Wer nach dem Schulabschluss auf der Suche nach dem richtigen Weg ist, wer noch nicht weiß, wohin er sich beruflich orientieren soll, für den sind das Freiwillige Soziale Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst eine gute Gelegenheit, sich auszuprobieren und seine Neigungen zu entdecken.
Große Bandbreite
Schließlich steht Interessierten eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten zu Verfügung, aus der sie sich ihren Lieblingsbereich auswählen können: Ob Kindergarten oder Seniorenheim, Krankenhaus, Sozialarbeit, Technik, Hauswirtschaft, Flüchtlingshilfe, Kirche oder Tierschutz, ob Schule, Bildung oder Kultur, ob Tierschutz oder Umwelt überall können sich junge Menschen freiwillig auf Zeit engagieren.
Neuer Jahrgang
Auch in diesem Sommer beginnt bei Vereinen, Institutionen und gemeinnützigen Organisationen wieder ein neues Jahr im Bundesfreiwilligendienst, das bis zum Sommer 2026 geht. Für diesen Zeitraum hat das Bundesfinanzministerium den Trägern des Freiwilligendienstes die weitere Finanzierung zugesichert.
Für alle
Sich freiwillig sozial engagieren, das können Menschen jeden Alters, sofern sie die Vollzeitschulpflicht hinter sich gebracht haben. Der gemeinwohlorientierte Einsatz kann im sozialen oder ökologischen Bereich erfolgen, aber auch in den Bereichen Sport, Integration, Kultur und Bildung sowie beim Zivil- oder Katastrophenschutz. Knapp 100000 junge Menschen entscheiden sich jährlich dafür, im Freiwilligendienst einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten. Das hilft vielen bei der Bewältigung ihres Alltags. Gleichzeitig profitieren aber auch die Teilnehmer an den Programmen selbst. Sie können ohne Druck ausprobieren, was ihnen liegt und wichtige Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben sammeln.
Verbessert
Um das Engagement noch attraktiver zu machen, hat die Bundesregierung, die das Freiwillige Soziale Jahr, den Bundesfreiwilligendienst und den Bundesfreiwilligendienst 27+ unterstützt, die Bedingungen für die Teilnahme weiter verbessert. Zum einen bestehen jetzt auch für unter 27-Jährige bessere Teilzeitregelungen. Einzige Voraussetzung für die Inanspruchnahme ist, dass der Dienst mehr als 20 Wochenstunden beträgt und beide Seiten mit der verringerten Arbeitszeit einverstanden sind.
Zum anderen wurde die Obergrenze für das Taschengeld im Freiwilligendienst von 453 auf 644 Euro erhöht. Diese Obergrenze ist ab sofort dynamisch geregelt und kann jährlich angepasst werden. Zusätzlich dürfen die Einsatzstellen ihren Freiwilligen noch einen Mobilitätszuschlag zahlen. Damit gibt es mehr Geld als bisher.
Voraussetzungen
Den Bundesfreiwilligendienst können alle ableisten, die ihre Schulpflicht beendet haben. In der Regel ist dies frühestens mit 16Jahren der Fall. Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses spielen in der Regel keine Rolle. Der Einsatz kann zwischen sechs und 24 Monate dauern - er wird aber meistens für zwölf Monate am Stück geleistet, je nach Wahl in Vollzeit oder in Teilzeit. Ältere können sich im Bundesfreiwilligendienst 27+ bewerben.
Der Unterschied zwischen Bundesfreiwilligendienst und Freiwilligem Sozialen Jahr liegt in der Wiederholbarkeit und der Arbeitszeit: Während der Bundesfreiwilligendienst mehrmals jeweils im Abstand von fünf Jahren - geleistet werden kann und keine Altersgrenze hat, kann das Freiwillige Soziale Jahr nur einmal durchgeführt werden (maximal 18 Monate) und ist nur bis 26 Jahren möglich. Während das Freiwillige Soziale Jahr Ländersache ist, fällt der Bundesfreiwilligendienst in die Zuständigkeit des Bundes. Der Grund liegt darin, dass er im Jahr 2011 als Ersatz für den Zivildienst entwickelt wurde, der mit der Aussetzung der Wehrpflicht ebenfalls entfallen ist.
Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth
INFO Wissenswertes
Wer sich für den Bundesfreiwilligendienst oder das Freiwillige Soziale Jahr interessiert, erhält allerlei Infos unter www.bundesfreiwilligendienst.de , unter www.ich-will-fsj.de , www.ich-will-bfd.de und www-bundesfreiwilligendienst.de .