Kinder-PK in Heilbronn
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DTM-Fahrer Bortolotti und Thiim verraten Erfolgsgeheimnisse und Berufswünsche

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Bei einer Kinder-Pressekonferenz der Heilbronner Stimme beantworten die DTM-Fahrer vom Team Abt Sportsline die Fragen interessierter Nachwuchs-Journalisten − und offenbaren dabei erstaunlich viele Gemeinsamkeiten.


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30 Jahre können eine Ewigkeit sein. Aber auch nichts. Das liegt meist an der Perspektive. Dass sich der Blick von jungen Motorsport-Fans auf ihre Idole in den vergangenen drei Jahrzehnten kaum verändert hat, zeigt sich am Donnerstagnachmittag im Verlagsgebäude der Heilbronner Stimme. Denn trotz anfänglicher Zurückhaltung und Schüchternheit sind die kleinen Augen schnell groß, als die DTM-Fahrer Nicki Thiim und Mirko Borotlotti vom Team Abt Sportsline für eine Kinder-Pressekonferenz bei der Stimme an der Heilbronner Allee zu Gast sind.

Mit großen Augen und voller Faszination hat in den 1990er-Jahren einst auch der kleine Nicki Thiim zu den schnellen Adrenalin-Junkies hinter dem Lenkrad aufgeschaut. Sein Vater Kurt war schließlich selbst ein Top-Fahrer in der bis 1995 ausgetragenen Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft, der in seinem Debüt-Jahr 1986 gar den Titelgewinn feierte. „Ich wollte immer so sein wie Papa“, erzählt Thiim. „Bei mir ist Motorsport Familiensache.“

Erfolgsgeheimnis von DTM-Pilot Thiim: „Nie aufgeben und hart arbeiten“

Inzwischen ist der Däne 36 Jahre alt, selbst Vater und weiß daher genau, was den Nachwuchs an schnellen Autos und ihren Piloten fasziniert. So kennt der Abt-Pilot, den man sich angesichts seines langen Bartes, des aufgeknöpften Hemdes und der weißen Sonnenbrille problemlos als Protagonisten in den wilden 70er- oder schillernden 90er-Jahren des Motorsports vorstellen kann, die mitunter ungewöhnlichen Fragen, die die neun Nachwuchs-Journalisten zwischen acht und 17 Jahren umtreiben.

Die DTM-Fahrer Nicki Thiim (Sechster von links) und Mirko Bortolotti (Fünfter von rechts) nahmen sich am Donnerstag eine Stunde Zeit für neun junge Leserinnen und Leser der Heilbronner Stimme und beantworteten bei einer Kinder-Pressekonferenz Fragen zu ihrem Beruf und zu sich selbst.
Die DTM-Fahrer Nicki Thiim (Sechster von links) und Mirko Bortolotti (Fünfter von rechts) nahmen sich am Donnerstag eine Stunde Zeit für neun junge Leserinnen und Leser der Heilbronner Stimme und beantworteten bei einer Kinder-Pressekonferenz Fragen zu ihrem Beruf und zu sich selbst.  Foto: Seidel, Ralf

„Nie aufgeben und hart arbeiten“ gibt er den jungen Fans mit auf den Weg. So, wie es ihm sein Vater immer eingebläut hatte: „Es gibt keine Abkürzung zum Erfolg.“ Was es allerdings gibt, ist eine goldene Kette mit einem Löwen, die Thiim auch beim Redaktionsbesuch gut sichtbar um seinen Hals trägt. „Das ist so etwas wie ein generationsübergreifender Glückbringer“, sagt Thiim. „Auch mein Vater hat ihn getragen.“

DTM-Fahrer Mirko Bortolotti: Mit kühlem Kopf und ohne Gedanken fährt es sich am schnellsten

Auch Mirko Bortolotti, der noch bis Sonntag amtierender DTM-Champion ist, verrät sein Erfolgsgeheimnis. „Leidenschaft, Disziplin und eine gute Vorbereitung sind keine Erfolgsgarantien, aber sie sind immer die Grundlagen für Erfolg“, sagt der 35-Jährige. Dennoch sei es wichtig, im Rennen nicht verbissen zu sein, sondern gerade am Start einen kühlen Kopf zu bewahren und die Arbeit auch zu genießen. „Denken ist im Auto nie gut“, sagt Bortolotti lachend – und meint damit explizit sein Rennauto, was man wiederum bei der Deutschen Verkehrswacht beruhigt zur Kenntnis nehmen dürfte.

