Prozess gegen DEU-Sportdirektor nicht öffentlich
Im Prozess um sexuelle Belästigung gegen den Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU), Udo Dönsdorf, ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden. Dem Antrag auf Privatsphäre von Dönsdorfs Anwalt, Alexander Stolberg, gab der Vorsitzende Richter am Berliner Landgericht statt.
Der ehemalige Eistänzer Sascha Rabe wirft dem DEU-Funktionär vor, ihn im Juni 2007 geküsst zu haben, und fordert Schmerzensgeld. Unter den seelischen Folgen dieses Geschehens leide er bis heute. Eine Entscheidung in dem Verfahren soll am 14. Januar 2011 verkündet werden, legte Richter Axel Haeusermann fest.
«Es muss die Frage geklärt werden, ob ein Zungenkuss schon eine sexuelle Handlung ist», sagte Stolberg der Nachrichtenagentur dpa. «Immerhin handelt es sich um zwei homosexuelle Männer.»
Die Dönsdorf-Partei hatte zwei Zeugen benannt, die belegen sollen, dass Rabe es nicht nur auf Schmerzensgeld abgesehen habe, sondern den Sportdirektor auch erpresst habe. Dies bestreitet Rabe. Ein Zeuge wurde am Freitag angehört. Auch sei der genannte Termin des Vorfalls falsch, sagte Stolberg. Es handele sich um eine Zusammenkunft im Dezember 2006. «Es gibt erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Herrn Rabe», meinte Stolberg. Die DEU hatte den Vorfall nicht geahndet, weil Rabe zu dem Zeitpunkt schon volljährig war.
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