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Budapest (dpa)
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Ehemaliger Hertha-Stürmer Zoltan Varga tot

  
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Der ungarische Fußballer und ehemalige Bundesliga-Spieler, Zoltan Varga, ist im Alter von 65 Jahren in Budapest gestorben.

Der ehemalige Auswahlspieler und spätere Trainer brach in der Halbzeit-Pause eines Senioren-Matches am Spielfeldrand zusammen, berichtete das ungarische Internet-Portal «origo». Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Varga war acht Minuten vor dem Pausenpfiff eingewechselt worden.

Der Fußballer hatte seine Laufbahn bei Ferencvaros Budapest begonnen. Er spielte 13 Mal in der ungarischen Nationalelf, mit der er 1964 in Tokio Olympia-Sieger wurde. 1968 setzte er sich während der Olympischen Spiele in Mexiko in den Westen ab. In der Folge stand er bei Standard Lüttich (1968/69), Hertha BSC (1969 bis 1972), FC Aberdeen (1972/73), Ajax Amsterdam (1973/74), Borussia Dortmund (1974 bis 1976), FC Augsburg (1976/77) und KAA Gent (1977/78) unter Vertrag. Danach wirkte er als Spielertrainer und Trainer verschiedener deutscher Verbands- und Oberliga-Mannschaften und in den 1990er-Jahren bei ungarischen Clubs.

Varga wurde in Ungarn vor seiner Flucht in den Westen als genialer Techniker der alten Ferencvaros-Schule gefeiert. Als Hertha-BSC- Spieler war er in den Bundesliga-Skandal von 1971/72 verstrickt. Infolgedessen wurde er in Deutschland für zweieinhalb Jahre gesperrt und mit einer Geldbuße von 15 000 Mark belegt. Auch sonst galt Varga als eher «schwierig», weil er sich häufig mit Clubmanagern und Spielerkollegen zerstritt. «Er war eine polarisierende Persönlichkeit und zerstörte mit der einen Hand, was er mit der anderen aufgebaut hatte», schrieb der Budapester Sport-Journalist Gabor Thury in seinem Nachruf.

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