DTM-Fahrer in Heilbronn: Viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Abt-Piloten

Doch abseits der Arbeitsethik gibt es auch die „leichteren“ Fragen, die erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zwischen Thiim und Bortolotti zu Tage fördern. Von der Lieblingsstrecke (Nürburgring-Nordschleife), dem von beiden als gelungen empfundenen Design des Abt-Lamborghinis und den alternativen Berufswünschen: Säßen beide nicht hinter dem Steuer, sähe man das Duo wohl beruflich auf dem Fußballplatz.

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Das Wettkampf-Gen eint den Italiener und den Dänen, die sich (inzwischen) auch keinen Start in der Formel 1 vorstellen können. Als bloße Nebensitzer taugen beide ebenfalls nicht: „Ich glaube, wir sind die schlechtesten Beifahrer“, sagt Thiim und lacht.

Bortolottis Professionalität beginnt stets mit dem linken Schuh

Dass die Winterpause in der am Sonntag zu Ende gehenden DTM-Saison auch wieder etwas mehr Zeit für Freunde und Familie bietet, freut beide Fahrer. „Aber wir können die Zeit, die uns während der Saison fehlt, auch immer schlecht reden“, gibt Bortolotti zu. „Dabei können wir uns als Fahrer nicht beschweren, sondern wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht. Und außerdem lernt man als Fahrer, wie man seine Zeit gut managt.“

Dafür, dass es eine kurzweilige Interview-Stunde wird, sorgt auch Moderator Alexander Schnell aus der Stimme-Chefredaktion. Was die Fahrer denn eigentlich aneinander zu schätzen wüssten, will Schnell wissen. „Seinen Charakter und dass er einfach ein spezieller Typ ist“, sagt Mikro Bortolotti über Thiim, der seinem Teamkollegen wiederum eine sehr hohe Professionalität attestiert – die im Übrigen täglich gleich beginnt: „Ich ziehe immer zuerst meinen linken Schuh an, weiß aber eigentlich gar nicht, warum“, erzählt Bortolotti und lacht.

Spannendes Finale am Hockenheimring

Seit Jahren findet das Saisonfinale der DTM auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg statt. So spannend wie in diesem Jahr war es allerdings selten. Neun Fahrer fünf verschiedener Marken haben noch Chancen auf den Titel – Mirko Bortolotti und Nicki Thiim sind allerdings nicht darunter. Nur 29 Punkte trennen die besten neun Piloten in der Gesamtwertung, wobei der Beste des Wochenendes noch 56 Zähler einfahren kann.

Eintrittskarten für alle Veranstaltungstage gibt es in verschiedenen Kategorien und Paketen ab 49 Euro über den DTM-Ticketshop im Internet (www.dtm.com) und an den Tageskassen an der Rennstrecke.

Im Leben wie an der Box ist seit 30 Jahren vieles gleich

Als der Mann aus dem Trentino über die Faszination der DTM spricht, wird er jedoch noch einmal ein wenig ernster. „Es ist die kompetitivste GT3-Serie in Europa – mit einer langen Geschichte.“

Dass es im Sprint-Format der DTM Boxenstopps gibt, gefällt Bortolotti besonders. Sie seien auch nach außen ein Zeichen dafür, „dass man im Rennsport nie alleine gewinnt. Man kann als Fahrer alles richtig machen, aber trotzdem nicht gewinnen.“ Es ist eine Botschaft für den Sport im Allgemeinen. Und für das Leben. Auch sie hat sich in den vergangenen 30 Jahren nicht verändert.

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