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Verdacht der sexuellen Belästigung
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Staatsanwaltschaft Heilbronn ermittelt gegen Steelers-Trainer Alexander Dück

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Zwei Physiotherapeutinnen werfen dem Trainer des Eishockeyclubs Bietigheim Steelers sexuelle Belästigung vor. Eine Sprecherin der Heilbronner Staatsanwaltschaft bestätigt entsprechende Anzeigen und Ermittlungen gegen Alexander Dück.


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Die Heilbronner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Trainer des Eishockeyclubs Bietigheim Steelers wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung. Sprecherin Mareike Hafendörfer bestätigte am Freitagvormittag einen entsprechenden Bericht der Bietigheimer Zeitung (BZ). Zwei Frauen hatten demnach Anzeige gegen Trainer Alexander Dück erstattet. Die Ermittlungen seien „noch ganz am Anfang“, sagt Hafendörfer.

Weder der Beschuldigte selbst noch Steelers-Geschäftsführer Gregor Rustige waren am Freitag, 16. Mai, bislang telefonisch zu erreichen.

Vorwurf gegen Steelers-Trainer lautet: Unangebrachte Nachrichten und Kuss-Versuch

Laut dem Medienbericht sollen die Anzeigen von zwei Physiotherapeutinnen ausgegangen sein. Diese sollen aufgrund einer Kooperation ihres Arbeitgebers, dem Athletic Solution Center in Bietigheim, bei den Steelers gearbeitet haben. Auch beim Athletic Solution Center heißt es am Freitag in Bezug auf die Vorwürfe der sexuellen Belästigung: „Wir möchten uns im Moment nicht äußern.“

Gegen den Trainer des Eishockeyclubs Bietigheim Steelers, Alexander Dück, laufen Ermittlungen.
Gegen den Trainer des Eishockeyclubs Bietigheim Steelers, Alexander Dück, laufen Ermittlungen.  Foto: IMAGO/nordphoto GmbH/ Witke

Konkret vorgeworfen wird Trainer Dück, mehrfach unangebrachte Chatnachrichten an die Physiotherapeutinnen geschickt zu haben. „Du kannst in die Eishalle vorbeikommen und wir massieren uns gegenseitig“, soll es laut Recherchen der Zeitung in einer Nachricht geheißen haben. Bereits seit Dezember 2023 soll es diese Nachrichten gegeben haben. Gegenüber der BZ soll die Frau angegeben haben, Dück mitgeteilt zu haben, dass sie das nicht wolle. Im Oktober 2024 soll Dück außerdem nach einer privaten Feier versucht haben, eine der beiden jungen Frauen beim Abschied zu küssen. Dück ist verheiratet und zweifacher Familienvater.

Anwalt der Klägerinnen: Steelers-Trainer habe sich „noch nicht entschuldigt“

Weiter heißt es, dass bereits im November 2024 die betroffenen Physiotherapeutinnen in der Sache den Kontakt zur ihrem Chef in der Praxis gesucht hätten. Danach sollen sie den Steelers-Geschäftsführer über die Vorwürfe informiert haben. „Ich bin natürlich aus allen Wolken gefallen. Ich habe versucht, das zu klären“, soll Rustige am Donnerstag bei einem Gütetermin vor dem Ludwigsburger Arbeitsgericht gesagt haben.

Über die Forderungen der Physiotherapeutinnen ist am Arbeitsgericht noch nicht entschieden. Der Anwalt der beiden Klägerinnen, Rüdiger Plewe aus Erligheim, sagt am Freitag auf Anfrage der Heilbronner Stimme: Eine Abmahnung des Trainers sei aus seiner Sicht nicht ausreichend. „Er hat sich auch noch nicht entschuldigt.“

Anwalt von Steelers-Geschäftsführer: Klägerinnen hätten es „auf die Steelers abgesehen“

Zu den genauen Vorwürfen, die seine Mandantinnen dem Steelers-Trainer machen, macht Plewe aktuell keine Angaben. Es handle sich um laufende Verfahren, begründet er seine Zurückhaltung. Er halte Schadensersatz in Höhe von 6000 Euro je Betroffener für angemessen, so Plewe weiter. Zu dieser Einschätzung sei das Büro für diskriminierungskritische Arbeit in Stuttgart gekommen, das die Physiotherapeutinnen kontaktiert hatten.

Der Anwalt von Steelers-Geschäftsführer Rustige, Jörg Müller von der Bietigheim-Bissinger Kanzlei Cavada & Partner, sah vor dem Arbeitsgericht Ludwigsburg laut BZ keine Anspruchsgrundlage der Klägerinnen. „Ohne Arbeit, kein Lohn“, zitiert ihn die Zeitung: Beide Klägerinnen hätten es auf die Steelers abgesehen.

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