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Tiroler Seen sind ein Naturparadies

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Alpenidylle? Glasklares Gebirgswasser frisch vom Gletscher? Nein, damit könne die Tiroler Seen nicht dienen – trotz ihres alpinen Namens liegen sie nämlich in Hohenlohe.

Von unserem Redakteur Manfred Stockburger
Naturidylle an den Tiroler Seen bei Forchtenberg-Schleierhof: Im Wasser und um den See herum gibt es viel Platz zum Erholen.Fotos: Manfred Stockburger
Naturidylle an den Tiroler Seen bei Forchtenberg-Schleierhof: Im Wasser und um den See herum gibt es viel Platz zum Erholen.Fotos: Manfred Stockburger

Aber auch dieser Landstrich hat bekanntlich seine Reize. Hier handelt es sich um einen Badesee, auch wenn der Name mehrere verspricht − die anderen Tiroler Seen sind Angelteiche.

Ansonsten hält das Gewässer beim Forchtenberger Ortsteil Schleierhof auf der Höhe zwischen Kocher und Jagst ziemlich genau, was man sich von einem Natursee verspricht: Kein Freibad-Lärm, dafür viel Platz auf der Liegewiese. Kein Fünf-Sterne-Luxus, aber jede Menge Natur − aber nicht nur.

Zum Umkleiden muss niemand in die Büsche: Beim Kiosk gibt es Toiletten und Umkleidekabinen. "Der nötige Komfort ist durch Kaltwasserduschen auf der Liegewiese, Toiletten und Umkleidekabinen gewährleistet", heißt es bei der Stadt Forchtenberg. In anderen Worten: Nicht luxuriös, aber sauber ist es. Und vor allem schön.

 

Pächterin

"An schönen Tagen", so Pächterin Hildegard Leitz, ist der Kiosk ab 11 Uhr geöffnet − bis der letzten Gast von der Terrasse gegangen ist. Rustikales wie Hamburger, Currywurst oder Maultaschen serviert sie, dazu Getränke vor allem aus der Region.

2012 hat sie den Kiosk übernommen − und auch im Winter gute Geschäfte gemacht. "Der See war zugefroren. Da habe ich Glühwein verkauft", sagt die Pächterin aus Krautheim. In der Sommerzeit setzt sie auf Weißwurst- oder Frauenfrühstück. Für Selbstverpfleger sind auch Feuerstellen vorhanden, mit eigenen Geräten darf ebenfalls gegrillt werden.

Hildegard Leitz bewirtschaftet den kleinen Kiosk an den Tiroler Seen.
Hildegard Leitz bewirtschaftet den kleinen Kiosk an den Tiroler Seen.

Stammgäste wie Gerhard Krautter sind auf alle Fälle zufrieden. "Ich komm’ abends immer zum Schwimmen", sagt er. Auf der Terrasse trinkt er danach ein Bier. "Die Anlage gefällt mir gut, und die Stadt pflegt alles", sagt der Forchtenberger.

Aber zurück zum Wasser: In der Badegewässerkarte 2013 des Landes ist der See mit etwa 16000 Quadratmetern Fläche für die Wasserqualität mit drei Sternen ausgezeichnet, auch die aktuellen Messungen des Hohenloher Gesundheitsamtes sind unauffällig: "Gut fürs Baden geeignet" urteilt die Behörde. Die Wassertemperatur lag Anfang Juli amtlich gemessen bei angenehm kühlen 20,3 Grad.

Liegewiese

Ein kleiner Bereich der Wasserfläche ist mit einem Geländer abgegrenzt. Hier ist das Wasser relativ flach, der Rest des Sees ist naturbelassen. An mehreren Stellen führen vom Ufer aus Treppen ins Wasser, die den Ein- und Ausstieg leicht machen. Auch im Schlauchboot lässt es sich hier wunderbar ausspannen. Rund um den See gibt es auf der gepflegten Liegeweise viel Platz − auch für sportliche Aktivitäten.

Ein Spielplatz bietet kleineren Kindern die Möglichkeit, sich abseits des Wassers zu beschäftigen. Gelegentlich wird ein Teil des Geländes für Zeltlager genutzt, aber das stört nicht, weil genügend Fläche für alle vorhanden ist. Privates Campen ist nicht erlaubt.

Bleibt allein die Frage nach dem ausgefallen Namen. Die Tirol-Verbindung reicht ins 18. Jahrhundert zurück, als einige Wandergesellen aus Tirol in Schleierhof heimisch wurden, dort heirateten und mehrere Jahrzehnte lang eine Ziegelei betrieben.

Mitte des 19. Jahrhunderts verlassen die Familien die Anhöhe aber wieder, wie es im Forchtenberger Heimatbuch heißt. Die Seen, in deren Nähe sie lebten, haben den Namen aber behalten. Auch wenn das echte Tirol weit weg ist.

 

 
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