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Warum Carina Harnisch nach 21 Jahren bei Würth  Schluss gemacht hat

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Dressurreiterin Carina Harnisch vom RFV Öhringen startet am Wochenende in Stuttgart im internationalen Feld. Der Weltcup wäre der nächste Schritt.

Gut gelaunt nach dem Saisonabschluss ’24 hier in Frankfurt, gut gelaunt vor dem Saisonabschluss ’25 in Stuttgart: Bei Carina Harnisch läuft es.
Gut gelaunt nach dem Saisonabschluss ’24 hier in Frankfurt, gut gelaunt vor dem Saisonabschluss ’25 in Stuttgart: Bei Carina Harnisch läuft es.  Foto: IMAGO/Jürgen Kessler

Die ganz Großen des Reitsports wurden am Donnerstagabend in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle mit Feuerwerk und allem Tamtam vorgestellt: Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, Europameister Richard Vogel, Alleskönner Michael Jung, Grandseigneur Marcus Ehning, der Schweizer Martin Fuchs, der Franzose Kevin Staut – und Carina Harnisch vom RFV Öhringen.

„Das war schön, das war gut gemacht“, sagt die 41-jährige Dressurreiterin aus Neuenstein, deren beeindruckende Leistungen der vergangenen Monate mit der Starterlaubnis vor die internationale Tour beim Stuttgart German Masters gewürdigt wurden – und mit ihrer Vorstellung unter der Kategorie „die Besten aus Baden-Württemberg“.

Vor einem Jahr gewinnt Carina Harnisch in Stuttgart den iWest-Cup

Vor einem Jahr hatte Carina Harnisch den Sieg im prestigeträchtigen iWest-Cup gefeiert, jetzt misst sie sich mit den Allerbesten. Was ist 2025 in der Schleyer-Halle für sie anders als 2024? „Nichts. Wieso auch: Ich bin ja die Gleiche geblieben. Und bin diesmal halt bei den Großen dabei.“

„Was anders ist als 2024? Nichts. Wieso auch: Ich bin ja die Gleiche geblieben.“

Carina Harnisch

Es ist ihr viertes Mal in der Schleyer-Halle (an diesem Samstag ist sie mit Wallach Sheldon Cooper im Grand Prix um 9.25 Uhr an der Reihe, am Sonntag dann im Grand Prix Special) – mit einem Pony gab sie einst ihre Premiere. Träume wachsen, Träume fordern Entscheidungen. Nach 21 Jahren bei Würth zog die Frau aus dem Vertrieb einen Schlussstrich, wagte nach einem Sabbatical am 1. Februar den Neuanfang als Berufsreiterin.

Seit 1. Februar ist Carina Harnisch Reitprofi

Im Reit- und Aktivstall Scheufler in Stolzeneck bei Neuenstein bildet Carina Harnisch zwölf Pferde aus, vier sind in ihrem Besitz. Ihre berufliche Grundsatzentscheidung habe sie „keine Sekunde“ bereut: „Entweder man lebt’s oder man lebt’s nicht.“ Kein Zweifel, Carina Harnisch lebt das Reiterleben. Und sie liebt das Reiterleben. Ihr Ziel für ihre beiden Auftritte mit Shelly: „Spaß haben – ich habe ja nichts zu verlieren. Aber ich will natürlich gut reiten, ohne Fehler reiten.“

Seit dem Mannheimer Maimarkt ist das Paar mit sechs Beinen auf Vier-Sterne-Ebene unterwegs, immer im Austausch mit Bundestrainerin Monica Theodorescu. Bei Carina Harnisch läuft es. Für 2026 kann das nächste Ziel eigentlich nur Weltcup lauten, oder? „Theoretisch ja“, sagt Carina Harnisch am Freitagvormittag, während im Hintergrund die Qualifikation für den Dressur-Weltcup läuft.

Eine Kür für den Weltcup benötigt zwei, drei Monate Zeit

Praktisch fehle ihr noch die dafür notwendige Kür, in deren Entwicklung man zwei, drei Monate Zeit investieren müsse. Aber eins nach dem anderen: „Der Plan für das nächste Jahr reift nach dem Abschluss in Stuttgart.“ Dann setze sie sich hin und plane die Saison. Das Stuttgart German Masters ist eine Chance. Aufgrund der Möglichkeit, zu reiten. Und aufgrund der Möglichkeiten, anderen beim Reiten zuschauen zu können.

„Der Plan für das nächste Jahr reift nach dem Abschluss in Stuttgart.“

Carina Harnisch

„Man kann ganz, ganz viel durchs bloße Beobachten lernen“, so Harnisch. „Noch besser in der Abreitehalle“, in der zugigen Porsche-Arena, wo die Pferde auf den Wettkampf in der hitzigen Schleyer-Halle vorbereitet werden. Was genau hilft ihr? „Das kann man nicht erklären“, sagt Carina Harnisch. Es gehe darum, dass die Dressur, dieser Tanz mit dem Pferd, leicht und gut ausschaue.Ohne Feuerwerk und Tamtam.

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