FSJ und BFD: Barrieren abbauen und Erfahrungen sammeln

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten in sozialen Berufen, Sportvereinen und Umweltschutz

Auch bei Sportvereinen und -verbänden können sich Ehrenamtliche unterstützend einbringen. Foto: BMFSJ/Bertram_Hoekstra

Ob im Bereich Integration, bei der Kinder- und Jugendarbeit oder in der Altenpflege: Ohne Ehrenamtliche, die einen Freiwilligendienst leisten, wäre vieles nicht machbar. Und auch bei Sportorganisationen oder im Umwelt- und Naturschutz bietet der Freiwilligendienst jungen und älteren Menschen Möglichkeiten, sich zu engagieren.

Zu den bekanntesten Angeboten zählt das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Jugendlichen im Alter von 16 bis 26 Jahren Gelegenheit gibt, Erfahrungen in verschiedenen sozialen Berufen zu sammeln. Das FSJ ist ein ganztägiger Dienst in einer gemeinwohlorientierten Einrichtung über einen Zeitraum von sechs bis 18 Monaten. Alternativen hierzu sind das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und der Internationale Jugendfreiwillligendienst (IJFD) im Ausland.

Zivildienst-Nachfolger

Seit zwölf Jahren gibt es den Bundesfreiwilligendienst (BFD) als Zivildienst-Nachfolger. Der BFD dauert zwischen sechs und 24 Monate und kann auch in Teilzeit absolviert werden. Er richtet sich im Gegensatz zum FSJ an Menschen, die älter als 26 Jahre sind. Die Einsatzmöglichkeiten für alle, die einen Freiwilligendienst leisten möchten, sind vielfältig: beipielsweise in Krankenhäusern und Naturschutzorganisationen, Altentagesstätten und Kindergärten, Sportvereinen und Kultureinrichtungen. Alter, Geschlecht, Nationalität oder Schulbildung spielen keine Rolle. Voraussetzung ist in der Regel nur, dass man die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat.

Auch bei der Stadt Künzelsau kann man aktiv werden. Hier helfen Freiwillige ein Jahr lang beispielsweise in einem Kindergarten, einer Schule oder im Jugendzentrum mit und sammeln dabei Erfahrungen. Die Tätigkeiten reichen vom Basteln und Malen mit den Kleinen bis hin zur Projektleitung. Beim Einsatz in Schulen sind Ehrenamtliche vor allem in der Ganztages-, Freizeit- und Hausaufgabenbetreuung sowie bei vielen organisatorischen Dingen gefragt.

Sich einbringen

Beim Diakoneo Sonnenhof in Schwäbisch Hall kann ein FSJ in den Bereichen Wohnen, Tagesstruktur, Schule, Kindergarten, Freizeitbereich (Offene Hilfen) geleistet werden. Zu den Tätigkeiten zählen das Begleiten bei Spaziergängen, Hobbys, Ausflügen oder Kinobesuchen sowie das gemeinsame Zubereiten von Speisen und das Bewältigen von schulischen Aufgaben. Jeder Mensch, der sich für ein FSJ entscheidet, kann sich mit seinen eigenen Interessen und Fähigkeiten einbringen. 

Hierdurch profitieren sowohl die Klienten wie auch die FSJler von den Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnissen“, sagt Samuel Diemer, Angebotsleitung Wohnen beim Diakoneo Sonnenhof. „Durch das FSJ lernen viele den Alltag von und mit Menschen mit Behinderung kennen. Dadurch entscheiden sich immer wieder junge Menschen, einen Beruf in dieser Branche zu ergreifen. Dies hilft uns und unseren Klienten, auch im täglichen Leben weiter Barrieren abzubauen und Personal für die Zukunft zu gewinnen.“ tawe