Ehrenamtlich Sinnvolles tun

Breite Palette an arbeitsmarktneutralen Angeboten bietet in jedem Alter Raum für persönliches Engagement

Um sich später für einen Beruf zu entscheiden, hilft Praxiserfahrung. Die lässt sich beim FSJ sammeln - etwa bei der Arbeit mit Tieren.

Was bin ich? Was ist mir wichtig? Was will ich wirklich? Wer das herausfinden, seine eigenen Stärken entdecken und neue Erfahrungen sammeln will, der ist beim Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD, an der richtigen Adresse.

Allgemeinwohl Mit diesem Programm macht der Bund vor allem jungen Menschen ein Angebot, sich außerhalb von Beruf, Schule und Studium für das Allgemeinwohl zu engagieren. Verbunden wird dabei ehrenamtliches Engagement mit persönlichem Kompetenzgewinn. Ermöglicht wird begleitendes Lernen und gegebenenfalls eine berufliche (Neu-) Orientierung.

Ziel des 2011 ins Leben gerufenen Bundesfreiwilligendienstes ist es, in Deutschland eine neue Kultur der Freiwilligkeit zu schaffen.

Ob Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) für alle von 16 bis 26 (Infos unter pro.fsj.de), desfreiwilligendienst (BFD) Bunoder Bundesfreiwilligendienst 27+ - das Angebot ist vielfältig. Für Mitmenschen und die Gesellschaft einsetzen können sich Freiwillige - im Übrigen auch Bezieher der Grundversorgung ALG2, oder Ältere, die den Übergang vom Berufsleben in die Rente oder die Pension sinnvoll gestalten wollen. Für sie gibt es den „Engagierten Ruhestand".

Einen Antrag darauf kann derjenige stellen, für den es keine weitere Beschäftigungsmöglichkeit mehr gibt, oder wer nach dem Renteneintritt der Allgemeinheit noch Gutes tun will. Das Programm wurde bis zum 31. Dezember 2024 verlängert. Hilfestellung bei der Bewerbung gibt es für Ältere online unter www.ich-willbfd.de , allgemeine Infos finden sich unter www.bundesfreiwilligendienst.de .

Vielfältig Die Spannbreite der Einsatzmöglichkeiten ist groß und vielfältig. Allein in Baden-Württemberg gibt es mehr als 2000 Möglichkeiten, sich zu engagieren.

Im sozialen Bereich etwa bei Rettungsdiensten, in Kindergärten, Jugendheimen, in kirchlichen Einrichtungen, in der Altenhilfe und in der Altenpflege, bei der Suchtberatung, im Zivil- oder Katastrophenschutz, bei der Jugend- oder Flüchtlings-, der Obdachlosen- oder Behindertenhilfe.

Bei Kultur oder Sport gibt beispielsweies Einsatzstellen se in Musseen, Theatern, an Schulen, in der Denkmalpflege, bei Vereinen oder Verbänden. Auch die Bereiche Technik und Hauswirtschaft bieten weitere Möglichkeiten für das ehrenamtliche Engagement.

Alle angebotenen Stellen sind arbeitsmarktneutral. Das bedeutet, „Bufdis" verrichten ausschließlich unterstützende und zusätzliche Tätigkeiten und ersetzen somit keine hauptamtlichen Kräfte. In das Programm einsteigen können Interessierte jederzeit. Verpflichten können sie sich für einen Zeitraum von sechs bis 18 Monaten und zwar in Vollzeit. Ab dem 27. Lebensjahr ist auch Teilzeit mit mindestens 20 Wochenstunden möglich. Dafür gibt es ein Taschengeld in Höhe von 250 Euro plus einen eventuellen Zuschuss für Unterbringung und Verpflegung. Die Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen, Krankenversicherung, der Anspruch auf Kindergeld oder Wohngeld kommen ebenso hinzu wie der auf ein qualifiziertes Abschlusszeugnis.

Gezielte Begleitung Wer sich und seine Arbeitskraft dem Bundesfreiwilligendienst also BFD, BFD 27+ oder FSJ - zur Verfügung stellten möchte, braucht keine besonderen Qualifikationen. Wichtig ist nur die persönliche Motivation. Teilnehmer erhalten vor und während ihre Einsatzes eine pädagogische Begleitung. Diese umfasst unter anderem Seminare, eine an Lernzielen orientierte fachliche Anleitung sowie eine individuelle Betreuung. Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth


Kontaktdaten für Interessierte

Wer einen Bundesfreiwilligendienst machen möchte, wendet sich direkt an eine anerkannte Einsatzstelle und bewirbt sich dort.

Es gibt keine zentrale Bewerbungsstelle oder einheitlich festgelegte Bewerbungsfristen. Passende Einsatzstellen findet man über die Einsatzstellensuche online unter www.bundesfreiwilligendienst.de Das Servicetelefon des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ist Montag bis Freitag zwischen 7.30 und 16 Uhr unter der Nnummer 0221 3673-0 oder per E-Mail an service@bafza.bund.de zu erreichen.

Das BAFZA wird in ganz Deutschland von regionalen Beratern im BFD vertreten. Diese stehen allen Interessierten für allgemeine Fragen zur Verfügung. Kontaktdaten der Berater in den einzelnen Regionen es unter gibt www.bundesfreiwilligendienst.de/bundesfreiwilligendienst/beraterinnen-und-berater.html

Auch die Zentralstellen helfen bei Fragen rund um den BFD weiter. Mehr Infos unter www.bundesfreiwilligendienst.de/fuer-einsatzstellen/zentralstellen.html

Das FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) ist ebenfalls ein Freiwilligendienst im sozialen Bereich. Er wird für Jugendliche und junge Erwachsene angeboten, die die Vollzeitschulpflicht bereits erfüllt und noch nicht das 27 Lebensjahr erreicht haben. Mehr Infos zum FSJ unter www.bundes-freiwilligendienst.de/fsj-freiwilliges-soziales-jahr red