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Hamburg (dpa)
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Ex-Kugelstoßer Jacobs bereut Aussage nicht

  
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Ex-Kugelstoßer Gerd Jacobs hat es nicht bereut, dass er seinen früheren Trainer Werner Goldmann des Dopings bezichtigt und ihn damit arbeitslos gemacht hat.

«Ich habe gesagt: Warum soll ich lügen? Es ist zwar 20 Jahre her, aber ich wollte bei der Wahrheit bleiben», sagte der 48-Jährige der «Sport Bild». Auf die Aussage des «Kronzeugen» Jacobs hatte sich die unabhängige Anti-Doping-Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gestützt, als sie Ende 2008 Goldmanns Entlassung empfahl.

Im Juli 2008 habe er einem Journalisten über seine Zeit mit Leichtathletik-Trainer Goldmann beim DDR-Club TSC Berlin (1980 bis 1984) berichtet, sagte Jacobs. Sein Coach habe ihm Anabolika («Oral-Turinabol») verabreicht, «umgefüllt in Vitamin-C-Fläschchen». Laut Goldmann seien dies «aufbauende Hormone» gewesen; erst seine damalige Schwiegermutter, die in einem Krankenhaus tätig war, habe ihn über die Gefahren aufgeklärt. Jacobs nahm die Pillen daraufhin nicht mehr und beendete 1984 seine Sportlerkarriere in Berlin.

In dem Beitrag der Sportzeitschrift gibt Jacobs auch zu, nach seiner Sportler-Laufbahn von 1986 bis 1988 als Stasi-Spitzel gearbeitet zu haben. «Ich bin hochgradig beteiligt gewesen. Das will ich nicht abstreiten. Ich wurde vereidigt und war auch Täter.» Der Vorsitzende der unabhängigen DOSB- Kommission, Udo Steiner, erklärte dazu in der «Sport-Bild»: «Uns war bislang nicht bekannt, dass Gerd Jacobs für die Stasi gearbeitet hat.»

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte Goldmann, den früheren Bundestrainer für Wurfdisziplinen, auf Empfehlung der Steiner-Kommission keinen neuen Arbeitsvertrag vom 1. Januar 2009 an gegeben. Der Doping-belastete Trainer kämpft am 16. Februar vor dem Arbeitsgericht in Darmstadt um seinen Job beim DLV. Dass er Jacobs in den 80er Jahren Anabolika verabreicht haben soll, bestreitet Goldmann.

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