Mit knapp 190 Kilometern Länge zählt die Jagst zu den drei größten Nebenflüssen des Neckars. Das ist aber längst nicht die einzige Besonderheit der Jagst. Vor allem die Landschaft rund um ihren Mittellauf gilt als naturnah und zieht viele Erholungssuchende an. Kleine, idyllische Gemeinden, dafür eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren - das hat durchaus seinen Charme.
Schöntal Über ausreichend Charme verfügen auch die Hohenloher Gemeinden, die im Jagsttal zu finden sind: Mulfingen, Dörzbach, Krautheim und Schöntal. Wobei Letzteres - auch bedingt durch sein Kloster vermutlich überregional den größten Bekanntheitsgrad hat. Die ehemalige Zisterzienserabtei, gegründet von Mönchen aus dem Kloster Maulbronn im 12. Jahrhundert, ist die schönste geistliche Residenz der Barockzeit im Norden Baden-Württembergs. Touristisch beliebte Ziele auf Schöntaler Gemarkung sind zudem Burg Aschhausen, Burg Berlichingen und die Wallfahrtskapelle Neusaß. Schöntal ist mit seinen neun Ortsteilen die Gemeinde mit der größten Fläche im Hohenlohekreis und grenzt an den Heilbronner Landkreis sowie an den Neckar-Odenwald-Kreis.
Krautheim Zur Stadt Krautheim gehören acht Teilorte, wovon einige ebenso wie Krautheim selbst vor der Verwaltungsreform von 1971/72 badisch waren. Das Städtchen grenzt an den Neckar-Odenwald-Kreis und an den Main-Tauber-Kreis. Das Wahrzeichen ist weithin sichtbar die Burg Krautheim. Hier rief bekanntermaßen anno 1516 Götz von Berlichingen seinen „Schwäbischen Gruß“ zur Burg hinauf. Rund 1000 Meter nördlich des Ortsteils Neunstetten findet man Erholung im Naturschutzgebiet im See“, das man auch über die Wanderrouten „Pfade der Stille“ erreicht (siehe Info am Ende dieses Textes).




Dörzbach Zur kleinen Gemeinde Dörzbach, die weithin für ihren Pferdemarkt (im Frühjahr und Herbst) bekannt ist, zählen je drei Teilorte und Weiler. Die Gemeinde liegt in direkter Nachbarschaft zum Main-Tauber-Kreis. Auch hier finden sich für Besucher viele sehenswerte Kleinode, allen voran die bekannte Wallfahrtskapelle St. Wendel zum Stein, die in den Jahren 1511 bis 1515 von einem Eremiten an einem Tuffsteinfelsen errichtet wurde. Vom einst an Mühlen sehr reichen Jagsttal zeugt die Ölmühle in Dörzbach. Das heutige Gebäude wurde im Jahr 1798 als Loh-, Walk-, Öl- und Reibmühle anstelle eines zerstörten Vorgängerbaues errichtet. Auf den teilweise über 200 Jahre alten Geräten wird die handwerkliche Technik des Ölschlages heute noch vorgeführt.
Mulfingen Zu Mulfingen gehören weitere sieben Ortsteile. Die Gemeinde grenzt an den Main-Tauber-Kreis und den Landkreis Schwäbisch-Hall. Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählt ohne Frage die Kapelle der St. Anna - das Fest der St. Anna am 26. Juli ist in Mulfingen einer der wichtigsten Festtage. Der von 1962 bis 1964 erbaute Mulfinger Stausee dient als Hochwasserrückhalteraum und ist als Bade- und Angelgewässer nutzbar. Auch der Hollenbacher See ist beliebtes Ausflugsziel. Den Anhängern des Drachenfluges bietet das einzige Drachenfluggelände in Nordwürttemberg die Möglichkeit, ihrem Freizeitvergnügen nachzugehen. Der Startplatz liegt südlich von Mulfingen. red
INFO Pfade der Stille
Ein „meditatives, Wandererlebnis“ spirituelles durch das Jagsttal versprechen die Pfade der Stille. 16 Rundtouren mit zwischen drei bis 27 Kilometern Strecke führen an besondere Orte der Gemeinden Schöntal, Krautheim, Dörzbach, Mulfingen und Langenburg. Weitere Informationen gibt es auf www.pfade-der-stille.de .