
Wasser marsch Bewährt hat es sich deshalb, den Buchs mit einem scharfen Wasserstrahl zu bespritzen oder ihn mit einem Laubbläser kräftig durchzupusten. Wer zuvor eine Folie auf die andere Seite der Pflanze (also dahinter) legt, kann die abgefallenen Raupen rasch einsammeln und anschließend verbrennen. Wem das zu brutal erscheint, der kann die Raupen in eine geschlossene Tüte geben und diese für ein paar Tage in die Sonne oder alternativ über Nacht in die Kühltruhe legen. Danach werden die Tierchen über den Kompost oder den Restmüll entsorgt.
Wer bei der Bekämpfung des Schädlings keine chemischen Mittel einsetzen möchte, greift auf biologische Varianten wie Neem zurück, das auf den Wirkstoff Azadirachtin setzt. Dieser wird aus den Samen des tropischen Neembaums gewonnen und besitzt eine systemische Wirkung.
Biologisch Er wird erst von den Pflanzen aufgenommen und gelangt dann über die Blätter als Gift in die Raupen. Der Wirkstoff verhindert die Häutung und Verpuppung der Zünslerraupen und führt zum sofortigen Fraẞ-Stopp. Auch Algenkalk hat sich bewährt. Noch umweltfreundlicher ist der Einsatz eines schwarzen, blickdichten Müllsacks, der über den Buchs gestülpt wird. Das funktioniert aber nur, wenn es draußen gut warm ist. Den Müllsack morgens über die Pflanze ziehen. Die Temperatur unter der Folie muss mindestens eine Stunde lang 45 Grad Celsius betragen. Ist der Buchs zuvor gut gegossen, übersteht er die Prozedur mühelos - die Raupen hingegen nicht. Einziger Nachteil: Da die Eier des Zünslers eine Schale haben und eine einmalige Behandlung oft überstehen, muss die Maßnahme für dauerhaften Erfolg zwei Wochen lang täglich wiederholt werden.
Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth