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Krankenkassen MHplus und Metzinger wollen fusionieren

  
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In der Krankenkassenbranche steht die nächste Fusion an. Diesmal schluckt eine mittelgroße eine kleine: Die Ludwigsburger MHplus will mit der Metzinger BKK zusammengehen. Denn der kleinen Krankenkasse droht ihr Geschäftsmodell zum Verhängnis zu werden.

Von Heiko Fritze

Die beiden Krankenkassen MHplus und Metzinger BKK prüfen derzeit eine Fusion. Das bestätigte ein Sprecher der Ludwigsburger Kasse unserer Zeitung. Die Fusion solle, falls die Sondierungsgespräche positiv verliefen, zum 1. Januar 2019 vollzogen werden, sagte er. MHplus hat derzeit etwa 530 000 Mitglieder, die Metzinger BKK kommt auf etwa 32 000 Mitglieder, die aber in Baden-Württemberg leben oder arbeiten müssen.

Zehn Jahre Zusammenarbeit

Die beiden Krankenkassen betreiben bereits seit 2008 eine Verwaltungsgemeinschaft. Die Ludwigsburger übernehmen dabei entsprechende Aufgaben für die Metzinger. Daher würden bei einer Fusion alle Standorte erhalten bleiben, hieß es - auch jener von MHplus in Metzingen. MHplus hat etwa 900 Mitarbeiter.

Kein Zusatzbeitrag

Grund für die Fusionsgespräche seien die geänderten Grundlagen der Krankenkassenfinanzierung ab 2019, so der Sprecher weiter. Die Metzinger BKK, die momentan auf einen Zusatzbeitrag verzichtet, wirbt derzeit noch damit, dass sie die günstigste Krankenkasse in Deutschland ist. Mit der Rückkehr zur Beitragsparität zum Jahreswechsel schwinden die Vorteile für die Mitglieder der Kasse: Der bislang allein von den Mitgliedern zu zahlende Zusatzbeitrag wird künftig je zur Hälfte von Arbeitgebern und Mitgliedern getragen. Künftig komme es auch mehr als bisher darauf an, welche Leistungen eine gesetzlichen Krankenkasse bietet.

Schrumpfkurs

Die Zahl der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland schrumpft schon seit Jahren. Von 2008 bis zum Jahresbeginn 2018 hat sich ihre Zahl von 221 auf 110 halbiert. MHplus zählt mit den 530.000 Mitgliedern inzwischen zu den 25 größten Anbietern.

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