Eine runde Sache
Bezirksliga-Meister FSV Friedrichshall besticht durch Kompaktheit und Konstanz

Fussball - Die Wette zu gewinnen war ein Kinderspiel. 80 Tore – ein Klacks. Diese Aufgabe hatten Dominik Schühle und Carmen Härtel schon nach der Hälfte der Rückrunde erfüllt. Schühle schoss den Bezirksligisten FSV Friedrichshall mit 37 Treffern in die Landesliga, Härtel den TSV Duttenberg mit 79 Toren zum Bezirksliga-Titel. Schühle und Härtel hatten mit Wolfgang Wengert, dem Wirt des Sportpark Friedrichshall, gewettet, dass sie in der Runde gemeinsam auf mindestens 80 Tore kommen. Nun warten sie auf das versprochene Fünf-Gänge-Menü. „Dafür müssen wir noch einen Termin finden“, sagt Schühle.
Für den FSV Friedrichshall ist dagegen bereits angerichtet – in der Landesliga. Trainer Jürgen Schulz nennt zwei weitere Gründe für den Erfolg: „Unsere Ausgeglichenheit und unsere Abwehr.“ Außerdem habe man eine „fast optimale Vorrunde gespielt“.
Dominiert Der FSV Friedrichshall hat die Bezirksliga dominiert und auch den Bezirkspokal gewonnen. Nur einen kleinen Durchhänger hatte die Mannschaft nach der Winterpause. Doch davon ließ sie sich nicht vom Erfolgsweg abbringen. Sie spielte konstant. Nur die SV Neckarsulm konnte annähernd folgen, wurde aber um neun Punkte auf Platz zwei distanziert. Der Trainer sieht sogar einen Vorteil im zwischenzeitlichen Ausfall von Schühle: „Dadurch mussten andere Verantwortung übernehmen.“ Der 26-Jährige fiel nach der Winterpause wegen einer Darmerkrankung und danach wegen eines Bänderrisses insgesamt sechs Wochen aus. Dennoch sagt der Torjäger: „Es hat alles gepasst, vielleicht habe ich deshalb so viele Tore geschossen.“ Er hat sich wohl gefühlt in diesem Team. Der Wohlfühlfaktor ist ihm wichtig. Damals, beim VfR Heilbronn und später beim TSV Schwieberdingen hat Schühle ihn vermisst. Doch nicht nur der Torjäger war ein Volltreffer. Neben Schühle holte Schulz Abwehrspieler Claudio Bertsch von der SG Bad Wimpfen und Mittelfeldmann Rudi Wall vom FV Lauda zum FSV. „Alle haben eingeschlagen“, freut sich der Coach. Er hofft, dass sich der Erfolg in der Landesliga fortsetzt, denn der Kader bleibt zusammen: „Wichtig ist, dass wir eingespielt sind und den Schwung mitnehmen.“
Realist Doch Schulz ist Realist. Er weiß, dass er sein Team verstärken muss, um zu bestehen. Andererseits ist der finanzielle Spielraum beschränkt. „Es wird schwer, den Kader gezielt zu verstärken. Kraftakte sind nicht machbar“, sagt Schulz. Daher müsse die Abteilung noch lernen, denn aus der A-Jugend biete sich niemand für die Landesliga an.
Wolfgang Wengert ist im Hinblick auf den Lernprozess schon einen Schritt weiter. Mit Dominik Schühle und Carmen Härtel zu wetten, ist wenig erfolgversprechend.