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Zwei Jungs aus der Region sind bei der TSG Hoffenheim auf ihrem Weg zurück

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Marco John und Dennis Geiger sind zuletzt lange mit Verletzungen ausgefallen. Nun greifen sie bei der TSG Hoffenheim neu an. So stehen ihre Chancen.

Viel zu selten in Aktion: Hoffenheims Dennis Geiger (rechts) wurde in der Rückrunde durch eine Kopfverletzung, Corona und zuletzt eine Schienbeinprellung ausgebremst.
Viel zu selten in Aktion: Hoffenheims Dennis Geiger (rechts) wurde in der Rückrunde durch eine Kopfverletzung, Corona und zuletzt eine Schienbeinprellung ausgebremst.  Foto: Uwe Anspach

Marco John strahlt am Mittwochmorgen mit der Sonne um die Wette, die erstmals in diesen Trainingslager-Tagen auch den Blick auf die Berggipfel der Kitzbüheler Alpen freilegt. Am Samstag noch musste der 20-Jährige beim Testspiel in Brackenheim gegen Heidenheim mit einem Holzstuhl auf der Tribüne vorlieb nehmen.

Nun ist der Sülzbacher zurück auf dem Platz des FC Eurotours Kitzbühel. Teilintegration ins Mannschaftstraining nennt sich das, einige Übungen macht der Nachwuchsprofi noch allein, bei anderen ist er mittendrin statt nur dabei. Gleich zwei Mal verletzte sich John in der vergangenen Saison schwer an der Schulter, beide Male riss das Labrum, die Gelenk-lippe in der Schulter. Auch Sehnen und Bänder wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Die Schulter hält: John übersteht Zweikampf unbeschadet

"In meinem Kopf ist es nicht mehr drin", sagt Marco John. Geholfen hat, dass er im Training am Dienstag bei einem Zweikampf mit Munas Dabbur gleich wieder auf die Schulter gefallen ist. "Hat schön gehalten. Alles gut", sagt der ehemalige Jugendspieler des FC Union Heilbronn. Eine Spielzeit zum Vergessen liegt hinter ihm, eine mit zwei Schulterverletzungen im Oktober und April. Von Ex-Trainer Sebastian Hoeneß bekam der Shootingstar der Spielzeit 20/21 den Titel "Pechvogel des Jahres" verliehen.

Mit diesem Titel, den niemand will, musste auch Dennis Geiger schon leben. Wenn der 24-Jährige sagt, dass sein großes Ziel "einfach gesund sein" lautet, dann ist das nicht einfach so daher gesagt. Nur 75 Bundesligaspiele hat Geiger in seinen nun schon fünf Jahren bei den Kraichgauprofis absolviert. 170 wären möglich gewesen. Zwei Spielzeiten verpasste er quasi komplett mit einer komplexen Oberschenkelverletzung, mehr als 21 Saison-Ligaspiele waren dem hochveranlagten Mittelfeldmann noch nie vergönnt.

Fit wäre aus Geiger vielleicht ein WM-Kandidat geworden

Fit ist Geiger bei der TSG 1899 eigentlich gesetzt. Fit wäre aus dem U 21-Nationalspieler wohl ein WM-Kandidat geworden. Das Problem besteht in einer viel zu umfangreichen Krankenakte. Für die vergangene Rückrunde sind darin eine Kopfverletzung, Corona und zuletzt eine Schienbeinprellung zu finden. "Manche Dinge kannst du nicht beeinflussen", sagt der Mann aus Sattelbach bei Mosbach: "Es hat sich halt dumm entwickelt, dass ich eigentlich ohne große Verletzung so viele Spiele verpasst habe. Bis dahin war ich eigentlich sehr zufrieden mit meiner Saison." Etwaige Rückschläge sind verkraftbar: "Solange am Oberschenkel alles gut ist, ist auch bei mir alles gut."

Aufgrund des vorzeitigen Saison-Aus im vergangenen April ist Geiger wie auch Kapitän Benjamin Hübner schon früher als die Kollegen wieder ins Training eingestiegen. Rückstände aufholen ist die Devise. Trotz des Frühstarts brauche er noch zwei, drei Wochen, bis er wieder auf dem Level von vor der jüngsten Verletzungsmisere ist. Mit Blick auf die Vorsaison mit "nur" 20 Ligaeinsätzen sagt Geiger: "Mal über 30 Spiele machen, das ist auf jeden Fall das Ziel." Am liebsten auf der Sechserposition, wo trotz des Abgangs von Florian Grillitsch ein ordentlicher Konkurrenzkampf herrscht.

Eine Leihe kommt für John aktuell nicht infrage

Im Zentrum spielt auch Marco John am liebsten, Sebastian Hoeneß schulte ihn als 18-Jährigen zum linken Flügelmann um. Eine Leihe kommt für John aktuell nicht infrage, der in Hoffenheim bisher immer auf der linken Außenbahn agierte. Das ist das Revier von David Raum, dem umworbenen Hoffenheimer Nationalspieler. Sollte dieser in den nächsten Wochen den Verein verlassen, stiegen automatisch die Einsatzchancen für Marco John. "Das liegt nicht in meiner Hand", sagt Marco John und lacht.

Ihm hat in den vergangenen Monaten die Unterstützung der Kollegen geholfen, die ähnliche Leidenszeiten wie er selbst mitgemacht haben. "Dennis weiß genau, wie das ist", sagt Marco John.

 
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