
Neben dem für Brackenheim charakteristischen und bundesweit geschätzten Wein kennt man den mit 16 500-Einwohnern größten Ort im Zabergäu vor allem als Theodor-Heuss-Stadt. Der zwischen 1949 und 1959 erste Bundespräsident der damals noch jungen Bundesrepublik Deutschland wurde am 31. Januar 1884 in Brackenheim als jüngster Sohn des Straßenbaumeisters Louis Heuss und dessen Ehefrau Elisabeth geboren.
Heuss' Lebenszeit - er starb am 12. Dezember 1963 im Alter von 79 Jahren in Stuttgartdeckt ein breites Spektrum der deutschen Geschichte ab: Von der Monarchie über die Weimarer Republik und die nationalsozialistische Diktatur bis hin zur Gründung der Bundesrepublik.
Heuss war der Bezug zur Heimat stets wichtig. Bereits 1949 erhielt er das Ehrenbürgerrrecht der Stadt Brackenheim. 1968, fünf Jahre nach seinem Tod, wurde im historischen Obertorhaus eine kommunale Gedächtnisstätte mit Werken und Dokumenten aus Heuss' Leben eingeweiht. Seit Sommer 2000 befindet sich dort das weit über das Zabergäu hinaus bekannte Theodor-Heuss-Museum, das mit multimedialen Installationen an das facettenreiche Leben des Politikers, Staatsmanns, Literaten und ersten Bundespräsidenten erinnert. Ein Fokus liegt dabei auf dem Gedanken „Demokratie als Lebensform“, der den Wert und die Bedeutung der „Herrschaft des Volkes“ hervorkehrt und dabei auch das Grauen vergangener Diktatur der deutschen Geschichte keineswegs außer Acht lässt. anz