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Berlin (dpa)
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Hambüchen kommt seinem Rauswurf zuvor und kündigt

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Die Fronten zwischen Fabian Hambüchen und dem dreifachen Turn-Mannschaftsmeister KTV Straubenhardt haben sich weiter verhärtet. Der 24 Jahre alte Wetzlarer kam in einer persönlichen Stellungnahme seinem offiziellen Rauswurf durch die Badener zuvor.

Von Nils Bohl, dpa
Fabian Hambüchen turnt nicht mehr für den KTV Straubenhardt. Foto: Friso Gentsch
Fabian Hambüchen turnt nicht mehr für den KTV Straubenhardt. Foto: Friso Gentsch

«Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass ich die überraschenden Aussagen der KTV Straubenhardt über die Presse erfahren musste und werde in der kommenden Saison definitiv nicht für Straubenhardt in der Bundesliga an die Geräte gehen. Ich stehe diesbezüglich auch nicht mehr für Gespräche zur Verfügung», hieß es in einer Stellungnahme des Reck-Weltmeisters von 2007.

Trainer Alexei Grigoriev und KTV-Förderer Horst Rapp hatten nach dem Titelgewinn unisono erklärt, in der nächsten Saison ohne Hambüchen zu planen und ihr Team mit Hilfe der Spitzenturner Marcel Nguyen und Thomas Taranu weiterentwickeln zu wollen. Außerdem werde der Verein künftig mehr auf die erfolgreiche eigene Jugend setzen.

Trainer und Vater Wolfgang Hambüchen hatte Rapp daraufhin wissen lassen, er solle «sich nicht so aufpumpen, sondern lieber um den Nachwuchs in seinem Verein kümmern».

Hambüchen war zuvor neben zwei internationalen Wettkämpfen in der Schweiz auch beim lukrativen Turmspringen von TV-Entertainer Stefan Raab an den Start gegangen. Danach hatte er erklärt, er brauche nach Rücksprache mit seinem behandelnden Arzt Johannes Peil dringend eine Pause zur Regeneration. Dies habe er auch im Vorfeld gegenüber den Verantwortlichen so kommuniziert.

Bereits im vergangenen Jahr war es zwischen den Partnern zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, als Hambüchen das Turmspringen einem Finalstart mit der Mannschaft vorgezogen hatte. Die KTV hatte das Duell gegen Rekordmeister SC Cottbus daraufhin deutlich verloren.

Fabian Hambüchen betonte, es sei schon immer klar gewesen, dass für ihn der Fokus auf internationalen Wettkämpfen liege. «Grundlage unserer Vereinbarung war, dass ich die Starts frei wählen konnte», sagte er. Wolfgang Hambüchen äußerte zudem sein Unverständnis über die Entscheidung von WM-Turner Nguyen, zugunsten der KTV auf einen Einsatz beim Weltcup in Tokio zu verzichten. «Ich kann aus leistungssportlicher Sicht nicht verstehen, dass jemand wie Marcel Nguyen beim Ligafinale turnt und dafür nicht beim Weltcupfinale startet», sagte er.

«Mir tut eigentlich nur Fabian leid. Er wird durch sein direktes Umfeld in dieser Sache zerrieben. Aber wenn sein Vater einen direkten Sponsor, der ihm sieben Jahre lang die Stange gehalten hat, so angeht, dann kann mich das nur verwundern», sagte der Unternehmer der dpa und unterstrich noch einmal seine Sicht der Dinge: «Es gibt in diesem Fall eigentlich nur zwei relevante Fakten. Er hat abgesagt und wir waren enttäuscht.» Schade sei nur, dass durch diese Sache die eigentliche Leistung des Wochenendes untergegangen sei. «Die Mannschaft hat souverän den Titel erkämpft. Das ist das, was für mich zählt», sagte er.

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